22.-23. September 2017, Bremen: „Kreative Wege gehen – (Lebens-)Kunst im pädagogischen Alltag“ Bundesfachtagung des Pestalozzi-Fröbel-Verbands

»Der wahre Sinn der Kunst liegt nicht darin, schöne Objekte zu schaffen. Es ist vielmehr eine Methode, um zu verstehen. Ein Weg, die Welt zu durchdringen und den eigenen Platz zu finden.« Paul Auster

Ganz in diesem Sinn wollen wir uns bei der diesjährigen Bundesfachtagung über verschiedene kreative Wege die Welt aneignen und uns darin verorten.

Die Bedeutung von Kunst und Ästhetik in der kindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung wird bei der Tagung in Bremen im Mittelpunkt stehen, nicht nur für die Bildungsinstitutionen wie z. B. Krippe, Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflege und Schule, sondern auch in allen anderen Handlungsfeldern wie z. B. der Wissenschaft, Verwaltung, Politik und in der Aus-, Fort- und Weiterbildung.

Kunst ist teilweise auch sperrig, rüttelt auf, regt zum Nachdenken an und öffnet dadurch den Blick. Sie lässt andere Perspektiven zu und trägt dazu bei, neue Wege zu erkennen. Vor dem Hintergrund einer zunehmend komplexer werdenden Welt können vielfältige Zugänge und kreative Lösungsmöglichkeiten hilfreich sein.

Insbesondere Kunst spricht Emotionen an, eröffnet Möglichkeiten des Querdenkens und gibt Anstöße zur Identitätsbildung und zum Gemeinschaftssinn. Zwei Tage lang wollen wir in die Welt von Kunst und Ästhetik eintauchen und uns an einem Ort der Kreativität und der Schönheit durch verschiedene Ansätze inspirieren lassen. Wir werden mitten im Museum und teilweise sogar zwischen den Kunstwerken agieren.

Dabei werden die persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse auf die verschiedenen Handlungsfelder übertragen. Ziel ist, dass die Teilnehmenden die Bedeutung von Kunst und ästhetischer Bildung persönlich »erfahren«, gemeinsam reflektieren und den Schwung nach Hause und in die jeweiligen Aktionsfelder mitnehmen.

Die Fachtagung wird durch einen Fachvortrag und ein anspruchsvolles, zum Tagungsthema passendes Rahmenprogramm abgerundet. Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern freuen wir uns sehr, Sie in der Kunsthalle Bremen zu begrüßen!

Mehr Informationen zur Tagung auf der Website des pfv

Veranstaltungsflyer mit Programm

Online-Anmeldung

Veranstaltungsort
Kunsthalle Bremen
Am Wall 207 | 28195 Bremen

Veranstalter
Pestalozzi-Fröbel-Verband
Barbarossastraße 64 | 10781 Berlin
Fon 030 / 23 63 90-00 | Fax -02 | email: pfv@pfv.info

20.-22. September 2017, Stuttgart: „Macht Sinn“ Wissenschaftliche Jahrestagung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung

Die Wissenschaftliche Jahrestagung der bke 2017 in Stuttgart rückt Sinn-Fragen in den Mittelpunkt der Fachdiskussion. Familiensinn kann für Geborgenheit und Sicherheit stehen, für harmonisches, konstruktives und anregendes Zusammenleben. Familienleben kann aber auch gekennzeichnet sein von schwierigen Lebenssituationen und hohen Belastungen. Auch Kinder und Jugendliche sind im Laufe ihrer Entwicklung immer wieder mit Sinnfragen beschäftigt. Wie gestalten die Fachkräfte der Beratungsstellen zukünftig den „alltäglichen Wahnsinn“ der Beratung?

Programmbroschüre zum Download

Veranstaltungsort
Evangelisches Bildungszentrum Hospitalhof
Büchsenstraße 33 | 70174 Stuttgart

Veranstalter
Bundeskonferenz für Erziehungsberatung | bke
Herrnstraße 53 | 90763 Fürth
Telefon (09 11) 97 71 40

20. September 2017, Berlin: „Junge Geflüchtete für soziale Berufe gewinnen – Wie gelingt´s in Kita und Altenhilfe?“ Fachtag des Paritätischen Gesamtverbands

In verschiedenen Veranstaltungen des Paritätischen wie z.B. dem Pflegekongress im September 2016 und der Flüchtlingskonferenz im März 2017 wurde bereits darüber diskutiert, wie die Integration in den Pflegearbeitsmarkt gelingen kann und mit guten Beispielen Anregungen gegeben, um Paritätische Mitgliedsorganisationen als Ausbilder- und Arbeitgeber für geflüchtete Menschen zu gewinnen. Der Fachtag hat nun das Ziel, die bereits begonnenen Diskussionen zu vertiefen und interessierten Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen der Altenhilfe und Kita weitere Informationen zur Ausbildung von jungen Geflüchteten zur Verfügung zu stellen. Außerdem sollen anhand guter Beispiele Möglichkeiten aufgezeigt werden, als Ausbilder und Arbeitgeber für junge Geflüchtete tätig zu werden und mit den Teilnehmenden geklärt werden, inwiefern sie hierfür weitere Unterstützung benötigen.

Der Paritätische bietet mit seinen mehr als 10.000 Mitgliedsorganisationen und knapp 700.000 Beschäftigten ein erhebliches Beschäftigungspotenzial auch für geflüchtete Menschen. Der Paritätische sieht es gleichermaßen als Ausdruck einer vorausschauenden Personalpolitik, wie auch seiner gesellschaftlichen Verantwortung an, die unterschiedlichen Biographien, vielfältigen Potentiale und häufig sehr hohe Motivation geflüchteter Menschen anzuerkennen und ihnen eine Beschäftigungschance zu eröffnen.
In verschiedenen Veranstaltungen des Paritätischen wie z.B. dem Pflegekongress im September 2016 und der Flüchtlingskonferenz im März 2017 wurde bereits darüber diskutiert, wie die Integration in den Pflegearbeitsmarkt gelingen kann und mit guten Beispielen Anregungen  gegeben, um Paritätische Mitgliedsorganisationen als Ausbilder- und Arbeitgeber für geflüchtete Menschen zu gewinnen.

Der Fachtag hat nun das Ziel, die bereits begonnenen Diskussionen zu vertiefen und interessierten Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen der Altenhilfe und Kita weitere Informationen zur Ausbildung von jungen Geflüchteten zur Verfügung zu stellen. Außerdem sollen anhand guter Beispiele Möglichkeiten aufgezeigt werden, als Ausbilder und Arbeitgeber für junge Geflüchtete  tätig zu werden und mit den Teilnehmenden geklärt werden, inwiefern sie hierfür weitere Unterstützung benötigen.

Mehr Informationen online

Tagungsort
Bonhoeffer-Haus
Ziegelstraße 30 | 10117 Berlin

Veranstalter
Der Paritätische Gesamtverband
Oranienburger Straße 13-14 | 10178 Berlin
Telefon 030/24636-0 | Telefax -110 | Mail: info@paritaet.org

19. September 2017, Kassel: „Let’s go – Familien, Kids und Kitas“ Symposium des Deutschen Wanderverbands

Welche Bedeutung haben Bewegung, Naturerlebnis und Ernährung für die kindliche Entwicklung? Diese Frage wird in wissenschaftlichen Vorträgen beleuchtet und durch Praxiserfahrungen aus der Kooperation von Kitas und Vereinen im Modellprojekt des Deutschen Wanderverbands „Let’s go – Familien, Kids und Kitas“ ergänzt. Ansätze anderer Träger zum erfolgreichen Aufbau dauerhafter Kooperationen und möglicher Finanzierungsansätze runden das Bild ab. Das Symposium richtet sich an Kindergärten, Kitas, Familiengruppen in Wander- und anderen Vereinen sowie an interessierte Eltern und Kommunen.

Freuen Sie sich mit uns auf renommierte Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft und Praxis. Das IN FORM-Modellprojekt des Deutschen Wanderverbands stellt Praxiserfahrung aus der Kooperation von Kitas und Wandervereinen vor und lässt die Projektbeteiligten zu Wort kommen. Film, Podiumsgespräch und die Vorstellung von Spielen und Aktivitäten machen deutlich, wie beim Wandern der Spaß an der Bewegung und dem gemeinsamen Draußen-Sein gefördert wird und daraus ein positiver Impuls für die langfristige Entwicklung der Kindergesundheit entsteht.

Veranstaltungsprogramm zum Download

Mehr Informationen auf der Website des Deutschen Wanderverbands

Veranstaltungsort
Haus der Kirche
Wilhelmshöher Allee 330 | 34131 Kassel

Veranstalter
Deutscher Wanderverband
Kleine Rosenstraße 1-3 | 34117 Kassel

06. September 2017, Berlin: „Kinder mit Fluchthintergrund in der Kindertagespflege – Potenziale, Möglichkeiten und Grenzen“ Fachtag des Bundesverbands für Kindertagespflege

Für Kinder mit Fluchthintergrund kann die Kindertagespflege mit ihrem überschaubaren und familiären Rahmen einen sicheren Ort und vielfältige Entwicklungschancen bieten. Die gestiegene Anzahl von Kindern aus Familien mit Fluchterfahrungen bringt für das System der Kindertagespflege besondere Herausforderungen und Fragestellungen mit sich; diesen widmet sich der Fachtag.

Neben Fachvorträgen und Beispielen guter Praxis möchten wir auf dem Fachtag Gelegenheit geben, in den Austausch zu treten, Kontakte zu knüpfen oder zu pflegen und Perspektiven für die eigene Arbeit zu entwickeln.

Sie sind herzlich eingeladen, teilzunehmen! Der Teilnahmebeitrag beträgt 40,00 € pro Person.

Programm zum Download
Mehr Informationen und Anmeldelink online

Veranstaltungsort
Berliner Stadtmission FESTSAAL
Lehrter Straße 68 | 10557 Berlin

Veranstalter
Bundesverband für Kindertagespflege
Baumschulenstraße 74 | 12437 Berlin
Auskunft und Organisation: Jacqueline Celiker, j.celiker@bvktp.de

21. August 2017, Erfurt: „Vielfalt Familie: Für eine moderne Familienpolitik“ Diskussionsabend des Zukunftsforums Familie

Familienleben verändert sich und wird zunehmend vielfältiger. Doch nicht immer sind die rechtlichen Regelungen, Institutionen und politischen Ideen in der Lage, Familien so zu unterstützen, wie sie tatsächlich gelebt werden. Die „Ehe für alle“, die zum Ende dieser Legislaturperiode im Bundestag beschlossen wurde, war ein wichtiger Schritt. Doch darüber hinaus stehen Menschen, die in Patchworkfamilien leben, allein- oder getrennt erziehend sind oder über Ländergrenzen hinweg zueinanderfinden wollen, vielfach vor großen Herausforderungen. Gleichzeitig bedrohen rechtspopulistische Bewegungen die Vielfalt von Familienleben.

Wir, die Naturfreunde Thüringen und das Zukunftsforum Familie e.V., wollen dem Perspektiven guter Familienpolitik entgegensetzen, die vielfältiges Familienleben im Blick haben: Partnerschaftlichkeit, Zeit für Familie, Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf, Abbau von Kinderarmut, Förderung aller Familienformen unabhängig vom Geschlecht, dem Familienstand und der sexuellen Identität der Eltern, Unterstützung von Allein- und getrennt Erziehenden u.V.m.

Gemeinsam mit Ihnen und Vertreter*innen der Politik wollen wir diskutieren:
· Wo liegen die aktuellen Herausforderungen für Familien?
· Welche Positionen liegen im Wahlkampf vor, um der Vielfalt familiären Lebens gerecht zu werden?
· Wie können wir mit einer guten und auf Vielfalt ausgerichteten Familienpolitik rechtspopulistischen Bewegungen entgegen treten?

Veranstaltungsflyer zum Download

Veranstaltungsort
Café Nerly
Marktstraße 6 | 99084 Erfurt

Veranstalter
Zukunftsforum Familie
Markgrafenstraße 11 | 10969 Berlin
Tel.: 030 2592728-20 | Fax: -60 | E-Mail: info@zukunftsforum-familie.de

Spannende Inputs und Diskussionen beim Fachforum „Zugänge von geflüchteten Kindern und Jugendlichen zu Regelangeboten der Bildung“

Berlin, 06. Dezember 2016:
Wie wird der Zugang von geflüchteten Kindern und Jugendlichen zu Kindertagesbetreuung und Schule gewährleistet? Was sind die bestehenden Herausforderungen und welche Lösungsansätze gibt es? Um diese Fragen drehte sich das zweite Fachforum des Bundesforums Familie im Themenzyklus „Familie und Flucht“ am 6. Dezember 2016. Rund 40 Teilnehmer_innen aus den Mitgliedsorganisationen nahmen die Gelegenheit zum Informationsaustausch und zur Vernetzung wahr.

In einem ersten spannenden Impulsvortrag berichtete Rainer Ohliger (Netzwerk Migration in Europa) über die formalen und strukturellen Zugänge und Hürden, denen Geflüchtete im Bildungsbereich begegnen. Grundlage seiner Ausführungen bildete die Arbeit der Robert Bosch Expertenkommission zur Neuausrichtung der Flüchtlingspolitik. Dabei sei zu bedenken, dass noch nicht ausreichend quantitative Daten vorlägen, um belastbare Aussagen zu treffen. Ausgehend von den bisherigen Forschungsergebnissen könne man aber in etwa damit rechnen, dass die Zahl der Kinder in der Kindertagesbetreuung um 1,4 – 3,5 Prozent und die Zahl der zu beschulenden Kinder um 0,6 – 1,4 Prozent steige, wenn die seit 2015 nach Deutschland geflüchteten Kinder und Jugendliche in den Bildungsinstitutionen ankämen. Die Institution Schule sei, auch aufgrund der relativ geringen zusätzlichen Schüler_innen bei ansonsten sinkenden Schüler_innenzahlen, vergleichsweise gut in der Lage, die Herausforderungen zu bewältigen. Größere Probleme seien in der Kindertagesbetreuung zu sehen, denn es gebe generell hier zu wenig Plätze, zu wenig Personal und einen großen Bedarf an interkultureller Qualifikation der bereits hoch beanspruchten Fachkräfte.

Kompetenzen der pädagogischen Fachkräfte spielten auch im zweiten Impulsvortrag „Kinder geflüchteter Familien in der Kita“ von Petra Wagner (Fachstelle Kinderwelten, Institut für den Situationsansatz) eine Rolle. Sie erläuterte den Ansatz der vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung, der dazu befähigen soll, Diversität zu respektieren und Diskriminierungen zu widerstehen. Der Leitsatz „Alle Kinder sind gleich, jedes Kind ist besonders!“ verdeutliche die Spannung zwischen der Anerkennung gleicher Rechte und der Notwendigkeit, dabei die unterschiedlichen Lebensumstände von Kindern und Familien zu berücksichtigen. Anhand von praktischen Beispielen machte Wagner deutlich, wie Gemeinsamkeiten und Anknüpfungspunkte gefunden und thematisiert werden können. Kitas und Schulen könnten so zu Orten „kultureller Demokratie“ werden. Dies erfordere kontinuierliche Aushandlungsprozesse zwischen den Familienkulturen und den institutionellen Kulturen, mit einer Orientierung an der Leitlinie „Vielfalt respektieren, Ausgrenzung widerstehen!“. Konkret bestehe dies darin, Unterschiede weder zu ignorieren noch überzubetonen, sondern respektvoll zum Thema zu machen. Gleichzeitig gelte es, Ausgrenzung und Diskriminierung zu erkennen und zu bekämpfen – und nicht den geflüchteten Familien die Schuld für (bildungs-)politische Versäumnisse zu geben.

Die beiden Hauptvorträge wurden ergänzt durch Praxisbeispiele aus den Mitgliedsorganisationen des Bundesforums Familie. Dr. Apolonia Franco Elizondo berichtete von Sprachlernangeboten für geflüchtete Familien, die die IMPULS Deutschland Stiftung organisiert. Eine Mitarbeiterin des Zentralrats der Muslime in Deutschland stellte das Patenschaftsprojekt „Wir sind Paten“ vor. Die Vernetzung und fachliche Begleitung von Modellkitas in Berlin, die mit geflüchteten Kindern arbeiten, war Gegenstand des Inputs von Marlies Knoops von der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder. Dass geflüchtete Kinder aber auch in der Kindertagespflege unterkommen können und welche Schritte aktuell zur Vernetzung und Unterstützung der Tagespflegepersonen wie auch der geflüchteten Familien unternommen werden, verdeutlichte Ilka Ruhl vom Bundesverband für Kindertagespflege.

Nach der Mittagspause kamen die Teilnehmer_innen in zwei parallelen Foren mit Expert_innen zusammen. Forum 1 hatte die frühkindliche Bildung zum Thema, in Forum 2 wurde zum Themenbereich Schule diskutiert. In beiden Gruppen waren die leitenden Fragen: Was sind die Faktoren, die dazu beitragen, dass Zugänge zu Bildungsangeboten geschaffen und genutzt werden? Wo liegen die Herausforderungen? Was muss geschehen, dass bestehende Probleme bewältigt werden können?

Dr. Jürgen Wüst von der Karl-Kübel-Stiftung moderierte das Forum 1 zum Bereich frühkindliche Bildung. Zwei Expertinnen eröffneten hier die Diskussion. Helena Saba stellte die Aktivitäten von „Willkommen KONKRET“ vor, dem Berliner Bündnis für Kinder geflüchteter Familien, einer zivilgesellschaftlichen Initiative von Menschen aus der frühpädagogischen Praxis und Theorie, aus Verwaltung, Therapie sowie Fort- und Weiterbildung. Das Bündnis arbeite gemeinsam daran, allen in Berlin lebenden Kindern von Beginn an Zugang zu frühkindlicher Bildung, Erziehung und Betreuung zu verschaffen und ihnen die Rechte zu sichern, die ihnen laut Kinderrechtskonvention zustehen. Sie machte deutlich, welche Akteure an der Inklusion von Kindern in Einrichtungen frühkindlicher Bildung beteiligt sind und wie wichtig deren Vernetzung ist, nicht zuletzt auch um sich gegenseitig in den entsprechenden Praxisfeldern zu unterstützen und zu stärken. Maria Korte-Rüther vom Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) ergänzte dies mit Erfahrungen aus der Qualifizierung und Vernetzung von Fachkräften und Einrichtungen. Die Kita sei ein, wenn nicht sogar der Ort der Vielfalt von Anfang an. Hier kämen Familien und Kinder aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen, mit unterschiedlichsten sozio-ökonomischen Hintergründen und unterschiedlichsten körperlichen und geistigen Fähigkeiten zusammen, um gemeinsam zu spielen und zu lernen, um Freundschaften zu knüpfen und Freude zu haben. Zurzeit würden in Niedersachsen beispielsweise etwa 200 Multiplikator_innen im Rahmen der Qualifizierungsinitiative des Kultusministeriums „Vielfalt fördert! Vielfalt fordert“ fortgebildet, um Fachkräfte beim Umgang mit Diversität in Kitas zu unterstützen. Dabei seien die Reflexion des professionellen Selbstverständnisses und der eigenen pädagogischen Orientierungen zentrale Bestandteile der folgenden Qualifizierungen in den Einrichtungen. Zudem gehe es zentral um die Frage, welchen Beitrag die Einrichtungen darüber hinaus leisten können, um sich in den Sozialraum zu öffnen.

Forum 2, welches parallel stattfand und von Dr. Mehmet Alpbek (FÖTED) moderiert wurde, hatte die Zugänge von geflüchteten Kindern und Jugendlichen zur Schule im Blick. Hier berichtete zunächst Lara Stothfang, Grundschullehrerin in Berlin, von ihren Erfahrungen mit geflüchteten Kindern in der Schule und der von ihr ins Leben gerufenen Initiative HUCKEPACK, die sehr erfolgreich Patenschaften an geflüchtete Kinder zwischen 6 und 18 Jahren in Berlin vermittelt. Die ehrenamtlichen Pat_innen würden sich etwa einmal wöchentlich mit ihren Patenkindern treffen und gemeinsam Freizeitaktivitäten unternehmen, sowie sie beim Deutschlernen und auch bei schulischen Belangen unterstützen. Die erklärten Ziele der Initiative seien es, Geflüchtete Willkommen zu heißen, ihnen das Ankommen zu erleichtern, Vorurteile abzubauen, Kinder zu stärken und einen gegenseitigen Austausch zu fördern, indem Barrieren abgebaut würden. Anschließend schilderte Tom Erdmann (GEW Berlin) die gewerkschaftliche Sichtweise auf die Zugänge von jungen Geflüchteten zur Schule im Land Berlin. Das System der sogenannten „Willkommensklassen“, in denen geflüchtete Kinder separat unterrichtet werden und dort vor allem die deutsche Sprache lernten, sei in den letzten zwei Jahren rasant ausgebaut worden: mittlerweile gebe es 1000 solcher Klassen mit insgesamt etwa 12000 geflüchteten Schüler_innen in Berlin. Allerdings fehlten vielerorts geeignete Lehrkräfte für diese Klassen, auch würde der Unterricht bei Erkrankung der Lehrkräfte oft nicht vertreten, sondern falle aus. Wichtig sei der GEW ein Ausbau von Erzieher_innenstellen im Ganztagsbereich, eine deutliche Stärkung der Schulpsychologie wie auch ein klarer Abschiebestopp für Kinder. Sybille Siegling, Referentin beim Sekretariat der Kultusministerkonferenz, legte abschließend die teils recht unterschiedlichen Bemühungen der Bundesländer im Bereich der schulischen Inklusion junger Geflüchteter dar. So greife die Schulpflicht beispielsweise in Hamburg „ab dem ersten Tag“, in vielen anderen Ländern erst nach Zuweisung der geflüchteten Kinder in die Kommunen, wenn diese „ihren gewöhnlichen Aufenthalt“ dort etabliert hätten. Flächendeckend gebe es in allen Ländern den Anspruch, so schnell wie möglich alle Kinder zu beschulen. Die angewandten Sprachförderkonzepte seien aufgrund der Gegebenheiten vor Ort vielfältig. Leider fehle bislang aber eine konsistente wissenschaftliche Evaluation der eingesetzten Methoden und Praktiken, um entsprechende Empfehlungen aussprechen zu können. Als vorteilhaft hob Siegling hervor, dass sich durch die notwendige Handhabe des Zuzugs geflüchteter Kinder vielerorts neue Kommunikations- und Kooperationsstrukturen auf kommunaler Ebene gebildet hätten, was auch für andere Bereiche durchaus positive Synergien freisetzen könne.

Die Leitfragen der Foren wurden in der abschließenden Fishbowl-Diskussion mit allen Teilnehmenden noch einmal aufgegriffen. Dabei wurde deutlich, dass der Bedarf in erster Linie auf personeller Seite gesehen wird. Zum einen sei es unbedingt notwendig, über ausreichend personelle Ressourcen verfügen zu können, um mit der Diversität in den Bildungsinstitutionen angemessen umzugehen. Zum anderen bedürfe es bei den Fachkräften einer bestimmten Haltung als Teil ihrer Professionalität, die es zu entwickeln gelte. Elemente einer solchen Haltung seien Offenheit und Augenhöhe. „Der eigentliche Gelingensfaktor ist, dass wir es wirklich wollen!“, formulierte es eine Teilnehmerin.

18. Juli 2017, Berlin: „Du-Ich-Wir – gemeinsam gegen Homophobie. Politiken für Vielfalt und Respekt in Deutschland und Türkei“ Podiumsdiskussion des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD)

Die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei sind angespannt. An der Türkei wird vor allem die zunehmende Einschränkung der Rechtsstaatlichkeit und der Menschenrechte kritisiert. Zugleich sind auch in Deutschland nationalistische und rechtspopulistische Politiken im Aufwind. Welche Konsequenzen haben diese Entwicklungen für Lesben und Schwule? Welche Gemeinsamkeiten, welche Unterschiede gibt es zwischen Türkei und Deutschland? Welche Rolle spielen Religion, Rassismus und Nationalismus in beiden Ländern? Wie wirkt sich die zunehmende politische Polarisierung auf die Migranten-Community und das Zusammenleben in Deutschland aus? Wie lässt sich auch dem politischen Narrativ der „neuen Rechten“ entgegenzutreten, das ausschließlich muslimischen Migrant*innen pauschal Homophobie unterstellt und auf dieser Grundlage Angst und Hass gegen Flüchtlinge schürt? Wie lässt sich also ein „Gemeinsam“ gegen Homophobie und für Demokratie bauen? Das wollen wir mit Expert*innen aus Zivilgesellschaft und Politik aus Deutschland und der Türkei diskutieren und freuen uns, Sie zu unserer Veranstaltung begrüßen zu dürfen.

Weitere Informationen online

Online-Anmeldung

Veranstaltungsort
Forum Factory
Besselstraße 13 | 10969 Berlin

Veranstalter
LSVD-Bundesverband
Almstadtstraße 7 | 10119 Berlin
in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung

11. Juli 2017, Berlin: „Welche Kompetenzen brauche ich, um mit einem Dolmetscher zu beraten?“ Seminar des Verbands binationaler Familien und Partnerschaften

Durch die Beratung mit Geflüchteten steht wie nie zuvor, die Beratung mit Dolmetschern auf der Agenda professioneller Beratungskompetenz. Wir freuen uns daher, ein Seminar anbieten zu können, in dem der Aufbau einer solchen Beratungskompetenz im Fokus steht. Der Workshop richtet sich an Berater und Beraterinnen, die in unterschiedlichen Kontexten vermittelt durch Dolmetscher Beratungen durchführen.

Beratungsgespräche unter Einbeziehung von Dolmetschern stellen im psychosozialen Arbeitsfeld oftmals ein schwer handhabbares Gesprächssetting dar. Da der Dolmetscher von den Klienten häufig als Ansprechperson oder Bündnispartner wahrgenommen wird, fällt es den Beratern in dieser Gesprächskonstellation schwer, ihrer professionellen Beraterrolle gerecht zu werden.

Die Folge davon ist, dass Rollenkonfusionen und unklare Rollenabgrenzungen entstehen, die sich unweigerlich auf die Kommunikation mit den Klienten auswirken. Es entsteht eine Gesprächsdynamik, die in weiten Teilen für alle drei beteiligten Parteien (Klienten, Berater, Dolmetscher) unbefriedigend ist.

Eine klare und direkte Kommunikation unter Einbeziehung von Dolmetschern ist sehr wohl möglich. Voraussetzung dafür ist, dass sowohl Berater als auch Dolmetscher sich in dieser Gesprächskonstellation an einige grundlegende Regeln halten.

In dem Seminar werden die methodischen Grundlagen für die Arbeit mit Dolmetschern theoretisch und mit Rollenspielübungen vorgestellt. Anhand von Praxisbeispielen der Teilnehmenden werden Lösungen für eine gelingende Kommunikation erarbeitet.

Die Referentin
Savita Dhawan
Diplom-Psychologin; Psychologische Psychotherapeutin, Director of Psychodrama, TEP/ NBBE
Langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Psychotherapie, Fortbildung und Supervision zu den Themenkomplexen Trauma und Krisen sowie im Bereich Organisationsberatung, Projektentwicklung und Projektmanagement zu migrationsspezifischen Fragestellungen und Anforderungen in interkulturellen Arbeitszusammenhängen.

Veranstaltungsprogramm zum Download

Veranstaltungsort
Verband binationaler Familien und Partnerschaften | Regionalstelle Berlin
Oranienstraße 34 | Hinterhaus, 4. OG, Aufzug | 10999 Berlin

Verbindliche Anmeldung bis zum 03. Juli 2017 unter veranstaltungberlin@verband-binationaler.de
Wir erheben keinen Teilnahmebeitrag.

Veranstalter
Verband binationaler Familien und Partnerschaften
Oranienstraße 34 | 10999 Berlin

03. Mai 2017, Berlin: „Familienzusammenführung von Geflüchteten“ Fachforum des Bundesforums Familie

Manche Menschen flüchten im Familienverbund, aber oftmals flieht auch nur ein Familienmitglied. Die restliche Familie aus der Heimat oder aus einem Transitland in einem sicheren Prozess nach Deutschland nachzuholen, hat dann verständlicherweise meist oberste Priorität. Ankommen in Deutschland ist schwierig, wenn die Liebsten noch in Gefahr schweben oder einfach weit weg sind. Doch die praktischen Hürden für die Familienzusammenführung sind oft beträchtlich, im letzten Asylpaket wurden die Regeln für den Familiennachzug zu bestimmten Gruppen Geflüchteter abermals verschärft. Welche familienpolitischen Konsequenzen und Herausforderungen sind mit dem Thema Familiennachzug zu Geflüchteten verknüpft?

Das vierte und letzte interne Fachforum des Bundesforums Familie zum Thema „Familie und Flucht“ findet am 03. Mai 2017 in Berlin statt. Eine Teilnahme am Fachforum ist den Mitgliedsorganisationen des Bundesforums Familie vorbehalten. Eine entsprechende Einladung wird direkt an die Ansprechpersonen in den Mitgliedsorganisationen versandt.

20. März 2017, Berlin: „Junge Geflüchtete und ihre Familien in der Kinder- und Jugendhilfe“ Fachforum des Bundesforums Familie

Etwa ein Drittel der in 2015 nach Deutschland geflüchteten Menschen sind Kinder und Jugendliche, und sie haben, wie alle in Deutschland lebenden Kinder und Jugendlichen, einen Anspruch auf Zugang zur Jugendhilfe. In der Praxis leistet die Jugendhilfe vielerorts unabdingbare Arbeit um geflüchtete Familien, Kinder und Jugendliche zu fördern, gleichzeitig gibt es oft strukturelle und praktische Hürden, die einer Unterstützung im Wege stehen. Welche Rolle kann die Jugendhilfe für die Förderung Geflüchteter spielen und wie kann ihre Arbeit verbessert werden?

Das dritte interne Fachforum des Bundesforums Familie zum Thema „Familie und Flucht“ findet am 20. März 2017 in Berlin statt. Eine Teilnahme am Fachforum ist den Mitgliedsorganisationen des Bundesforums Familie vorbehalten. Eine entsprechende Einladung wird direkt an die Ansprechpersonen in den Mitgliedsorganisationen versandt.

30. Juni 2017, Reckahn: „Kinderrechte in der Kita – eine ethische Frage und eine Herausforderung für die Fachkräfte“ Dialogveranstaltung des Pestalozzi-Fröbel-Verbands

25 Jahre, nachdem die Bundesregierung die UN-Kinderrechtskonvention unterschrieben hat, wollen wir an historischem Ort gemeinsam mit Ihnen darüber diskutieren, welche Rolle die Einhaltung der Kinderrechte und wertschätzende pädagogische Beziehungen bei der gesunden Entwicklung von Kindern spielen. Wir alle kennen den „Wert“ von guten und fördernden Beziehungen oder auch die Folgen hemmender Beziehungen im pädagogischen Alltag. „Bei dieser/diesem Erzieher/in fühle ich mich sicher und traue mir was zu….“ Solche Erfahrungen gibt es zuhauf und sie geben Hinweise darauf, wie persönlichkeits- und lernförderlich gute Beziehungen sind. Jedoch erst die beständige Auseinandersetzung mit den in der Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Rechten für Kinder und die Frage, wie diese in der täglichen pädagogischen Praxis umgesetzt und gestaltet werden können, sind Garanten für eine gesunde Entwicklung! Aber wir wissen auch, dass schwierige Rahmenbedingungen, Fachkräftemangel und Überlastung es den Fachkräften häufig schwer machen, ihren eigenen Ansprüchen und Überzeugungen im pädagogischen Alltag gerecht zu werden.
•     Wie können wir es schaffen, trotz hoher Belastungen zu jedem der uns anvertrauten Kinder eine gute Beziehung aufzubauen und auf seine individuellen Bedürfnisse einzugehen?
•     Wie können wir uns dabei gegenseitig unterstützen und entlasten?
•     Auf welche Erfahrungen, auf welches Fachwissen können wir zurückgreifen?
•     Welche Rahmenbedingungen brauchen wir, um gesundes Aufwachsen zu gewährleisten?

Es freut uns sehr, dass wir Frau Christin Tellisch für einen fachlichen Input gewinnen konnten. Sie wird zum Auftakt der Veranstaltung über die Bedeutung pädagogischer Beziehungen sprechen und uns die Reckahner Reflexion zur Ethik pädagogischer Beziehungen vorstellen. Danach wollen wir uns mit Ihnen gemeinsam über Erfahrungen und Erkenntnisse zum oben genannten Thema austauschen. Ihre Fragen und Erfahrungen sind uns wichtig und sollen in der Veranstaltung ausreichend Raum bekommen.

Veranstaltungseinladung als PDF zum Download

Anmeldeformular zum Download

Veranstaltungsort
Tagungszentrum des Rochow-Museums Schloß Reckahn
Reckahner Dorfstraße 27 | 14797 Kloster Lehnin OT Reckahn

Veranstalterin
pfv – Pestalozzi-Fröbel-Verband e. V.
Barbarossastraße 64 | 10781 Berlin
Tel. 030 / 2363 90-00 | Fax 030 / 2363 90-02 | Email: pfv@pfv.info

28. Juni 2017, Berlin: „biko – Beratung, Information und Kostenübernahme bei Verhütung“ Auftaktveranstaltung des pro familia Bundesverbands

Eine selbstbestimmte Familienplanung darf keine Frage des Geldes sein. Aktuelle Studien belegen aber, dass Frauen auf unsichere Verhütungsmethoden ausweichen oder gar nicht verhüten, wenn ihre finanziellen Mittel für Pille oder Spirale nicht ausreichen. Einzelne Kommunen haben das Problem erkannt und Projekte zur Kostenübernahme ins Leben gerufen. Eine bundesweit einheitliche Praxis gibt es aber nicht. Mit dem vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten bundesweiten Modellprojekt biko erproben wir deshalb, wie eine Kostenübernahme von verschreibungspflichtigen Verhütungsmitteln für betroffene Frauen umgesetzt werden kann. Dazu wird unter anderem der Bedarf ermittelt. So werden Daten und Erfahrungen gebündelt, die zu einer einheitlichen gesetzlichen Lösung beitragen können. Seit Januar 2017 haben in diesem Rahmen sieben pro familia Beratungsstellen ihre Arbeit aufgenommen und bieten Kostenübernahme, Informationen und Beratung für Frauen an, die diese Kosten nicht selbst aufbringen können. Wir freuen uns über Ihr Interesse an dem Projekt und über eine anregende Diskussion auf der Fachtagung.

Veranstaltungsprogramm als PDF zum Download

Veranstaltungsort
Hotel Grenzfall
Ackerstraße 136 | 13355 Berlin

Anmeldung
Bitte melden Sie sich bis zum 01. Juni 2017 an. Schreiben Sie hierzu eine einfache formlose E-Mail an biko@mann-beisst-hund.de
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Julia Seimel / Luisa Tauschmann | Mann beißt Hund – Agentur für Kommunikation GmbH
Telefon: 040 ‒ 890 696 ‒14/‒22 | biko@mann-beisst-hund.de

Veranstalter
pro familia Bundesverband
Stresemannallee 3 | 60596 Frankfurt am Main
Telefon: 069 26957790 | Fax: 069 269577930 | info[at]profamilia.de

23. Juni 2017, Berlin: „Keine Alternative zur Demokratie. Strategien gegen Antifeminismus und Rechtspopulismus“ Fachveranstaltung des Deutschen Frauenrats

Die Zustimmung zu rechtspopulistischen Bewegungen hat zugenommen und das nicht nur am Rand. Mit den Programmatiken von RechtspopulistInnen sind immer auch frauenfeindliche und antifeministische Ideologien verknüpft. Zentrale Säulen sind die Nation und die (eheliche) Kleinfamilie als ihre Keimzelle. Plurale Lebensformen und Gleichstellungspolitiken werden als „Genderismus“ verpönt, skandalisiert und abgelehnt. Rückwärtsgewandte Familien- und Frauenbilder werden strategisch genutzt, um in der Mitte der Gesellschaft Fuß zu fassen. Mobilisiert wird dabei mit Feindbildern, Hassreden und Falschinformationen. Ein Tabubruch jagt den nächsten. Gewöhnung setzt ein, Diskurse verschieben sich. Der Deutsche Frauenrat stellt sich dagegen. Auf der Fachveranstaltung sollen zunächst die Ursachen des Rechtspopulismus thematisiert werden. In der Analyse ist zu fragen, inwiefern Rechtspopulismus hart erkämpfte demokratische Rechte besonders für Frauen gefährdet. Warum finden frauenfeindliche bzw. menschenfeindliche Positionen Zuspruch? In ihren Vorträgen werden drei Expertinnen ihre Analysen, Überlegungen und Fragen zu Rechtspopulismus und Antifeminismus vorstellen. Daran anschließend wollen wir auf dem Podium und im Plenum mit Politikerinnen, einem AfD-Experten und einer Aktivistin aus Polen diskutieren, welche Gegenstrategien für Politik und Zivilgesellschaft sinnvoll erscheinen. Welche emanzipatorischen Antworten brauchen wir? Wie können demokratische Parteien einer feministischen Gleichstellungs- und Antidiskriminierungspolitik wieder mehr Geltung verschaffen? Diskutieren Sie mit!

Veranstaltungsflyer als PDF zum Download

Wir bitten hier um Anmeldung bis zum 16.06.2017.
Der Einlass am Veranstaltungstag beginnt um 11.30 Uhr.
Kinderbetreuung ist grundsätzlich möglich. Wir bitten dafür um vorherige Anmeldung. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei.

Veranstaltungsort
NH Collection Hotel Berlin
Friedrichstraße 96 | 10117 Berlin

Veranstalter
Deutscher Frauenrat
Axel-Springer-Straße 54a | 10117 Berlin
Fon: 030 204569-0 | Fax: -44 | kontakt(at)frauenrat.de

20. Juni 2017, Bielefeld: „Critical Mess?! Fakes, Beeinflussung und Meinungsbildung im Netz. Die Medienkritik von Kindern und Jugendlichen kreativ anregen“ Medienpädagogische Fachtagung der GMK

Kinder und Jugendliche sind stark in kritischem Denken: Besonders wenn es um bei ihnen beliebte Medienformate geht, etwa Spiele, Serien oder YouTube-Channel, zeigt sich oft ihre Kritikfähigkeit. Anders sieht es aus, wenn es um das Erkennen und Unterscheiden des Wahrheitsgehaltes von Beiträgen und Informationen im Netz geht. Auch die Wertorientierungen, die in Serien, Sendungen oder Computerspielen mitschwingen, sind für viele nicht gleich erkennbar.

Um die Medienkritikfähigkeit von Kindern und Jugendlichen zu fördern, geht die Fachtagung der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) folgenden Fragen nach:

  • Welchen mehr oder weniger offensichtlichen Einflussnahmen im Netz begegnen Kinder und Jugendliche heute?
  • Welche Werte und Weltsichten bieten beliebte Spiele, Serien oder Youtube-Kanäle?
  • Wie kann man in der Jugendmedienarbeit das Thema kreativ und aktiv bearbeiten?
  • Wie können Kinder und Jugendliche medienkritisch an der Netzkultur teilhaben?
  • Wie kann man Kindern und Jugendlichen auch in außerschulischen pädagogischen Szenarien Medienkritikfähigkeit, nicht nur zur Bewertung medialer Angebote, sondern auch zum eigenen Medienhandeln vermitteln?

Die Fachtagung für die Jugendmedienarbeit NRW gibt mit Impulsen aus der Wissenschaft, mit Praxisworkshops und Diskussionen Antworten und vermittelt Methoden. Dabei geht es auch darum, Jugendliche zum kritischen Reflektieren des eigenen intensiven Online-Verhaltens anzuregen, wie bspw. der Angst etwas zu verpassen, wenn man nicht ständig online ist (fear of missing out).

Veranstaltungsflyer als PDF
Online-Anmeldung

Weitere Informationen zur Fachtagung online

Veranstaltungsort
Stadtbibliothek Bielefeld
Veranstaltungssaal 2. OG | Kavalleriestraße 17
33602 Bielefeld

Veranstalterin
Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur | GMK
Obernstraße 24a | 33602 Bielefeld
Tel.: 0521/677-88 | E-Mail: gmk(at)medienpaed.de

19.-21. Juni 2017, Bad Herrenalb: „Fremdsein und Fremdheitserfahrungen in der psychologischen Beratung“ Zentrale Jahrestagung der EKFuL

Jede/r von uns kennt die Erfahrung, sich fremd zu fühlen: in seiner Umgebung, in seinen Beziehungen und in sich selbst. Auch Ratsuchende kommen mit vielfältigen Fremdheits- und Entfremdungserfahrungen in die Beratung. Dort begegnen ihnen Beraterinnen und Berater, die eine eigene Geschichte mit Fremdheit und Befremdung mitbringen. Was geschieht, wenn diese unterschiedlichen oder auch ähnlichen Erfahrungen mit Fremdheit aufeinandertreffen? Die Tagung wird sich in Vorträgen und Arbeitsgruppen mit den unterschiedlichen Aspekten dieser Fragestellung auseinandersetzen. In einer Lesung aus einem Kolportageroman und weiteren, vielleicht befremdlichen kulturellen Überraschungsmomenten können neue Zugänge zum Thema Fremdheitserfahrungen eröffnet werden. Wir freuen uns auf eine anregende und spannende Tagung und laden Sie herzlich ein!

Programm zum Download

Online-Anmeldung

Veranstaltungsort
Haus der Kirche | Evangelische Akademie Baden
Dobler Straße 51 | 76332 Bad Herrenalb

Veranstalterin
EKFuL-Bundesgeschäftsstelle
Lehrter Straße 68 | 10557 Berlin
Tel.: (030) 52 13 559-39 | Fax: -11 | E-Mail: info@ekful.de

07.-08. Juni 2017, Rendsburg: „Kultursensible Beratung“ Fachtagung der Evangelischen Konferenz für Familien- und Lebensberatung (EKFuL)

Die Bundesrepublik Deutschland ist eine Einwanderungsgesellschaft. Daher gehören interkulturelle Begegnungen zum Alltag in psychologischen Beratungsstellen. Seien es Ratsuchende mit Migrationshintergrund, die schon seit Generationen hier leben, oder auch die verstärkt seit den letzten Jahren aus ihren Heimatländern nach Deutschland geflohenen Menschen.

Dennoch fordern die Unterschiede in den Erfahrungen, im Erleben und im Miteinander sowohl die Ratsuchenden als auch die Beratenden heraus. Oftmals fühlen sich Beraterinnen und Berater unsicher, wie sie in bestimmten Situationen agieren sollen.

Die Fachtagung will daher der Frage nachgehen, wie die beschriebenen Unterschiede besser verstanden werden können:
– Welche Auswirkungen haben sie auf die Beratungsbeziehung?
– Wie können sie in der Beratung „nutzbar“ gemacht werden?
Dazu sollen praxisnahe Konzepte einer migrationsund kultursensiblen Beratung vorgestellt werden.

Die verschiedenen Arbeitsgruppen bieten die Gelegenheit, eigene Haltungen und (Vor-)Urteile zu hinterfragen und interkulturelle Kompetenzen für die Beratung zu stärken. Denn Interkulturalität fordert nicht nur die Akzeptanz von „anderen Sichtweisen“, sondern auch das selbstkritische Infragestellen eigener Einstellungen und Praktiken. Im Rahmen der Fachtagung werden sich daher die Teilnehmenden mit den eigenen kulturellen Prägungen, dem eigenen Umgang mit Fremdheit und den eigenen interkulturellen Kompetenzen auseinandersetzen und über Handlungsansätze in der Beratungssituation reflektieren. Die Fachtagung richtet sich an Beraterinnen und Berater aus Psychologischen Beratungsstellen sowie an die interessierte Fachöffentlichkeit.

Veranstaltungsprogramm zum Download

Online-Anmeldung

Veranstaltungsort
Martinshaus
Kanalufer 48 | 24768 Rendsburg

Veranstalterin
EKFuL-Bundesgeschäftsstelle
Lehrter Straße 68 | 10557 Berlin
Tel.: (030) 52 13 559-39 | Fax: -11 | E-Mail: info@ekful.de

07. Juni 2017, München: „Interkulturelle Kompetenz – Islamfeindlichkeit – Geschlechterbilder“ Weiterbildung des Verbands binationaler Familien und Partnerschaften

Die alltägliche Praxis in den Arbeitsfeldern Bildung, Beratung und Betreuung wird aktuell stark von dem großen Unbehagen gegenüber „dem“ Islam und „den“ Muslim*innen überlagert. Fachkräfte in diesen Bereichen stehen vor der täglichen Herausforderung, alle Menschen gleichermaßen gut zu begleiten und zu unterstützen, unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft und religiösen Alltagspraxis. Doch wenn es um muslimische Männer und Väter geht, ist die Skepsis und Besorgnis im alltäglichen Umgang besonders groß.

Das Ziel dieser Weiterbildung für Fachkräfte aus dem sozialen und dem Bildungssektor und dem familienpolitischen Bereich ist die Stärkung der Analyse- und Reflexionskompetenzen bezogen auf die Arbeit mit muslimischen Männern und Vätern sowie die Erarbeitung konkreter Handlungsansätzen für den beruflichen Alltag. Diese Weiterbildung wird durchgeführt in Kooperation mit dem Bundesmodellprojekt „Vaterzeit im Ramadan?!“ der Regionalstelle Leipzig unseres Verbands.

Bitte senden Sie Ihre Anmeldung bis zum 23. Mai 2017 an muenchen@verband-binationaler.de

Programm als PDF zum Download

Alle Informationen auf der Website des Verbands binationaler Familien und Partnerschaften München

Veranstaltungsort
Internationales Beratungszentrum (IBZ)
Saal 006 | 1. Stock
Goethestraße 53 | 80336 München

Veranstalter
Verband binationaler Familien und Partnerschaften | Geschäfts- und Beratungsstelle München
Goethestraße 53 | 80336 München
Tel. 089 / 24 88 137-70 | muenchen@verband-binationaler.de

Material- und Linksammlung „Familie und Flucht“: Bildung – Außerschulische Bildung

•     Blog und Handlungsempfehlungen zum Thema „Medienpraxis mit Geflüchteten“ (Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur | GMK)
Die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) ist der Überzeugung, dass Medienpädagogik Ziele wie Partizipation, Spracharbeit, Alltagsorientierung und kreativen Ausdruck ermöglichen und die Medienkompetenz eine geeignete Voraussetzung und Möglichkeit zum Erschließen von Teilhabe, Ausdruck als Menschenrecht, Vermittlung und Verständigung darstellt. Deshalb veranstaltete die GMK im Oktober 2016 gemeinsam mit dem BMFSFJ einen Expert*innenworkshop zum Thema „Medienbildung Geflüchteter“. Dieser diente der Identifizierung und Bündelung von bestehenden medienpädagogischen Projekten, die in diesem Themenfeld bereits erfolgreich tätig sind sowie der Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für medienpädagogische Projekte, die Öffentlichkeit sowie potenzielle Förderer*innen. Der Blog stellt zum einen die erarbeiteten Handlungsempfehlungen und zum anderen die beteiligten medienpädagogische Projekte mit Geflüchteten mit ihren jeweiligen Schwerpunkten, Zielgruppen und Methoden vor.