Fachforum „Gemeinschaftliches Wohnen für Familien – Zukunft des Zusammenlebens?“ am 11. Mai 2021

Berlin, 11.05.2021 | Etwa 45 Teilnehmende aus den Mitgliedsorganisationen des Bundesforums Familie kamen am 11. Mai 2021 digital zum dritten und letzten Fachforum der Themenperiode „Familie, Wohnen und kommunale Infrastruktur“ zusammen. Das Thema lautete: „Gemeinschaftliches Wohnen für Familien – Zukunft des Zusammenlebens?“

Einführend eröffnet wurde das Fachforum von konkreten Einblicken in die Lebensrealitäten von Familien in drei gemeinschaftlichen Wohnprojekten. Den Impulsvortrag hielt im Anschluss Dr. Martina Heitkötter (Deutsches Jugendinstitut) mit aktuellen Forschungsergebnissen zu Familien in gemeinschaftlichen Wohnprojekten. Im Anschluss gaben Expert*innen aus ihren Perspektiven Antworten auf die Frage: Welche Rahmenbedingungen fördern gemeinschaftliches Wohnen für Familien?

Gemeinschaftliches Wohnen in der Praxis: Berichte aus Baden-Württemberg, Brandenburg und Sachsen

Agnes Schuster berichtete von der Gemeinschaft Tempelhof, ein Ökodorf im ländlichen Baden-Württemberg, wo auf 30 ha Land 2010 ein basisdemokratisches und ökologisch nachhaltiges Wohnprojekt entstanden ist, in dem mittlerweile ca. 150 Personen (etwa 100 Erwachsene und 50 Kinder) gemeinschaftlich leben und arbeiten. Der großzügig vorhandene Raum in den Bestandsgebäuden bietet zahlreiche Möglichkeiten: Neben den Wohnflächen gibt es u.a. einen Waldkindergarten, eine freie weiterführende Schule, Seminarräume, Großküchen, Werkstätten, einen Hofladen und ein Café sowie eine Mehrzweckhalle mit Bühne, außerdem 26 ha Agrarland, welches von der Gemeinschaft bewirtschaftet wird. Die Gemeinschaft verfügt zudem über Bauland in Reserve. Agnes Schuster beschrieb, wie Mehrgenerationenwohnen und Gemeinschaft in Tempelhof funktioniere: jede*r Bewohner*in verfüge über ein Wohnrecht auf Lebenszeit, jedoch nicht über ein Anrecht auf bestimmte Räume. So könne sich das „Wohnkarussell“ in der Gemeinschaft drehen und neue bedarfsgerechte Lösungen mit Unterstützung anderer Menschen aus der Dorfgemeinschaft, die bereit sind, sich zu verändern, gefunden werden, wenn sich im Lebenslauf und durch familiäre Veränderungen, insbesondere durch Trennungen, andere Wohnbedürfnisse ergäben. Als Mehrgenerationenprojekt sei in letzter Zeit zudem des Öfteren das Thema „Heimathafen“ für junge Erwachsene aufgekommen: wenn junge Erwachsene das Elternhaus in Tempelhof verließen und die Eltern sich in dem Zuge räumlich verkleinerten, fehle ein Ort für die erwachsenen Kinder, an den sie für Besuche heimkehren könnten. Um dieses Problem anzugehen, hätte eine Gruppe von jungen Erwachsenen eine eigene Genossenschaft gegründet, um auf dem Gelände „Wohnboxen“ für Besuche zu errichten. Insgesamt sei die in Tempelhof praktizierte Konsenskultur, achtsame Kommunikation und eine Verpflichtung aller Bewohner:innen, in den sozialen Räumen präsent zu sein, für diese Prozesse sehr wichtig.

Danach gab Teena Ihmels Einblicke in das gemeinschaftliche Wohnprojekt Schöner Hausen in Leipzig, ein Komplex aus 4 Gründerzeitbauten, wo nach zwei Jahren selbstorganisierter und gemeinschaftlicher Sanierung seit 2017 80 Personen zwischen 0 und 65 Jahren leben. Die Häuser wurden von einer Stiftung erworben und der Projektgruppe über einen Erbbaurechtsvertrag zur Nutzung überlassen, außerdem ist das Projekt Teil des Mietshäusersyndikats. Ihmels hob hervor, dass die langfristige Wohnperspektive, der günstige Wohnraum, die geteilten Gemeinschaftsflächen sowie die Unterstützungsstrukturen in der Care-Arbeit, die sich im Kollektiv ergäben, große Anziehungskraft auf Familien hätten. Sie unterstrich, dass sehr viele Einelternfamilien Teil des Projekts seien, und es auch weiterhin viele Anfragen von Alleinerziehenden gebe, die besonders viel von der Gemeinschaft und der gegenseitigen Unterstützung profitierten. Sie berichtete außerdem, dass das Projekt mit teils sehr großen Gemeinschaftswohnungen mit vielen Kindern gestartet sei und es dann insgesamt eine Verkleinerungstendenz innerhalb der Wohneinheiten gegeben habe, da das Bedürfnis nach Rückzugsräumen gerade auch in der Gemeinschaft bedeutsam sei. Dennoch stünden offene Türen und Gemeinschaft nach wie vor im Fokus der Projektgruppe.

Das genossenschaftliche Wohnprojekt Uferwerk Werder in Nähe von Potsdam wurde von Dr. Wenke Wegner vorgestellt: hier leben seit 2017 ca. 100 Erwachsene und 65 Kinder in einem nachhaltigen Mehrgenerationenwohnprojekt auf einem Ufergrundstück. Wegner berichtete von vielen Vorteile des Wohnens im Uferwerk für Familien: das großzügige Außengelände mit vielen anderen Kindern böten eine abenteuerliche und dennoch sichere Spielumgebung, Kinder wüchsen mit vielfältige Bezugspersonen auf und erlernten im Projekt viele Kompetenzen, nach Trennungen könnten beide Elternteile durch Wohnungstausche vor Ort bleiben und die Gemeinschaft unterstütze sich gegenseitig in den Care-Aufgaben. Das Thema Care habe im Uferwerk eine besondere Relevanz, da es als explizites Mehrgenerationenprojekt viele ältere Bewohner*innen gebe. Teils fungierten diese als „Ersatz-Großeltern“, gleichzeitig würden die Unterstützungs- und Pflegebedarfe der älteren Uferwerk-Genoss*innen in den nächsten Jahren immer weiter zunehmen. Auch wies Wegner auf einige Herausforderungen hin, die es für Familien im Uferwerk gebe: so sei es sehr schwierig, mal als Familie „unter sich“ zu bleiben und man müsse sich intensiv mit den teils divergierenden Erziehungsstilen der anderen Familien auseinandersetzen, weil man so eng zusammenlebe. Auch käme es durchaus zu Interessenskonflikten in der Gemeinschaft, z.B. bzgl. der Nutzung des Außengeländes – diese Konflikte gelte es dann möglichst unter Einbeziehung aller Stimmen im Gruppenprozess zu lösen.

Impulsvortrag: Familien in gemeinschaftlichen Wohnformen – Unterstützungsnetzwerke und „atmende Lebensräume“

Dr. Martina Heitkötter (Deutsches Jugendinstitut) präsentierte in ihrem Impulsvortrag ausgewählte Ergebnisse des zweijährigen Forschungsprojektes Familien in gemeinschaftlichen Wohnformen (FageWo), das das DJI in Kooperation mit Architekt*innen der Hochschule Karlsruhe durchgeführt und das Familien in gemeinschaftlichen Wohnprojekten in ganz Deutschland untersucht hat. Zunächst unterstrich Heitkötter die gesellschaftliche Relevanz des gemeinschaftlichen Wohnens, welches letztlich als Suche nach Antworten auf verschiedene gesamtgesellschaftliche Fragen unserer Zeit zu verstehen sei. Gemeinschaftliche Wohnprojekte reagierten auf gesellschaftliche Herausforderungen und könnten gleichzeitig innovative Lösungsansätze für den demografischen Wandel, ökologische Herausforderungen und Klimawandel, die Wohnungskrise und ungleiche Verteilung von Wohnraum und nicht zuletzt auch für die Care-Krise hervorbringen. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt FageWo ist u.a. den Fragen nachgegangen, wie eine gegenseitige Unterstützung im Alltag in gemeinschaftlichen Wohnprojekten gelebt wird, inwiefern sozial- und wohnräumliche Bedarfe, die durch familiäre Lebensveränderungen entstehen, in gemeinschaftlichen Wohnprojekte befriedigt werden können, und welche spezifischen Anforderungen das Leben in Gemeinschaft für Familien birgt.

Gemeinschaftliche Wohnformen ließen netzwerkartige Strukturen der Unterstützung für Bewohner*innen entstehen, sei es praktischer, emotionaler, finanzieller, informationeller Art, führte Heitkötter aus. So würden vor allem neue Ideen geteilt, verschiedenste Hilfeleistungen in der Bewältigung des Alltags gegeben oder auch Trost und Aufmunterung gespendet, sowohl innerhalb als auch zwischen den Generationen und Lebensformen. Familien geben an, dass Familie und Beruf in gemeinschaftlichen Wohnprojekten insgesamt leichter zu vereinbaren seien. Ebenso bietet das Umfeld ein besonderes Umfeld für das Aufwachsen von Kindern: sie erfahren unterschiedliche Lebensformen und Lebensmodelle, bewegen sich meist in altersgemischten Gruppen und haben unterschiedliche erwachsene Bezugspersonen. Die Unterstützungsnetzwerke und sozialen Bezüge, die in gemeinschaftlichen Wohnformen entstehen, werden von vielen Bewohner*innen als erweiterter Familienkreis erlebt, auch wenn die Kleinfamilie nach wie vor meist zentraler Bezugsrahmen bleibt. Gemeinschaftlich genutzte Räume und Freiflächen erweiterten zudem den Wohnraum, den die Familie für sich zur Verfügung habe. Darüber hinaus entlasteten weitere Sharing-Angebote, wie Kleidertausch, Lebensmittelläden, Car-Sharing etc. Familien. Auch finanziell fühlen sich weniger Familien in gemeinschaftlichen Wohnformen von den Wohnkosten belastet, gleichzeitig haben sie aufgrund gemeinschaftlicher Eigentumsverhältnisse häufig eine sicherere Wohnperspektive. Gleichzeitig sind knapp ein Fünftel der Wohnungen in den Befragten Gemeinschaftsprojekten Sozialwohnungen und bieten auch unteren Einkommensschichten Zugang zu dieser Wohnform. Vielfach können gemeinschaftliche Wohnprojekte auf verändernde Familienverhältnisse flexibel reagieren, indem z.B. Wohnungen getauscht, Übergangslösungen gefunden oder maßgeschneiderte Wohnarrangements kreiert werden. Dadurch werden trotz Veränderungen kontinuierliche Wohnbiographien in den Projekten möglich, wenn gewünscht.

Heitkötter betonte, dass es neben diesen positiven Aspekten es auch spezifische Herausforderungen gibt, denen Familien in gemeinschaftlichen Wohnformen ausgesetzt sind. Wohnen in Gemeinschaft erfordert ein gewisses Zeitpensum um sich für die Gemeinschaft und das Projekt zu engagieren, dies kann zu Konflikten im Familienalltag oder/und Berufsalltag führen. Zudem können andauernde interne Konflikte innerhalb der Gemeinschaft die Familien belasten. Die teils schwierige Abgrenzung zwischen Privat und Gemeinschaft kann ebenfalls Schwierigkeiten für das Familienleben bergen. Vielfach haben diese Projekte daher unterstützende Formen der Konfliktbegleitung und der Kompetenzschulung etabliert.

Heitkötter hob hervor, dass gemeinschaftliche Wohnformen neben dem direkten Mehrwert für die Bewohner*innen auch einen gesellschaftlichen Mehrwert hätten, indem sie Lernorte für Demokratie, solidarisches Handeln, Energiekonzepte etc. seien. Ebenfalls stärkten sie soziale Kohäsion. Familien brauchen die Qualitäten des Gemeinschaftlichen. In einer nachhaltigen Familienpolitik der Zukunft sollte daher der Dreiklang „Zeit, Geld, Infrastruktur“ durch Gemeinschaft ergänzt werden.

Bildschirmpräsentation von Martina Heitkötter (DJI) zum Download

Im Gespräch mit Expert:innen: „Welche Rahmenbedingungen fördern gemeinschaftliches Wohnen für Familien?“

Den Abschluss des Fachforums bildete eine spannende Runde mit Expert:innen aus Verwaltung und Praxis, die aus ihren verschiedenen Perspektiven diskutierten, welche Rahmenbedingungen gemeinschaftliches Wohnen für Familien förderten.

Axel Burkhardt, Beauftragter für Wohnen und barrierefreies Bauen der Stadt Tübingen unterstrich, dass das gemeinschaftliche Wohnen für viele Familien eine attraktive Alternative zum konventionellen Wohnen darstelle, es jedoch zahlreiche Hürden für sie gebe. Zeitliche Ressourcen, die es brauche, um ein gemeinschaftliches Wohnprojekt zu gründen oder zu finden, sei bei Familien mit kleinen Kindern notorisch knapp. Gleichzeitig stünden, insbesondere in den Innenstädten, nicht genügend bezahlbare Gebäude oder Grundstücke für solch eine Nutzung zur Verfügung. Gemeinden wie Tübingen, die das gemeinschaftliche Wohnen von kommunaler Seite aus fördern wollten, könnten dies bspw. durch eine entsprechende Konzeptvergabe von Grundstücken, mit Beratung und Projektsteuerung bei der Gründung. Zudem könnte der rechtliche Rahmen vereinfacht werden, z.B. durch das Vorhalten einer kommunalen Dachgenossenschaft.

Gabriele Schmitz, Geschäftsführerin des Berliner Beirats für Familienfragen, berichtete von Dialogforen, die der Beirat 2017 mit Berliner Familien zum ihren Wünschen beim Thema Wohnen durchgeführt habe. Hier habe Wunsch nach bezahlbarem Wohnraum für alle an erster Stelle gestanden, ebenso wie der verwandte Wunsch, nicht aus der gewohnten Umgebung verdrängt zu werden. Ebenso hätten Familien den Wunsch nach mehr gemeinnützigen Wohnungen geäußert, zum Beispiel bei öffentlichen Wohnbaugesellschaften und in -genossenschaften. Auch gebe es großes Interesse für größere Familienwohnungen, altersgerechten / barrierefreien Wohnraum sowie Mehrgenerationenwohnprojekte. Für das Wohnumfeld wünschten sich die befragten Familien eine gute Durchmischung und nachbarschaftliches Miteinander ebenso wie gute ÖPNV-Anbindung und ein sicheres Radwegenetz.

Bildschirmpräsentation von Gabriele Schmitz (Berliner Beirat für Familienfragen) zum Download

Constance Cremer, Geschäftsführerin von STATTBAU Berlin, führte aus, dass die STATTBAU unter anderem als Netzwerkagentur für das Land Berlin fungiere und in dieser Funktion gemeinschaftliche und generationsübergreifende Wohnprojekte berate, unterstütze, vernetze und vermittle. Sie unterstrich, dass für Familien die Bezahlbarkeit von Wohnraum oberste Priorität habe und es somit unverzichtbar sei, politisch wieder mehr auf die Gemeinwohlorientierung in der Wohnungswirtschaft zu setzen. Außerdem seien Mitgestaltungsmöglichkeiten wichtig, damit Familien ihre Bedarfe schon in frühen Phasen von Bauplanungen miteinbringen könnten. Neue bedarfsgerechte Typologien wie Cluster-Wohnungen oder gestapelte Einfamilienhäuser in der Innenstadt erwähnte Cremer ebenso wie die wichtige Rolle, die für Familien die Gemeinschaft im Wohnen einnehme. Dies trifft insbesondere auf Unterstützungsstrukturen, gute Nachbarschaft und gemeinschaftlich nutzbare Flächen und Räumen zu.

Bildschirmpräsentation von Constance Cremer (STATTBAU Berlin) zum Download

Irene Mohr, regionale Ansprechperson der Stiftung trias für Berlin und Brandenburg, erläuterte wie die Stiftung viele gemeinschaftliche bzw. genossenschaftliche Wohnprojekte finanziere und somit dazu beitrage, dass Grund und Boden Gemeingut würden und blieben. Die Stiftung trias erwerbe und entziehe Grundstücke der Spekulation und führe sie mittels Erbbaurecht dauerhaft einer sozialen und ökologischen Nutzung zu. Damit ermögliche und sichere die Stiftung innovative Projekte des Wohnens und Arbeitens in der Stadt und auf dem Land. In den drei Handlungsfeldern Ökologie, Boden und Wohnen schaffe die Stiftung Freiräume.

Bildschirmpräsentation von Irene Mohr (Stiftung trias) zum Download

Sabine Seitz, Referentin für Neue Wohnformen der GAG Immobilien AG aus Köln, stellte dar, wie die GAG als konventionelle Wohnungsbaugesellschaft das gemeinschaftliche Wohnen für sich entdeckt habe und zunehmend umsetze. So sagte sie, dass Grundrisse flexibler gestaltet werden müssten, um der Lebenslaufentwicklung von Familien gerecht zu werden. Ebenso würden immer häufiger Gemeinschaftsflächen beim Neubau mit geplant, sodass die Mietbelastung von Familien geringer sei und Räume und Freiflächen gemeinsam genutzt werden könnten. Die Zukunft des Wohnens liege in einer Vielfalt von Wohnformen in einem Quartier um für eine gute Durchmischung zu sorgen.

07. Juli 2022, online: „Offene Kinder- und Jugendarbeit in Corona-Zeiten“ Transfer-Frühstück der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe

Wie die AGJ in einem aktuellen Positionspapier hervorhebt, kann die Corona-Zeit als Unzeit für die Jugend ausgemacht werden. Neben den psychischen Belastungen, fehlendem Austausch mit Gleichaltrigen und Zukunftsängsten, kamen der Wegfall sowie die Einschränkungen, die die Angebote der Jugendarbeit erfuhren, für die jungen Menschen erschwerend hinzu. So mussten diese in einer essenziellen Entwicklungs- und Lebensphase auf Peer-Kontakte, Erprobungsräume und Partizipation verzichten.

Im fünften und letzten Transfer-Frühstück geht es daher um das Thema Offene Jugendarbeit und wie Corona diese beeinflusst hat. Wir laden ein, sich innerhalb einer Frühstückslänge durch zwei Inputs von Prof. Dr. Gunda Voigts (HAW Hamburg) und Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker (Universität Hamburg) mit neuen Forschungsergebnissen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Offene Kinder- und Jugendarbeit zu informieren. Die Moderation übernimmt Katrin Rönicke, Erziehungswissenschaftlerin und Podcasterin.

Programm auf der Website der AGJ

Informationen und Anmeldung auf der Website der AGJ

01. Juli 2022, online: „Vorfahrt für Gemeinnützigkeit“ Not For Profit-Gipfel des Paritätischen Gesamtverbandes

Das Streben nach Gewinn und der Markt als Ordnungsprinzipien prägen zentrale Bereiche unserer Gesellschaft: die Soziale Arbeit, die Pflege, das Gesundheitssystem, den Klimaschutz, den Wohnungsmarkt, die Landwirtschaft u.v.m. Eine auf den Logiken des Marktes beruhendes Wirtschaften strebt jedoch nach der Gewinnmaximierung für Einzelne und nicht nach der Versorgung der Bedürfnisse der gesamten Bevölkerung. Ein überlastetes Gesundheits- und Pflegesystem, hohe Mieten, niedrige Löhne und ein unzureichender Klimaschutz sind die Folgen.

Nicht zuletzt die Corona-Pandemie und die drastischen Folgen des Klimawandels führen klar vor Augen, dass es dringend eine andere Form des Wirtschaftens braucht, die die Bedürfnisse aller Menschen in den Mittelpunkt stellt und nicht das Streben nach Profit. Für eine gesellschaftlich nachhaltige Form des Wirtschaftens müssen gemeinnützige Strukturen gestärkt werden.

Gemeinnützige Strukturen und Akteure leben vom Selbstgestaltungswillen der Menschen und fördern bürgerschaftliches Engagement in aller Vielfalt. Sie sind die lebendige Zivilgesellschaft in ihrer organisierten Form und befördern den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft.

Auf dem Not For Profit-Gipfel kommen wir mit Expert*innen in den Austausch, zeigen eine alternative, am Gemeinwohl orientierte Form der Daseinsvorsorge und des Wirtschaftens auf und stellen die Folgen eines auf profitorientierten Handelns auf verschiedene Lebensbereiche dar.

Sie können sich hier zur Veranstaltung anmelden. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Das Programm wird demnächst veröffentlicht auf:
www.not-for-profit-gipfel.de

30. Juni 2022, Berlin: „AWO-Werte in der Praxis – wie vielfaltsbewusste Führung gelingt“ Tagung des AWO-Bundesverbandes

Die AWO verfolgt das Ziel, mehr Geschlechtergerechtigkeit in den eigenen Strukturen zu erreichen und Vielfalt im AWO Haupt- und Ehrenamt zu stärken. Das ESF-Gleichstellungsprojekt „Vielfaltsbewusst in Führung. Mit Diversity Management Potentiale erkennen, Strukturen verändern, Personal gewinnen und binden (ViF) liefert konkrete Anknüpfungspunkte, wie das gelingen kann. An den beiden Modellstandorten Westliches Westfalen und Schwaben wurden in einem intensiven partizipativen Arbeitsprozess AWO-spezifische Diversity-Konzepte entwickelt. Dazu gehören Leitbilder vielfaltsbewusster Führung sowie Standards vielfaltsbewusster Personalgewinnung und -entwicklung mit konkreten Maßnahmen für die Umsetzung. Führungskräften kommt dabei als Entscheidungsträger*innen und Personalverantwortlichen eine besondere Verantwortung zu. Die Abschlusstagung richtet sich an Interessierte aus der AWO und anderen Verbänden der Sozialwirtschaft sowie der Fachöffentlichkeit insgesamt. Sie bietet Gelegenheit:

  • Einblicke in die Ergebnisse und Erfahrungswerte aus dem ViF-Projekt zu gewinnen,
  • sich mit Schwerpunktthemen im Bereich vielfaltsbe-wusster Führung, Personalgewinnung und ‑entwicklung auseinanderzusetzen,
  • Kenntnisse und Bewusstsein für Aspekte gesellschaft-licher Vielfalt zu erweitern,
  • die eigene Vielfaltskompetenz zu stärken und
  • Impulse für den eigenen Verbands- und Arbeitskontext mitzunehmen.

Link zum Anmeldeformular auf der AWO-Website

Fachforum „Gutes Wohnen für Familien – eine Aufgabe für Staat und Zivilgesellschaft“ am 18. März 2021

Berlin, 18.03.2021 | Knapp 50 Teilnehmende aus den Mitgliedsorganisationen des Bundesforums Familie kamen am 18. März 2021 digital zum zweiten Fachforum der Themenperiode „Familie, Wohnen und kommunale Infrastruktur“ zusammen. Im Fokus diesmal: „Gutes Wohnen für Familien – eine Aufgabe für Staat und Zivilgesellschaft“. Die Wohnungsnot von Familien, vor allem ausgelöst durch steigende Mieten und Immobilienpreise, ist ein akutes Thema. Die Verdrängung aus einzelnen Stadtvierteln ist für Familien oft besonders problematisch: Unter anderem sind sie auf eine gewisse Infrastruktur angewiesen und sie werden aus ihrem sozialen Umfeld herausgeholt. Gleichzeitig verbleiben ältere Menschen häufig in ihren angestammten, aber ungeeigneten Wohnungen, weil ein Umzug und die meist höhere Miete für eine kleinere Wohnung für sie nicht finanzierbar sind. Da der soziale Status und gesellschaftliche Teilhabemöglichkeiten unter anderem davon abhängt, wo und wie wir wohnen, wird (gutes) Wohnen oft als Grundrecht verstanden. Aber was heißt das konkret? Welche Herausforderungen haben Familien in verschiedenen Lebensphasen auf dem Wohnungsmarkt? Welche Rollen können Staat und Zivilgesellschaft bei der Lösung dieser Probleme spielen? Das grundlegende Ziel des Fachforums war es, zu erörtern, welche Rahmenbedingungen es braucht, um adäquaten und bedarfsgerechten Wohnraum für alle Familien zu sichern. Nach einem einleitenden Impulsvortrag hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit mit Expert:innen in Break-Out-Rooms zu drei unterschiedlichen Schwerpunktthemen ins Gespräch zu kommen.

Impulsvortrag „Wie stellt sich die aktuelle wohnungspolitische Lage von Familien dar?“

Zu Beginn des Fachforums führte Dr. Gerd Kuhn (urbi-et, Tübingen) in seinem Impuls in die aktuelle wohnungspolitische Lage von Familien ein. Er unterstrich, dass Familien momentan – vom Baukindergeld einmal abgesehen – viel zu wenig Relevanz in wohnungspolitischen Debatten hätten und diesbezüglich unbedingt ein Paradigmenwechsel stattfinden müsse. Einerseits müsse die Quantität von verfügbarem und bezahlbarem Wohnraum für Familien deutlich erhöht werden, andererseits müsse ein Augenmerk auf die Qualität gelegt werden, sodass nicht nur irgendein Wohnraum, sondern vor allem auch mehr familiengerechter Wohnraum entstehen bzw. erhalten bleiben könne. In einem historischen Abriss erläuterte Kuhn, wie in den 1950er und 1960er Jahren Wohnungspolitik ein wichtiger Teil von Familienpolitik gewesen sei: in den 1950ern noch durch die intensive Schaffung von sozialem Wohnungsbau, und ab den 1960ern zusätzlich mit einer Förderung von Eigentum und Eigenheimen für Familien. Während Familienpolitik heutzutage leider immer weniger den Wohnungsmarkt im Blick hätte, herrsche in den wohnungspolitischen Maßnahmen, die es in Bezug auf Familien gebe, vielfach das Familienbild der 1950er vor, z.B. würden multilokale Lebensformen nicht berücksichtigt. Insgesamt führe all dies zu einer Überbelegung von Wohnungen und einem „Lock-In-Effekt“, vor allem für junge Familien. Als enormes Problem skizzierte Kuhn die quantitative Versorgung mit sozialem Wohnungsbau, da jährlich deutlich mehr Sozialwohnungen aus der „Bindung fielen“ (ca. 43.000 Wohnungen) als nachgebaut werde (ca. 25.000 Wohnungen). Habe es in den 1980ern noch 4 Millionen und 2002 noch 2,47 Millionen Sozialwohnungen gegeben, seien dies 2020 nur noch 1,13 Millionen gewesen. Ideen, wie politisch aus der Wohnungskrise herauszufinden sei, gebe es mittlerweile einige, diese seien jedoch teils auch umstritten, weil sie oftmals den Interessen von Immobilienkonzernen zuwiderliefen. Kuhn erwähnte das Berliner Volksbegehren „Deutsche Wohnen und Co. Enteignen“, welches vorsehe, Konzerne mit über 3000 Wohneinheiten zu enteignen, den Berliner Mietendeckel, das Mietenstopp-Volksbegehren aus Bayern, Mietmoratorien ebenso wie Ansätze der „Neuen Gemeinnützigkeit“ sowie dem „Neuem Bodenrecht“.

Kuhn unterstrich weiterhin, dass neben dem quantitativen Mangel an bezahlbarem Wohnraum die qualitative Ausgestaltung des Familienwohnens defizitär sei; hier bedürfe es dringend wohnungspolitischer Korrekturen. Es sei dringend notwendig, die Förderkriterien an die sozialen Realitäten von Familien anzupassen und somit auch bei der qualitativen Ausrichtung die verschiedenen Familienformen und ihre unterschiedlichen Bedürfnisse angemessen zu berücksichtigen, z.B. durch ein verstärktes Angebot von flexiblen Cluster-Wohnungen für Familien. Zudem müssten die Sozialbindungen langfristiger bzw. dauerhaft Bestand haben, um genügend bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und zu halten. Kuhn gab einen umfassenden Einblick in die historische Entwicklung des Wohnungsbaus und die zunehmend weniger familienorientierte Wohnungsbaupolitik und machte deutlich, dass genau dies wieder verändert werden müsse: Familien müssten wieder viel stärker in den Fokus der Wohnungspolitik rücken – wenn dies auch in unterschiedliche lokale Handlungsansätze resultieren könnte, da die Herausforderungen sich teils auch regional stark unterschieden.

Bildschirmpräsentation „Wie stellt sich die aktuelle wohnungspolitische Lage von Familien dar?“ von Dr. Gerd Kuhn (zum Download)

Im direkten Anschluss wurde Kuhns Impulsvortrag durch Dr. Patricia Arndt aus der Ad-Hoc-AG im Bundesforum Familie kommentiert. Sie merkte an, dass während Wohnungs- und Familienpolitik in früheren Dekaden durchaus zusammen gedacht wurde, sich dies zunehmend auseinanderentwickelt habe, was es dringend zu ändern gelte – auch wenn Wohnen immerhin im 9. Familienbericht als Themenfeld erwähnt werde. Familien – in all ihrer Vielfalt und in Anbetracht des stetigen gesellschaftlichen Wandels – müssten wieder zentral in Wohnungs- und Baupolitik sowie schon in der Architekt:innenausbildung mitgedacht werden. Weiterhin gelte es, Familien nicht nur in einer Lebensphase, sondern über ihren gesamten Lebenszyklus in den Blick zu nehmen.

In der anschließenden Diskussion der Teilnehmenden im Plenum wurde unterstrichen, dass Wohnen weitaus mehr sei, als die Wohnung oder das Haus, in dem eine Familie wohne. Es sei vielmehr ein Netzwerk an Strukturen und Angeboten, die die Qualität des Wohnens fundamental bedingten – daher müsse die Diskussion um die qualitative Ausgestaltung von Wohn- und Sozialraum in den Quartieren verstärkt werden. Beispielsweise entstünden aufgrund von Multilokalität von Familien immer mehr Engpässe hinsichtlich der Care-Arbeit innerhalb der Familien, dies könne zumindest teilweise durch ein gutes nachbarschaftliches Netzwerk aufgefangen werden. Auch wurde gefordert, intensiver über Möglichkeiten nachzudenken, Mehrgenerationenwohnen sowie Wohnungstausch zu fördern, sodass Familien in den unterschiedlichen Lebenslaufzyklen adäquaten bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung hätten. Die Teilnehmenden fragten kritisch, warum immer weniger in sozialen Wohnungsbau investiert werde, wo doch gerade belastete Familien hiermit unterstützt würden.

Drei parallelstattfindende Expert:innengespräche

Familiengerechtes Wohnen – ein marktwirtschaftliche Perspektive
Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte am Institut der deutschen Wirtschaft, vertiefte im ersten Expert:innengespräch die marktwirtschaftliche Perspektive auf Familien auf dem Wohnungsmarkt. Er legte dar, dass vor allem der Wohnungsneubau in den Städten gefördert werden müsse, um der Nachfrage gerecht zu werden sowie, dass Familien der Zugang zu Wohneigentum durch adäquate Förderungen und Instrumente erleichtert werden solle. Die Sozialpolitik müsse sich verstärkt an den sich wandelnden Bedürfnissen von Familien orientieren. Die Infrastruktur im Umland von Städten müsse ausgebaut werden, um die Attraktivität des ländlichen Raums für Familien zu vergrößern. Hierbei müsse sowohl die Infrastruktur vor Ort sowie die Anbindung an zentrale Knotenpunkte ausgebaut werden.

Angemerkt wurde u.a., dass das Baukindergeld zwar Wirkung zeige, jedoch mit 10 Mrd. Euro zu teuer sei. Gegebenenfalls könnten die Mittel mit anderen Maßnahmen zielgerichteter und effektiver ausgegeben werden. Seit 2010 sei ein starker Mietenanstieg zu verzeichnen, die Wohnkostenbelastung im Gegenzug bleibe zumindest dort relativ konstant, wo höhere Löhnen auf niedrige Bestandsmieten träfen – nicht jedoch bspw. bei ALG-2-Empfänger:innen. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass Sozialwohnungen ein gutes Mittel seien, um belastete Familien zu unterstützen. Derzeit seien diese jedoch häufig falsch belegt. Voigtländer schlug vor, Mietverträge in Sozialwohnung zu befristen und die Bedürftigkeit alle fünf Jahre zu prüfen, sodass der Zugang zu Sozialwohnungen zielgerichteter möglich sei. Ein weiteres Problem, welches den Wohnungsmangel vor allem in Städten verstärke, sei die Nutzung von Wohnungen als Ferien- oder Zweitwohnungen. Diese Wohnungen fehlten auf dem Markt, zudem trügen die Besitzer:innen nicht zu einem lebendigen Stadtleben bei. Intensiv diskutiert wurde anschließend die Frage von Mietobjekt versus Eigentum. Voigtländer legte am Beispiel von Großbritannien dar, warum ein ausgewogener Anteil von Miete und Eigentum zusammen mit verstärkten Neubau die Wohnungskrise aufhalten könne. Eine Wohneigentumsquote von 50-60% sei günstig, in Deutschland liege diese derzeit bei 40%. Sie sei seit 2010 nicht mehr gestiegen, obwohl die derzeitig niedrigen Zinsen ein Anreiz zum Erwerb von Eigentum darstellen könnten. Jedoch seien die Kosten von Bauland und Bau im Vergleich ebenfalls stark gestiegen. Wegen niedriger Zinsen sei der Erwerb von Wohneigentum gerade vielerorts günstiger als zu mieten, jedoch fehle oftmals gerade jüngeren Menschen in der Familien(gründungs)phase das Startkapital. Dies bedeute, dass der Eigentumserwerb meist nur für diejenigen, die Kapital erbten, möglich sei, was sozialen Sprengstoff berge. Lösungen, um den Eigentumserwerb auch ohne Erbschaft zu ermöglichen, seien die Gewährung von Nachrangdarlehen und Freibeträge bei der Grunderwerbsteuer. Die Förderung von Eigentum sozial verträglich zu gestalten, sei insgesamt sehr schwierig, daher müssten sowohl Instrumente, die den Mietmarkt regulierten, als auch Instrumente für die Finanzierung von Eigentum entwickelt und gefördert werden. Die Grundsteuer könne durch die Einführung einer Bodenwertsteuer reformiert werden. Darüber hinaus wurde angemerkt, dass die Erschließung von Bauland immer auch aus ökologischer Perspektive zu betrachten sei.

Bildschirmpräsentation „Familiengerechtes Wohnen – eine marktwirtschaftliche Perspektive“ von Prof. Dr. Michael Voigtländer (zum Download)

Wohnungslosigkeit von Familien
Im zweiten Expert:innengespräch erörterten Sarah Lotties & Joachim Krauß von der BAG Wohnungslosenhilfe den aktuellen Problemkomplex der Wohnungslosigkeit von Familien mit den Teilnehmenden. Die Referent:innen legten in ihrem Kurzimpuls dar, dass Wohnungslosigkeit von Familien kein Randphänomen mehr sei, sondern dass mittlerweile viele Familien die Hilfsangebote der Beratungsstellen aufgrund von (drohender) Wohnungslosigkeit in Anspruch nähmen. Wohnungslosigkeit von Familien würde jedoch häufig viel zu spät erkannt, da Familien oftmals zunächst auf ihre Hilfsnetzwerke (Familien und Freundeskreise) zurückgreifen würden und bei diesen unterkämen. Weiter ergänzten sie, dass Familien häufiger auf Hilfen zurückgriffen als Alleinlebende, was grundsätzlich dafür spräche, präventive Hilfen auszubauen, sodass Familien gar nicht erst in die Lage gerieten, wohnungslos zu werden.

In der anschließenden Diskussion mit den Teilnehmenden wurden unterschiedliche Handlungsfelder identifiziert, die dazu beitragen könnten, Familien vor der Wohnungslosigkeit zu bewahren. Die Gesellschaft müsse grundsätzlich für das Thema Wohnungslosigkeit stärker sensibilisiert werden, sodass das stereotypische Bild eines zottligen, alkoholkranken Obdachlosen aus den Köpfen der Menschen verschwinde. Denn Obdach- bzw. Wohnungslosigkeit sei längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Präventionsketten wie sie beim Kinderschutz angewandt würden, könnten auch dazu beitragen, Wohnungslosigkeit frühzeitig zu erkennen und dem früh entgegen zu steuern. Neben der Stärkung präventiver Maßnahmen müssten die Unterstützungsinstanzen besser vernetzt werden, sodass die häufig multiplen Gründe für die Problemsituation angegangen werden könnten. Beratungsstellen müssten außerdem die Möglichkeit haben, multilingual zu beraten, bzw. Dolmetscher:innen hinzuziehen zu können.

Ergänzend hingewiesen wurde auf die Erkenntnisse des Online-Fachgesprächs „Wohnungslosigkeit von Familien im europäischen Vergleich“, welches das Bundesforum Familie am 03. Dezember 2020 mit Expert:innen aus Finnland, Irland und Deutschland durchgeführt hatte.

Bildschirmpräsentation „Familien in Wohnungsnotfallsituationen“ der BAGW (zum Download)

Treiber und Konsequenzen der Wohnstandortwahl von Familien
Dipl. Ing. Ricarda Pätzold, Projektleiterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Institut für Urbanistik stellte im dritten Expert:innengespräch Treiber und Konsequenzen der Wohnstandortwahl von Familien vor. In der Diskussion mit den Teilnehmenden kristallisierte sich heraus, dass Wohnraum der Finanzspekulation entzogen werden müsse, um Familien den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum zu ermöglichen. In der Diskussion wurde die Aussage von Dr. Kuhn bestätigt, dass vor allem auch die Qualität von Wohnraum in den Blick genommen werden müsse. Derzeit stehe zu wenig familiengerechter Wohnraum zur Verfügung. Hierbei sei nicht nur auf den Wohnraum an sich, sondern auch auf die Umgebung zu achten. Thematisiert werden sollte zum Beispiel die Frage, wie viele Autos in Städten erlaubt werden sollte. In dem Kontext wurde auch diskutiert, dass Wohnraum für Familien in den Innenstädten immer weniger attraktiv oder bezahlbar sei, und diese entsprechend an den Stadtrand bzw. in Vorstädte („Speckgürtel“) zögen. So verschwänden Familien zunehmend aus den Innenstädten, was gesamtgesellschaftlich problematisch sei. Zudem seien auch die Familien häufig nicht zufrieden mit dem Wegzug aus der Stadt, der ihnen in gewisser Weise von den Umständen auferlegt sei. Innenstädte müssten also eher so (um-)gestaltet werden, dass die Gemeinschaft in den Quartieren gefördert werde und durch mehr Grün und mehr Verkehrsberuhigung attraktiver für Familien werde. Im ländlichen Raum hingegen müsse das Bewusstsein für die Bedarfe junger Familien sowie die Lebensverlaufsperspektive gefördert werden, sodass die Infrastruktur bedarfsgerecht für junge Familien sowie Senior:innen gestaltet wird. Auch wurde bestätigt, dass Quartiere sowie Kommunen verstärkt eine homogene Anwohner:innenschaft anziehe und so unter anderem die Schere zwischen arm und reich verstärkt werde. Hier müsse die Perspektive stärker auf sozialer Heterogenität liegen.

Bildschirmpräsentation „Treiber und Konsequenzen der Wohnstandortwahl von Familien“ von Ricarda Pätzold (zum Download)

Abschließende Kurzvorstellung der Diskussionen im Plenum

In einer abschließenden Runde stellten Mitglieder der Ad-Hoc-AG die jeweiligen Diskussionen, die in den Break-Out-Rooms stattgefunden hatten, im Plenum vor. Aus allen drei Gruppen wurde verstärkt darauf verwiesen, dass der Markt die angesprochenen Probleme nicht lösen kann und wird und somit Instrumente entwickelt werden müssten, die den Markt entsprechend regulierten. Damit müssten Rahmenbedingungen geschaffen werden, um allen, insbesondere sozioökonomisch benachteiligten Menschen einen guten Zugang zum Wohnungsmarkt zu ermöglichen und sozial- und umweltverträglichen Neubau zu fördern. Vielfach wurde erwähnt, dass vor allem in die Schärfung des Bewusstseins sich wandelnder Bedürfnisse von Familien investiert werden müsse und dass diese im Wohnungsmarkt sowie in der Qualität des Wohnens und in Beratungsangeboten sich widerspiegeln müssten.

28. Juni 2022, online: Impulsworkshop „Empowerment als Leit- und Zielperspektive in der Familienunterstützung“

Die aktuelle Themenperiode „Empowerment durch Unterstützungsstrukturen“ nimmt die Stärkung von Familien durch empowernde Unterstützungsstrukturen in den Blick. Dieser Fokus thematisiert damit Empowerment als Leit- und Zielperspektive mit seinen Potenzialen, aber auch die damit einhergehenden Ambivalenzen, Herausforderungen und Missverständnisse.

Der Begriff des Empowerments wird sich wie ein roter Faden durch die drei für 2022/23 geplanten Fachforen ziehen – doch was bedeutet Empowerment und warum ist es erstrebenswert?

Bietet Empowerment einen Ausweg aus der Fürsorge-Falle oder dient er stellenweise als Label für Maßnahmen, die einen gegenteiligen Effekt erzielen? Was sind die Potenziale und Widersprüche von Empowerment? Der Empowerment-Begriff findet sich in vielen politischen und sozialarbeiterischen Kontexten. Gibt es Spezifika des Empowerment-Begriffs in der Familienarbeit?

Mit dem Impulsworkshop soll bereits im Vorfeld der Fachforen durch Input und Diskussion eine gemeinsame begriffliche Grundlage für die weitere Bearbeitung der Thematik geschaffen werden. So wird erreicht, dass ‚Empowerment‘ nicht als wohlklingender Trendbegriff verstanden wird, sondern als Konzept, das Familien nachhaltig stärken und Zugänge langfristig schaffen kann.

Gliederung des Workshops

In einem ersten Teil gibt Yasmine Chehata (TH Köln, Herausgeberin des Sammelbandes „Empowerment und Powersharing“ [2020]) einen inhaltlichen Einblick in den konzeptionellen Ansatz des Empowerment-Begriffs. Prof. Dr. Paul Mecheril (Universität Bielefeld, Beiratsmitglied des Bundesforums Familie) schließt daran mit einem einordnenden Kommentar an. Dieser Teil des Workshops ist für alle interessierten Mitglieder des Bundesforums Familie.

Der zweite Teil richtet sich ausschließlich an die Mitglieder der drei neu gebildeten Ad-Hoc-AGs und fragt nach dem Nutzen und möglichen Stolpersteinen des Empowerment-Begriffs und dessen Auswirkungen auf die Praktiken in der Familienunterstützung. Durch die Diskussion soll hier ein tieferes Verständnis für die Idee des Empowerments erworben und bestehende Vorstellungen reflektiert und erweitert werden. Diese Auseinandersetzung dient als Grundlage für die weitere Bearbeitung der Thematik innerhalb der AGs.

Das ausführliche Programm finden Sie als PDF hier zum Download.

Anmeldung zum Impulsworkshop am 28. Juni 2022

Der Impulsworkshop richtet sich nur an Vertreter*innen der Mitgliedsorganisationen des Bundesforums Familie.

24. Juni 2022, Berlin: „Familienpolitische Vorhaben der Bundesregierung“ Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen

Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung enthält eine Reihe wichtiger familienpolitischer Vorhaben, die in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden sollen.

Mit der Veranstaltung werden zum einen die großen Linien der familienpolitischen Projekte der Bundesregierung mit der Parlamentarischen Staatssekretärin, Frau Ekin Deligöz diskutiert.

In einem zweiten Teil wird auf die zeitpolitischen Inhalte der im Koalitionsvertrag geplanten Maßnahmen fokussiert. Es werden dabei zum einen die Reformen des Elterngelds und der Elternzeit sowie andere begleitende Maßnahmen und zum anderen die Pläne zur Neuordnung der Pflegezeit- und Familienpflegezeit betrachtet.

Die Tagung ist kostenfrei.

Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung finden sich auf der Website der AGF.

23. Juni 2022, online: „Kinderschutz in Corona-Zeiten“ Transfer-Frühstück der AGJ

Während der Corona-Pandemie verschwanden Kinder und Jugendliche über Monate aus dem Blickwinkel der Öffentlichkeit, wodurch die vielfältigen Schutzmechanismen in pädagogischen Institutionen stark beeinträchtigt waren. Es ist davon auszugehen, dass junge Menschen unter erhöhten Belastungen litten und viele Gefährdungen unentdeckt blieben. Um betroffene Kinder und Jugendliche bestmöglich schützen und unterstützen zu können, müssen Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe um mögliche Handlungsansätze wissen. Vor diesem Hintergrund laden wir ein, sich innerhalb einer Frühstückslänge durch zwei Inputs mit neuen Forschungsergebnissen vertraut zu machen. Die Moderation übernimmt Katrin Rönicke, Erziehungswissenschaftlerin und Podcasterin.

Mit dem neuen Projekt „Transfer-Talks“ führt die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ ihre bewährten Transfer-Formate fort. Im Rahmen einer Podcast- und Veranstaltungsreihe werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche vorgestellt und diskutiert. Das vierte digitale „Transfer-Frühstück“ findet am 23. Juni 2022 von 9:00 bis 10:30 Uhr zum Schwerpunkt Kinderschutz in Corona-Zeiten statt.

Das Projekt „Transfer-Talks“ wird im Rahmen von AUF!leben – Zukunft ist jetzt.  gefördert. AUF!leben – Zukunft ist jetzt. ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Programm ist Teil des Aktionsprogramms Aufholen nach Corona der Bundesregierung.

Anmeldung zum AGJ-Transfer-Frühstück auf der AGJ-Website

20./21. Juni 2022, Magdeburg: „Familienbildung in der Neuen Normalität? – Herausforderungen für Fachkräfte und Familien“ Fachtagung der evangelischen arbeitsgemeinschaft familie

„Neue Normalität wurde 2018 durch den österreichischen Sprachphilosophen und Politikwissenschaftler Paul Sailer-Wlasits begrifflich geprägt und im deutschsprachigen Raum in den gesellschaftspolitischen Diskurs eingeführt.“ (Wikipedia)

Seit dem Frühjahr 2020 ist der Ausdruck im Zuge der COVID-19-Pandemie zu einem – umstrittenen – politischen Schlagwort geworden. Er erklärt das Leben unter Pandemiebedingungen zur (neuen) Normalität. Wird diese Neue Normalität der Ausnahmezustand bleiben? Oder gehen wir gestärkt aus der Krise hervor? Klar ist: Es wird nicht mehr so sein, wie es vorher war.

Mit dem Vortrag Die Neue Normalität? Herausforderungen für Gesellschaft, Familie und Familienbildung wird uns Martina Wasserloos-Strunk in das Thema einführen. Welche besonderen Herausforderungen mussten Familien bewältigen? Was wurde für Eltern zur Neuen Normalität? Dr. Anna Buschmeyer wird uns dazu die Studie Erschöpfung der Eltern – Corona und die Vereinbarkeit von Erwerbs- und Sorgearbeit vorstellen.

Auch in der Praxis gab es zahlreiche Herausforderungen für die Familienbildung: Einrichtung zu – Einrichtung auf, Fenster zu – Fenster auf, Maske auf – Maske ab, Abstand statt Nähe, Singen verboten, Landesverordnungen, Hygienepläne usw… Begegnet wurde ihnen mit Solidarität, Kreativität, Innovation, Phantasie, Engagement, Digitalisierung, Austausch- und Vernetzungstreffen, sowie Fort- und Weiterbildung in Online-Formaten. Karsten Piehl wird uns mit seinem Vortrag Familienbildungsstätte in der Pandemie – Herausforderung und Chance von seinen Erfahrungen berichten und daraus erwachsende Chancen zur Diskussion stellen.

Mit ihren Orientierungslinien für das evangelische Engagement mit und für Familien unter der Überschrift „Familie leben“ möchte die EKD Zukunftsperspektiven für eine familienbezogene Arbeit in Kirche und Diakonie eröffnen. Oberkirchenrat Dr. Steffen Merle wird die Orientierungslinien vorstellen und mit uns diskutieren, wie diese für die Evangelische Familienbildung von Nutzen sein können. Ein World-Café und das Abendprogramm werden Raum und Zeit für Erfahrungsaustausch und Diskussion geben.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen und Kennenlernen in Magdeburg.

Flyer der Veranstaltung

Mehr Informationen und Anmeldemöglichkeit auf der Website der eaf

15. Dezember 2021, online: „Egalität egal? Was Frauen (und Männer) auf ihrem Weg zur Gleichheit ausbremst“ Netzwerk-Veranstaltung des Deutschen Jugendinstituts

Wie ist es um die gelebte Geschlechtergerechtigkeit zwischen Mann und Frau nach fast vier Jahrzehnten Gleichheitsdebatte heute bestellt? Was ist an den oft zitierten „neuen Vätern“ neu?

Fakt ist, dass Frauen auch 2021 das Gros unbezahlter Sorgearbeit in Familien leisten, dass sie ein deutlich geringeres Erwerbseinkommen erzielen als Männer und dass dieser sogenannte „Gender-Pay-Gap“ über den „Gender-Lifetime-Gap“ im Alter zum Gender-Pension-Gap wird.

Welche Faktoren spielen bei der Kluft, die weiterhin zwischen formulierten Ansprüchen und der alltäglichen Praxis in Familien und Erwerbsarbeit besteht, eine Rolle? Ist alles nur eine Aushandlungssache zwischen Mann und Frau? Welche Wirkmacht haben hierbei (noch immer) tradierte Geschlechterrollen? Und welche Strukturen, z.B. auf dem Arbeitsmarkt und in der Sozial- und Familienpolitik, wirken ungleichheitsfördernd und bremsen Veränderungsprozesse aus?

Umgekehrt lässt sich fragen: Was sind Treiber für Veränderungsprozesse hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit? Braucht es andere gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen?

Und ganz konkret: Welche Auswirkungen hatte die SARS-CoV-2-Pandemie bislang auf die Rollenverteilungen zwischen den Geschlechtern? Ist die befürchtete Retraditionalisierung, der Rückfall in überkommene Arbeitsteilungen, eingetreten? Oder wem ist Egalität vielleicht sogar egal?

Diese und weitere Fragen diskutiert Dr. Karin Jurczyk, Familiensoziologin, im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik, Mitinitiatorin von Care.Macht.Mehr und bis 2019 Leiterin der DJI-Abteilung Familie und Familienpolitik mit Prof. Dr. Michael Meuser, bis 2020 Professor für Soziologie der Geschlechterverhältnisse an der TU Dortmund, der den Gleichheits-, Familien- und Väterdiskurs über Jahrzehnte wissenschaftlich begleitet hat und Prof. Dr. Sabina Schutter, Vorstandsvorsitzende von SOS-Kinderdorf e.V., Professorin für Kindheitspädagogik, die in ihrer aktuellen Publikation „Frauenrolle vorwärts“ Frauen ermutigt, sich von möglicher Weise überkommenen verinnerlichten Rollenbildern in Beruf, Partnerschaft und Familie zu distanzieren und nicht hinter ihren eigenen Möglichkeiten zurück zu bleiben.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen.

Mehr Informationen und Anmeldung auf der Website des DJI

14. Juni 2022, online: „Kindergeldleistungen für Kinder von EU-Bürger*innen in Deutschland – rechtliche Grundlagen, Zugangsbarrieren und Zukunftsperspektiven“ Fachgespräch des Paritätischen Gesamtverbands

Seit einigen Monaten erreichen den Paritätischen zunehmend Problemanzeigen aus unseren Mitgliedsorganisationen, die im Zusammenhang mit der Bearbeitung von Kindergeldanträgen für in Deutschland lebende Unionsbürger*innen stehen.

Ein Teil der Probleme dürfte auf die Verschärfung der gesetzlichen Regelung im Sommer 2019 zurückzuführen sein, ein anderer Teil ergibt sich aber unabhängig davon aus der Verwaltungspraxis der Familienkassen. Dazu zählen unter anderem: überlange Bearbeitungsdauer der Kindergeldanträge, unverhältnismäßige Anforderungen an Nachweispflichten oder rechtswidrige Ablehnungen von Kindergeld aufgrund freizügigkeitsrechtlicher Vorgaben.

In dem Fachgespräch möchten wir die Rechtslage und deren Auswirkungen auf die Praxis schildern und anschließend mit dem Fachpublikum darüber diskutieren, wie die Zugangsbarrieren zu den Kindergeldleistungen für diese Gruppe abgebaut werden können – auch in Hinblick auf die womöglich bevorstehenden gesetzlichen Änderungen im Zuge der Kindergrundsicherung.

Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie die Anmeldemöglichkeit finden sich auf der Website des Paritätischen Gesamtverbands.

02. Juni 2022, online: „Kinder- und Jugendarmut in Corona-Zeiten“ Transfer-Frühstück der AGJ

Die Corona-Pandemie und die zu ihrer Eindämmung getroffenen Maßnahmen treffen seit über zwei Jahren insbesondere diejenigen, die ohnehin unter strukturellen Benachteiligungen und prekären Lebensverhältnissen leiden. Kinder, Jugendliche und Familien, die von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen sind, stehen angesichts des Wegfalls von Freizeit-, Betreuungs- und Unterstützungsangeboten vor besonderen Herausforderungen. In diesem Kontext hat sich der Alltag von von sozialer Ausgrenzung und Armut betroffenen Kindern und Jugendlichen entscheidend und aller Voraussicht nach nachhaltig verändert. Zur Unterstützung bei der Bewältigung dieser herausforderungsvollen Zeit müssen Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe um die Bedarfe armutsbetroffener junger Menschen sowie um mögliche Handlungsansätze wissen.

Vor diesem Hintergrund laden wir ein, sich innerhalb einer Frühstückslänge mit aktuellen Forschungsergebnissen vertraut zu machen. Dr. Irina Volf (Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e. V.) sowie Prof. Dr. Johannes Schütte (Technische Hochschule Köln) werden spannende Einblicke sowohl in die AWO-ISS-Langzeitstudie zu Kinderarmut als auch in die Begleitforschung des 6. Armuts- und Reichtumsberichts geben. Die Moderation der Veranstaltung übernimmt Katrin Rönicke, Erziehungswissenschaftlerin und Podcasterin.

Programm zum Download

Anmeldung auf der Website der AGJ

01. Juni 2022, Berlin: „Bildung, Pandemie und Rassismus – Herausforderungen und Perspektiven aus Sicht von Familien mit Einwanderungsgeschichte“ Fachtagung des Bundeselternnetzwerks der Migrantenorganisationen für Bildung & Teilhabe

Viele Schüler*innen, aber auch Lehrkräfte mit Einwanderungsgeschichte erleben im Kontext von Bildungseinrichtungen Rassismus, der zu einem großen Teil institutionell verankert ist. Veränderungen von Strukturen sind langwierig und schwierig, das Sprechen darüber gestaltet sich nicht leicht und ist trotz positiver Entwicklungen immer noch stark tabuisiert. In der CoronaPandemie und den damit verbundenen Veränderungen traten die Problemzonen im Bildungssystem noch deutlicher zutage. Die Folgen wirken sich z.T. gravierend auf den Lernerfolg und die langfristigen Bildungschancen vieler Kinder und Jugendlicher aus. Dies ist auch mangelnder Partizipation von Eltern und fehlender Beratungs und Unterstützungsangebote für Familien geschuldet. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine stellen das Bildungssystem aktuell vor zusätzliche Herausforderungen. Wie kann künftig eine bessere Zusammenarbeit von Schule, Elternvereinen und Migrantenorganisationen gelingen? Welche Möglichkeiten klassischer und innovativer Formen der Elternbeteiligung gibt es und welche Perspektiven zur Verbesserung sind möglich? Wie kann die Vision einer Schule ohne Rassismus mit Leben gefüllt werden? Gemeinsam mit Ihnen möchten wir im Rahmen der Fachtagung Erfahrungen und Ideen zusammentragen und uns über Möglichkeiten und Perspektiven eines besseren Bildungssystems austauschen. Gleichzeitig soll die Veranstaltung ein Forum für die Vernetzung der Beteiligten und Akteur*innen bieten.

Programm der Fachtagung

Mehr Informationen erhalten Sie auf der Website des bbt

Online expert discussion „Comparing family homelessness in Europe“ on December 3rd, 2020

Hier finden Sie die deutsche Version dieses Veranstaltungsberichtes.

The numbers of homeless families are increasing, not only in Germany but also across Europe. Against this background, the digital expert discussion illuminated the topic of family homelessness from a European perspective. Prof. Dr. Volker Busch-Geertsema opened the discussion with a problem description and analysis of the situation in Europe. Leena Lehtonen, Petra Gergov-Keskelo and Wayne Stanley described national as well as regional assistance, policies and measures related to homeless families in Finland and Ireland.

Family homelessness in Europe
To provide an overview, Prof. Dr. Volker Busch-Geertsema, from the Society for Innovative Social Research and Social Planning, summarized the findings of the study „Family Homelessness in Europe“ (European Observatory on Homelessness, 2017), which was conducted in 14 European Member States.

Prof. Dr. Busch-Geertsema stated that it is difficult to obtain a comprehensive pan-European overview because many countries do not collect separate data on family homelessness. Nevertheless, it could be said that, in general, assistance provision is often heavily biased towards single homeless people. Family street homelessness is rare in Europe.

In developed welfare states, there is a strong focus on child welfare and benefits for families, with the result that measures such as social housing and other preventive measures often keep families from becoming homeless. On the other hand, a significant proportion of homeless families are not included in homelessness statistics because shared housing and women with children in women’s shelters and safe flats do not appear in the statistics. Thus, there is a not insignificant amount of hidden homelessness among families. Comparing countries is generally very difficult owing to different ways of collecting statistics and the respective characteristics of the assistance systems.

The causes of family homelessness are manifold: relationship breakdowns and the resulting deterioration in the socioeconomic situation or domestic violence (usually by men against women) often play a role. Family homelessness is much less often associated with addiction or mental health problems, in contrast to single homelessness, where these factors play a significant role.

Prof. Dr. Busch-Geertsema saw possible solutions to the problem of family homelessness primarily in prevention rather than cure, in ensuring rapid access to affordable and appropriate housing, in rapid placement in normal housing rather than long stays in temporary accommodation, in promoting access to suitable housing with the maintenance of the personal local references and in better statistical recording of hidden homelessness and of homelessness in cases of domestic violence.

Presentation „Homelessness of families in Europe“ (download)

 

Family homelessness in Ireland
Wayne Stanley, Head of Communications and Policy for Simon Communities in Ireland, provided an insight into the current situation of family homelessness in Ireland. He began by briefly introducing the history of Simon Communities, which was founded by a group of students about 50 years ago. The students conducted surveys among people experiencing homelessness in order to identify their needs. As a result, food and meals were provided to homeless people. The students also brought the issue to the attention of the Irish government. Currently, he said, the need for the activities and services – now significantly grown and professionalized – of Simon Communities is great.

Stanley explained that family homelessness in Ireland has increased sharply in recent years, making it an important issue on the political agenda. Since 2014, he said, data on family homelessness have been collected regularly – currently, about 1,100 families in Ireland are homeless. Since 2014, the numbers have risen steadily, with more and more families losing their homes. The causes of homelessness among families are diverse and have changed significantly over the last 50 years.

In order to offer homeless families a new home, the Irish government has developed a programme that works intensively with homeowners to provide vacant housing to families on low incomes. Another programme was initiated to help families find new homes as quickly as possible so that they would not have to spend much time in temporary accommodation. This programme too had initially been successful, but the numbers of homeless families had subsequently risen faster and faster. The most significant cause of this, he said, is that the housing market does not provide enough opportunities for low-income families to find suitable affordable housing. Stanley explained that, paradoxically, family homelessness increased when the impact of the financial crisis began to wane in Ireland in 2007. This would have been because no new housing was being built in the public as well as the private housing market, and prices for rented accommodation and property continued to rise. Since the rental market in Ireland is primarily private, rental costs have risen as pressure on the market has increased.

The proportion of hidden homelessness among families is also significant in Ireland, he said. Families who are forced to leave their homes often first move in with friends and family if they cannot find affordable housing in the private rental market. For the Irish government, the prevention and combating of homelessness is an important issue. To prevent street homelessness, hotel rooms were initially made available to families, but these were not adequate accommodation. As a result, family shelters were created, in which families have access to shared rooms for cooking, doing homework, etc., in addition to sleeping quarters. By offering family shelters, he said, the focus of government action has changed: instead of providing families with a new home, they are first offered accommodation in a family shelter. Stanley also pointed out that, during the COVID pandemic, Ireland is experiencing decreasing homeless numbers, mainly because evictions are currently suspended. In addition, because of the lack of tourists, 9,000 Airbnb apartments in Dublin alone are available for housing. Simon Communities also uses such apartments to accommodate families. In summary, Stanley emphasized the need to create affordable housing for families in Ireland, to stave off homelessness.

Presentation „Family Homelessness in Ireland“ (download)

 

Family homelessness in Finland
Leena Lehtonen, Project Manager at the Y-Foundation, and Petra Gergov-Keskelo, Project Adviser at the Federation of Mother and Child Homes and Shelters, spoke about family homelessness in Finland. The two speakers work together on the project „NEA – Securing Housing for Women“, the first project in Finland tailored to the needs and problems of homeless women. The project aims to end homelessness among women by helping them to find and keep a home.

Finland is the only EU country where the number of homeless has decreased recently. Based on the European initiative „Housing First“, national and regional strategies to counter homelessness are being developed and implemented. For example, there is a nationwide network of housing counselling centres, whose services are much used by families. In general, Finland has a strong social system that, for example, pays the rent for people who are unemployed. While the number of homeless people is decreasing overall, the relative number of homeless women is increasing, which was also a reason to initiate the NEA project. Among families, single-parent families are particularly affected by homelessness, but precise figures are also lacking in Finland. As in Ireland, the main causes of family homelessness are financial problems and rising rents. There is too little affordable housing for families, especially in cities. Moreover, families are at present not the target of homelessness services, so there is little family housing and no strategies for families to find a new home once they become homeless.

Petra Gergov-Keskelo explained how the Federation of Mother and Child Homes and Shelters offers families accommodation and support during difficult times. The primary focus, she said, is the well-being of children. In addition to establishing exchanges of information among affected individuals, counselling and temporary accommodation can be offered to families in problem situations.

Presentation „Homeless Families in Finland“ (download)

 

Concluding discussion
In the subsequent lively exchange between the participants, various points were discussed. It was pointed out that it is especially difficult for families with adult children or children with disabilities, as well as for large families, to find a suitable new home or even a temporary apartment. Reference was made to women with children who have escaped domestic violence and are living in women’s shelters. Although they find protection there, they are not currently included in the statistics on homelessness because they officially have a home, even though the home is occupied by the perpetrator. The participants called for much better support and assistance for women and children transitioning from a shelter to the housing market. In addition, it was pointed out that, before becoming homeless, some families were living in demeaning and inadequate conditions, for example if the electricity or gas had been cut off owing to unpaid bills. It was agreed that strenuous efforts should be made to prevent families from having to live in such conditions, if at all possible, and that families with children who are minors should not be evicted. In summary, participants agreed that a significantly better supply of adequate and affordable housing is indispensable to prevent families from homelessness or from languishing in temporary accommodation.

30./31. Mai 2022, Berlin: „Rechtsanspruch Leaving Care vor Ort verbindlich inklusiv gestalten“ Transferkonferenz der AGJ

Leaving Care – der Übergang junger Menschen, die in Wohngruppen/Heimen oder Pflegefamilien aufwachsen, ins Erwachsenenleben – ist mit besonderen persönlichen und strukturellen Herausforderungen verbunden. Der Weg aus der stationären Hilfe ist somit häufig erschwert und von Brüchen gekennzeichnet. Die Reform des SGB VIII bzw. das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (2021) hat anerkannt, dass eine bessere, verbindliche Gestaltung dieses Übergangs auf kommunaler Ebene realisiert werden muss.

Die für den 25./26.11.2021 geplante AGJ-Transferkonferenz „Rechtsanspruch Leaving Care vor Ort verbindlich inklusiv gestalten“ musste aufgrund der Pandemieentwicklungen verschoben werden. Um die Bedeutung und Aktualität des Themas zu unterstreichen und schon jetzt dazu beizutragen, die Rechte der jungen Menschen im Prozess des Leaving Care zu stärken, wurde durch die Kooperationspartner*innen der Veranstaltung am 26.11.2021 ein frei zugänglicher, digitaler Transferdialog „Rechtsanspruch Leaving Care vor Ort verwirklichen“ermöglicht. Als digitaler Auftakt und Impuls zur Präsenzkonferenz 2022 setzte er sich mit der Notwendigkeit auseinander, insbesondere kommunale Infrastrukturen und Verfahren der Übergangsbegleitung aus stationären Erziehungshilfen neu- bzw. weiterzuentwickeln und verbindlich zu etablieren.

Die AGJ-Transferkonferenz wird am 30./31.05.2022 in Berlin stattfinden, das Programm wurde in Rücksprache mit den Referierenden beibehalten. Sollten Sie eine Buchung für den ursprünglichen Termin 2021 vorgenommen haben, erhalten Sie die Möglichkeit einer Teilnahme 2022 oder eine Erstattung des Teilnahmebeitrags. Eine Warteliste für neue Interessierte wird eröffnet.
Der Teilnahmebeitrag kostet 95 EUR.

Weitere Information und Materialien finden Sie auf der Website der AGJ.

24. Mai 2022, online: „Wohin steuert die Kindertagesbetreuung?“ Fachveranstaltung der AGJ

Die Steuerung des Arbeitsfeldes Kindertagesbetreuung ist äußerst komplex. Einerseits steigen die Anforderungen an Kindertageseinrichtungen und ihre Fachkräfte seit Jahren. Andererseits müssen Kita-Träger den Mangel verwalten: Fachkräfte werden händeringend gesucht, Unterstützung bei der Organisationsentwicklung fehlt, Kita-Plätze sind Mangelware und eine kostendeckende Finanzierung ist vielfach nicht gegeben. Gleichzeitig verändert sich die Trägerlandschaft und neu etablierte Träger werden zu wichtigen Anbietern von Betreuungsplätzen. Vor diesem Hintergrund geht die AGJ-Fachveranstaltung der Frage nach, welche Möglichkeiten Träger zur Qualitätsentwicklung und -sicherung haben und welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen. Die Steuerung und Aufgaben im System sollen genauer unter die Lupe genommen und bewährte und neue Instrumente gemeinsam diskutiert werden. Das detaillierte Programm finden Sie hier.

Die AGJ-Fachveranstaltung richtet sich an die interessierte Fachöffentlichkeit, insbesondere Trägervertreter*innen der öffentlichen und freien Jugendhilfe sowie Fachberatungen.

Die Teilnahme ist kostenlos, jedoch auf maximal 300 Personen begrenzt, daher bitten wir Sie, sich bis zum 10.05.2022 über die AGJ-Website anzumelden.

23.-24. November 2021, online: „Aufwachsen in Deutschland“ Wissenschaftliche Jahrestagung des Deutschen Jugendinstituts

Mit der diesjährigen Jahrestagung setzt das Deutsche Jugendinstitut die Tradition der jährlichen wissenschaftlichen Veranstaltungen fort und schafft wiederum die Gelegenheit, neue Forschungsergebnisse zu aktuellen Fragen vorzustellen und gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Fachpraxis sowie Politik und Administration zu diskutieren. Dabei spannt das Thema „Aufwachsen in Deutschland“ einen breiten Bogen, der die unterschiedlichen Lebensphasen der Kindheit, Jugend und des jungen Erwachsenenalters abdeckt sowie unterschiedliche Akteure und Institutionen in den Blick nimmt, die für das gelingende Aufwachsen Verantwortung tragen. In insgesamt neun Foren werden spezifische Fragestellungen aufgerufen zu den Themenbereichen „Qualität, Betreuung und Bildung“, „Allgemeinbildende Programme, Berufsbildung und Weiterbildung“, „Digitale Medien“ sowie „Well-being und Partnerschaft“. Hierbei greifen zahlreiche Projekte auf den Datenfundus des integrierten Surveys „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“ zurück. Zudem wird die Gelegenheit genutzt, die in der Corona-Pandemie gewonnenen Erfahrungen forschungsbasiert zu reflektieren.

Mehr Informationen auf der Website des DJI

19./20. Mai 2022, online: „Entwicklung von Qualität in Arrangements der frühen Bildung“ Abschlusstagung des Deutschen Jugendinstituts

Die Frage nach der Entwicklung der Qualität in Arrangements der frühen Bildung beschäftigt das Arbeitsfeld seit etwa zwei Jahrzehnten intensiv und ist mittlerweile wesentlicher Bestandteil des Fachdiskurses sowie Auslöser vielfältiger Prozesse in Praxis, Politik, Forschung und Theorie. Dabei wird diese Debatte von unterschiedlichen Blickrichtungen und Zielsetzungen beeinflusst. Denn auf verschiedenen Steuerungsebenen agieren unterschiedliche Akteur:innen, deren Perspektiven auf Qualität durch ihre jeweiligen Funktionen und institutionellen Handlungslogiken geprägt sind.

Die Tagung greift diese Komplexität auf und lenkt den Blick auf vielfältige Aspekte der Qualitätsentwicklung im System der frühen Bildung, die sich sowohl auf der individuellen Ebene als auch auf der Ebene von Organisationen sowie an den Schnittstellen von Systemen zeigen. Dazu werden Forschungsergebnisse präsentiert und diskutiert, die im Kontext der Förderrichtlinie „Qualitätsentwicklung für gute Bildung in der frühen Kindheit“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) entstanden sind. Die insgesamt zehn Forschungsprojekte sind durch unterschiedliche Fragestellungen, Methodologien und Forschungsansätze gekennzeichnet. Wir laden Sie herzlich dazu ein, an der online stattfindenden Abschlusstagung der Förderrichtlinie teilzunehmen. Neben einem ersten Einblick in die Ergebnisse der einzelnen Projekte bietet die Veranstaltung die Gelegenheit, mit den beteiligten Wissenschaftler:innen sowie eingeladenen Expert:innen in den Austausch zu treten und über die Frage der Qualitätsentwicklung im System der frühen Bildung zu diskutieren.

Mehr Informationen auf der Website des DJI

12. Mai 2022, Berlin: Fachtag „Männer. Beratung.“ und Jahresempfang des Bundesforums Männer

Wer Männer gut beraten will, muss sich als Berater:in gut mit Männern auskennen. „Männerversteher:in“ sollte zum Qualitätsstandard von Beratung werden. Das setzt voraus, sich Gedanken gemacht zu haben über Männlichkeiten und Männer, ihre unterschiedlichen Lebensweisen und Lebenslagen und über Berührungspunkte zu Themen wie u.a. Armut, Bildung, Rassismus, Ableismus, Sucht, Karriereorientiertheit, Krankheit, Einsamkeit, Vaterschaft. Als Bundesforum Männer verfolgen wir das Ziel, dass sich Männer bedenkenlos Hilfe suchen können. Weil sie in Beratungsstellen ganzheitlich gesehen werden, in ihren Zwängen und kulturellen Mustern, in ihren Klischees, aber auch in ihren Abweichungen davon und in der Brüchigkeit ihrer männlichen Identität. Beratung wirkt dem gängigen MännlichkeitsStereotyp entgegen, in dem Hilfebedürftigkeit nicht vorgesehen ist. Wer Hilfe sucht und annimmt, unterläuft diese Erwartung bereits. Das ist eine positive Tendenz, die wir mit diesem Fachtag verstärken wollen.

Mit dem Fachtag wollen wir Chancen und Herausforderungen der Beratung von Männern ausloten, die Bedeutung einer geschlechterreflektierten & männlichkeitsorientierten Beratungsarbeit herausstellen und einen Perspektivwechsel beim Blick auf Männer und Beratung ermöglichen. Dazu haben wir als Bundesforum Männer u.a. den Leitfaden „Männer gut beraten“ erstellt, den wir auf dem Fachtag vorstellen werden.

Jahresempfang

Unter dem Motto „Mehr Fortschritt wagen! Gleichstellungsorientierte Männerpolitik der Ampelkoalition“ lädt das Bundesforum Männer ab 17:00 Uhr zum Jahresempfang ein. Wir freuen uns, dass der Parlamentarische Staatssekretär im BMFSFJ Sven Lehmann mit einem politischen Impuls zum Thema unser Gast sein wird. Im Anschluss besteht bei Snacks und Getränken die Möglichkeit zu Austausch und Vernetzung.

Das detaillierte Programm des Tages und eine Anmeldemöglichkeit finden sich auf der Website des Bundesforums Männer.

12. Mai 2022, online: „Übergänge im Jugendalter in Corona-Zeiten“ Transfer-Frühstück der AGJ

Mit dem neuen Projekt „Transfer-Talks“ führt die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ ihre bewährten Transfer-Formate fort. Im Rahmen einer Podcast- und Veranstaltungsreihe werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche vorgestellt und diskutiert. Das zweite digitale „Transfer-Frühstück“ findet am 12. Mai 2022 von 9:00 bis 10:30 Uhr statt. Thematischer Schwerpunkt werden die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Übergangssituationen im Jugendalter sein.

Die negativen Auswirkungen der Pandemie kommen insbesondere dort zum Tragen, wo sich Kinder- und Jugendliche an Übergangsstationen befinden. Diese Übergänge können sich auf ganz unterschiedliche Lebens- und Bewältigungsphasen beziehen, meinen aber meist den Übergang von der einen Institution in eine andere. Mit Blick auf Übergänge im Jugendalter sind hierbei zum Beispiel die Zeit zwischen Schulabschluss und Ausbildungsbeginn und die Situation der Careleaver zu nennen. Zur Unterstützung bei der Bewältigung dieser Lebensphasen und zur Stärkung der Selbstkompetenzen der Adressat*innen kommt den Fachkräften in der Kinder- und Jugendhilfe eine besondere Bedeutung zu.

Vor diesem Hintergrund laden wir ein, sich innerhalb einer Frühstückslänge durch zwei Inputs mit neuen Forschungsergebnissen zu einerseits dem Übergang aus der stationären Kinder- und Jugendhilfe in ein eigenständiges Leben und andererseits dem Übergang von Schule zu Beruf vertraut zu machen. Die Moderation übernimmt Katrin Rönicke, Erziehungswissenschaftlerin und Podcasterin.

Das Projekt „Transfer-Talks“ wird im Rahmen von AUF!leben – Zukunft ist jetzt.  gefördert. AUF!leben – Zukunft ist jetzt. ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Programm ist Teil des Aktionsprogramms Aufholen nach Corona der Bundesregierung.

Ausführliche Informationen zur Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten im Rahmen der Anmeldung zu dieser Veranstaltung finden Sie unter: Datenschutzhinweise

Anmeldung zum AGJ-Transfer-Frühstück