Regionalkonferenz Ost II des Kita-Clusters

„Pädagogische Fachkräfte im Spannungsfeld der Wertekonflikte II“

halle1.gif Wie schon zuvor in Dresden ging es in der zweiten Regionalkonferenz Ost am 4. Juni 2008 in Halle um die Entwicklung von Strategien im Umgang mit Wertekonflikten in Sachsen-Anhalt. Das Nachbarschaftszentrum „Pusteblume“ (Träger: SPI-Ost) in Halle war Kooperationspartner und zugleich Tagungsort. Diesmal konnten folgende Referenten und Referentinnen gewonnen werden: Norbert Blauig-Schaaf von „bildung: elementar“, Pascal Begrich von Miteinander e.V., und Annett Maiwald von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Werte sind nicht lehrbar, sondern nur lernbar

blauig-schaaf„Werte können nicht durch Institutionen vermittelt werden, d.h. auch nicht durch Kirchen und Kindergärten oder Schulen, sondern durch Menschen“, zitierte Norbert Blauig-Schaaf von „bildung: elementar“ Ilse Wehrmann. Kinder erfahren Werte nicht in gesonderten pädagogischen Veranstaltungen. Sie erleben sie in vielen verschiedenen Alltagszusammenhängen und in der Interaktion mit anderen Kindern und mit erwachsenen Bezugspersonen. Werte werden oftmals unbewusst an Kinder herangetragen. Deshalb ist es wichtig, dass insbesondere Erwachsene sich ihrer Wertvorstellungen/Wertbilder bewusst sind. Für Norbert Blauig-Schaaf gibt es für wertebewusste Bildung weder eine Methode noch eine pädagogische Zauberformel, sie wächst vielmehr aus einem wertschätzenden Umgang mit den Kindern heraus. Mit einer Wertevermittlung an Kinder korrigieren zu wollen, was die gesellschaftliche Moral der Erwachsenen hervorruft, kann Blauig-Schaaf zufolge nicht funktionieren. Werte sind nicht lehrbar, sondern nur lernbar. Diese Grundhaltung ist für ihn für eine wertebewusste Bildung in allen Kindertageseinrichtungen entscheidend.

Praxisnahe Auseinandersetzung mit fremdenfeindlichen Einstellungen

begrich Pascal Begrich von Miteinander – Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V. stellte die vier Schwerpunkte des Vereins kurz vor: Monitoring gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Entwicklung von Handlungsstrategien, Sensibilisierung durch Fortbildungen und Beratung, und Prävention durch die Stärkung von Demokratie und Zivilgesellschaft. Der Verein hat Anfragen von Erzieher/innen erhalten, hauptsächlich aus strukturschwachen Regionen, die über den Umgang mit engagierten aber rechtsextremistischen Eltern eine Beratung suchten. Vor diesem Hintergrund ging Begrich der Frage nach, wie entsteht ein Klima von Fremdenfeindlichkeit? Dazu tragen bei: Die Abwesenheit von Zivilgesellschaft, ein autoritärer Identitätsdiskurs (DDR), hohe Zustimmungswerte zu menschenverachtenden Positionen sowie die Existenz einer rechtsextremen Jugendkultur. Bei einigen Jugendlichen herrscht eine Bedrohungskulisse in den Köpfen. Nach dem Ausländeranteil in ihrem Bundesland befragt, schätzen Schüler/innen in Sachsen-Anhalt es auf 40 bis 50 %, obwohl der tatsächliche Anteil lediglich 1,8 % beträgt. In der Jugendkultur ist zu beobachten, dass die Cliquenbildung immer früher anfängt (mit 12 – 13 Jahren). Anhand eines Szenenmodells erläuterte Begrich wie Jugendliche über Freunde vom äußeren Ring der Szenengänger/innen in den festen Kern einer rechten Clique hineinwachsen können. Die Herausforderung für die Pädagogik ist, es nicht so weit kommen zu lassen. Eine Möglichkeit wäre einen „Wettbewerb der Kulturen und Weltbildern“ zu unterstützen und damit eine demokratische vielfältige Erlebniswelt dem Rechtsextremismus entgegensetzen. Das fängt schon in frühen Jahren an, z.B. mit der Wahl des Spielzeugs und der Bilderbücher. Insbesondere sollten Demokratie und Vielfalt im Kindesalter erfahrbar gemacht werden und die Arbeit mit Eltern und Großeltern nicht vergessen werden – denn ohne sie kann Wertebildung nicht gelingen.

Ostdeutsche Erzieher/innen unter veränderten Verhältnissen

maiwaldIn der ostdeutschen Kita-Landschaft, so Annett Maiwald von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, stehen sich zwei Konzepte gegenüber. Einerseits die Konzeption eines subjektiv motivierten, vom Kind aktiv initiierten und durchgehaltenen Bildungsprozesses, der sich im notwendigen Dialog mit den Erwachsenen entfaltet. Und andererseits das Konzept der Befähigung der Kinder zur regelgeleiteten Teilhabe an der Gesellschaft der Erwachsenen durch die Erzieherin. Eine Pädagogik, die das Durchsetzen von Regeln über die subjektiven Bildungsinteressen der Kinder stellt. Nachdem Maiwald auf die sozialistische Erziehung – die Eingliederung ins Kollektiv – und auf die angewendeten Methoden bei der staatlichen Kindererziehung einging, beschrieb sie auf sehr persönliche und anschauliche Weise anhand eines Beispieles „Aufräumen des Kinderzimmers“ das Spannungsverhältnis von Autonomie und Ordnung zwischen ihr selber und ihrem Sohn: Während für die Mutter unter den Spielsachen ein heilloses Durcheinander und keine Ordnung erkennbar war, unterwies sie ihr Sohn in die Funktionsweise der „kindlich-chaotischen“ Gebäude und Vorrichtungen. Bei einer Aufräumaktion „es wird aufgeräumt, was rausgekramt wurde und nur so rumliegt“ kann das Kind nur zur Erkenntnis gelangen, dass keine Achtung und kein Interesse an seinem/ihrem Produkten, den Resultaten seiner/ihrer kindlichen Eigentätigkeit, bestehen.

teilnehmerin halle Maiwald schlägt vor, dass die Kitas sich von einer abgeforderten Ordnung bzw. von der kontrollierten, protokollierten Zeit und und von dem Einwand „nachher müssen sie es ja eh` können“ befreien. Für sie gilt es, die Heranziehung des Nachwuchses nicht nur als Vorbereitung und Einführung in die späteren erwachsenen Werte zu begreifen, sondern als Begleitung und Wertschätzung der für sich seienden Kinder. In den Kitas müssten bewusst gemachte Erfahrung und Vorbild vorherrschen und damit die Belehrung und Benennung von Werten ablösen, auf die meist die sogenannte Wertevermittlung hinausläuft.

Regionalkonfenz Ost I des Kita-Clusters

„Pädagogische Fachkräfte im Spannungsfeld der Wertekonflikte I“

wustmann2„Konflikte gehören zu unserem Alltag, aber leider gehen sie nicht von alleine weg sondern bedürfen einer aktiven Auseinandersetzung, um sie zu lösen“, so Prof. Dr. Cornelia Wustmann. Im Mittelpunkt der ersten Regionalkonferenz Ost am 29. Mai 2008 in Dresden stand der Umgang mit Wertekonflikten und mit Eltern, die die Demokratie und Menschenrechte aberkennen. Ziel der Regionalkonferenz war es daher, unter Zuhilfenahme des sächsischen Bildungsplanes Handlungsoptionen für Kinder, Eltern und pädagogische Fachkräfte zu erarbeiten. Kooperationspartner vor Ort in Dresden waren die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, die AWO und der Landeselternrat Sachsen.

Etwa 70 pädagogische Fachkräfte waren gekommen, um sich die Vorträge von Thomas Platz (Sächsische Landeszentrale für politische Bildung), Dr. Katherine Bird (Bundesforum Familie), Arnfried Schlosser (Sächsisches Staatsministerium für Soziales), Danilo Starosta (Kulturbüro Sachsen) und Prof. Dr. Cornelia Wustmann (Leuphana Universität Lüneburg) anzuhören und anschließend am Nachmittag in Workshops zu diskutieren.

Wertewandel und Wertehaltung

platz ddIn den Vorträgen von Platz und Bird wurden grundsätzliche Fragen zu Wertevorstellungen und zur Wertevermittlung besprochen. Thomas Platz beschrieb den Wertewandel der letzten hundert Jahre in Deutschland, vom Kaiserreich über die Nazizeit bis zur Bundesrepublik. Er betonte das Spannungsfeld, in dem sich pluralistische, westliche Gesellschaften befinden, in denen es keinen allgemein verbindlichen Wertekanon mehr gibt und Wertehaltungen daher wandel- und angreifbar sind. Er wies darauf hin, dass viele Elternhäuser die Meinung vertreten, Wertebildung sei nicht Auftrag öffentlicher Bildungsinstanzen. In einer Umfrage sprachen sich 2/3 aller Eltern für „wertfreien“ Unterricht in der Schule aus. Seiner Meinung nach müssen Eltern und Erzieherinnen Werte leben und aktiv vertreten, er hält es jedoch für verkehrt zu glauben, dass Kita und Schule ein Reparaturbetrieb für die Gesellschaft sein können. Sein Fazit war, dass eine multikulturelle Gesellschaft trotz einer Vielfalt der Werte Verbindlichkeit braucht und dass auch gerade die Wertebildung als Integrationsinstrument sinnvoll sein kann.

kate ddDr. Katherine Bird stellte die Arbeit des Bundesforums Familie, sowie des Kita-Clusters vor. Sie betonte die Botschaft der Auftaktveranstaltung am 22. November 2007: Man kann Werte nicht nicht vermitteln, sondern Erwachsene sind immer Vorbilder für Kinder, ob sie es wollen oder nicht. Deswegen ist eine eigene sichere Wertehaltung unverzichtbar.

 

Die Entstehung des sächsischen Bildungsplanes

schlosser ddIn seinem Vortrag über die Entstehung des sächsischen Bildungsplans stellte Arnfried Schlosser fest, dass das Ziel, unsere Kinder und Enkel zu eigenverantwortlichen, ihrer Individualität bewussten und zugleich gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu erziehen, immer noch vorrangig durch eine Generation von Pädagogen umgesetzt werde, die es in ihrem eigenen Aufwachsen, in ihrer Schul- und Studienzeit ganz anders erlebt hätten. Er beschrieb die grundsätzlichen Unterschiede zwischen dem aktuellen sächsischen Bildungsplan und den damaligen Vorgaben in der DDR. Er wies darauf hin, dass Begriffe wie „Wohlbefinden“ dort keinen Platz gehabt hätten. Die Aufnahme religiöser Bildungselemente in den neuen Bildungsplan habe zu Konflikten geführt. Schlosser zitierte einige Sätze, die damals kontrovers diskutiert worden seien, z. B.: „Die aus der DDR-Zeit herrührende Überzeugung, die Religion hätte in der heutigen Zeit keinen Platz mehr, hat leider einen gewissen religiösen Analphabetismus hinterlassen“. Resümierend plädierte er dafür, stärker über den Wertekonsens in der Demokratie und die Schlussfolgerungen für Erziehung und Bildung zu sprechen – und auch zu streiten.

Werte sind weder „gut“ noch „schlecht“

staroste ddDanilo Starosta benutzte ein Werteviereck, um die Entstehung von Wertekonflikten zu erklären. Für jeden Wert gebe es einen positiven Gegenwert. Beide – der Wert und sein Gegenwert – könnten in ein Extrem „entarten“, wenn sie nicht hinreichend von dem anderen im Gleichgewicht gehalten würden. Ein Beispiel sei die Toleranz. Das eine Extrem von Toleranz sei Gleichgültigkeit und ein positiver Gegenwert die Überzeugungsgewissheit. Konflikte entstünden z. B., wenn zwei unterschiedliche Überzeugungsgewissheiten aufeinandertreffen.
Als Antwort darauf stellte Starosta eine Hierarchie der Konfliktlösung nach Gerhard Schwarz vor: Flucht, Vernichtung, Unterordnung, Delegation an einen Dritten (höhere Instanz), den Kompromiss suchen. Die Parallelwelt des Rechtsextremismus suche keinen Kompromiss mit der Gesellschaft, sondern wolle sie vernichten. Wenn Eltern vermuteten oder erführen, dass ihre Kinder so denken, würden sie Rat suchen. Das Kulturbüro Sachsen sei eine solche Beratungsstelle für besorgte Eltern.
Zum Schluss berichtete Starosta über ein Beispiel für Konfliktlösung mittels Unterordnung. Eine Frau habe ihr Kind in eine Kita in der Nähe von Berlin gebracht und die Einrichtung sei froh über eine „so aktive, interessierte, motivierte, ordnen könnende, moderieren könnende, kluge Frau“ gewesen, bis sie mitbekommen habe, dass sie dem Vorstand der NPD angehörte. Die Einrichtung habe den Betreuungsvertrag gekündigt – wie es einem freien Träger freistünde –, aber sie habe einen Rechtsanspruch auf öffentliche Erziehung. Die Kollegen vom mobilen Beratungsteam in Brandenburg hätten einen neuen Kita-Platz für das Kind gefunden, und zwar in einer AWO-Kita. Dafür müssten die Eltern den Magdeburger Appell der AWO für ein demokratisches Miteinander unterschreiben, der dazu auffordert, vehement gegen die Unterwanderung zivilgesellschaftlicher Strukturen durch Personen und Gruppierungen mit rechtem Gedankengut einzutreten.

Konflikte gehören zum Alltag

zuschauer ddProf. Dr. Cornelia Wustmann betonte in ihrem Vortrag die soziale Komponente von Wertekonflikten. Sie stellte fest, dass Kinder Werte brauchen, aber auch selber Werte haben. Kinder seien keine Konsumenten, sondern aktive Aneigner/innen von Werten. Sie betonte, dass Konflikte zu unserem Alltag gehörten, aber leider gingen sie nicht von alleine weg, sondern bedürften einer aktiven Auseinandersetzung, um sie zu lösen. Zur Illustration berichtete sie über ein Beispiel, in dem verschiedene Wertehaltungen zu einem Konflikt geführt hätten.
„Wenn ein Kind in der Kita Geburtstag hat, ist es üblich, dass an diesem Tag vom Geburtstagskind eine Torte mitgebracht wird. Insbesondere sehr arme Kinder bieten dann sehr häufig sehr teure Konditortorten auf. Der Konflikt, der sich in den Einrichtungen zeigen kann, bezieht sich auf die Möglichkeiten gerade dieser Familien.“
Die Mitarbeiter/-innen der Einrichtung würden sich fragen, wie die Familie sich das leisten könne, wenn sie doch von Hartz IV lebe und das Geld viel sinnvoller ausgeben solle. Vielleicht sei jedoch der Wert der teuren Torte ein anderer für die Mitarbeiter/-innen als in der Familie. Wenn man aber etwas tiefer in die Familien hineinschaue, entdecke man, dass es eigentlich um die Kaschierung von Armutsanzeichen geht. Die Familie lege viel Wert darauf, nicht als arm zu erscheinen, selbst um den Preis, dass sie, wie Wustmann es ausdrückte, „drei oder mehr Tage, im wahrsten Sinne des Wortes, trockene Nudeln ohne Sauce essen muss.“
Daraus schließ Wustmann: „Scheinbar eindeutige Situationen gibt es selten, deswegen müssen wir als Erwachsene beleuchten, was uns stört“ und schlug Reflektionsfragen für das Erkennen von Konflikten vor:
•    Wer sind in der Situation die Beteiligten?
•    Sehen diese selbst ein Problem?
•    Betrifft die Konfliktsituation auch Personen, die nicht direkt beteiligt sind?
•    Ist dies ein Problem, dass ich lösen möchte und kann?
•    Wo haben Kinder wirkliche Entscheidungsspielräume?
•    Wo gibt es Unterschiede, Widersprüche und Gegensätze zwischen den Erziehungsstilen Kita und Elternhaus?

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Regionalkonferenz Nord des Kita-Clusters

„Mein Wert – Dein Wert: Zum Umgang mit Differenz in der Kita“

teilnehmerinnen ha.gif„Nicht alles, was man sieht, ist auch so“
Über 100 Erzieherinnen und Erzieher, viele davon noch in der Ausbildung, folgten der gemeinsamen Einladung des Bundesforums Familie, der AWO Region Hannover und der Alice-Salomon-Fachschule Hannover und nahmen an der Regionalkonferenz Nord am 6. März 2008 in Hannover teil. Die drei Vorträge am Vormittag lieferten reichlich Stoff für Diskussion und Reflektion über die eigenen Werte und das pädagogische Handeln am Nachmittag.

Wertedifferenzen und Wertehaltungen

ha_uslucan2.gifIn seinem Eröffnungsvortrag sprach PD Dr. Haci-Halil Uslucan von der Universität Potsdam über die Wahrnehmung des Anderen und die Gefahr der vorschnellen Erklärung von Problemen mit dem Begriff „Kultur“. Manche Unterschiede lassen sich an Hand anderer Merkmale erklären, wie z.B. Schichtzugehörigkeit oder Geschlecht und nicht nur Ethnie.

Uslucan stellte die Ergebnisse einer Forschungsstudie vor, in der Deutsche, in Deutschland lebende Türken und Türkinnen und in der Türkei lebende Türken und Türkinnen nach ihren wichtigsten Werten befragt wurden. Für einige überraschend, stand in allen drei Gruppen derselbe Wert an erster Stelle: „Familiäre Sicherheit“. An zweiter oder dritter Stelle standen weiterhin in allen drei Gruppen „Freiheit“ und „Freundschaft“. Diese drei Werte führten mit Abstand. Unterschiede bestanden in der Bewertung von „Spiritualität“ und „Achtung vor Tradition“ zwischen den Deutschen und den in Deutschland lebenden Türken und Türkinnen.ha_zuschauermappen.gif

Anknüpfend an die Bedeutung der Spiritualität berichtete Uslucan aus weiteren Studien über religiöse Erziehung in islamischen Familien. Einigen eingewanderten Familien hilft die Religion sich in der Aufnahmegesellschaft zu Recht zu finden. Angesichts der Unübersichtlichkeit und Komplexität der neuen Heimat bietet die Religion klare Regeln und Orientierungen. Ferner wenn das Bild eines Gottes als eine schützende, bergende und bedingungslos liebende Macht vermittelt wird, kann es das Selbstwertgefühl eines Kindes stärken. In diesem Fall kann die Religion als Ressource in der kindlichen Entwicklung betrachtet werden.

Zum Schluss warnte Uslucan vor „pädagogischen Fallen“ im Umgang mit Kindern und Eltern mit Migrationshintergrund. Dazu gehören die Tendenz zum Universalismus („Alle Türken sind gleich“), die Fixierung auf eine fremde Mentalität oder Sitten (manchmal sind es die Eheprobleme der Eltern, die einem Kind zu schaffen machen), der pauschale Verdacht auf Fundamentalismus, eine folgenlose Toleranz (Unterschiede wahrnehmen aber keinen Umgang damit entwickeln), die Infantilisierung von Eltern mit Migrationshintergrund, die Tendenz zur zivilisatorischen Missionierung und keine Infragestellung des eigenen Wahrnehmungs- oder Bewertungsmusters. Vor allem dieser letzte Punkt wurde in den Workshops am Nachmittag aufgegriffen.

Der Umgang mit Wertedifferenzen im niedersächsischen Orientierungsplan

ministerium.gif Im zweiten Vortrag berichtete Christiane Reckmann aus dem niedersächsischen Kultusministerium, Referat 31 (Tageseinrichtungen und Tagespflege für Kinder), über die Entstehung und Inhalte des Orientierungsplans für Bildung und Erziehung im Elementarbereich. An der Erarbeitung des Plans waren nicht nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kultusministeriums beteiligt, sondern auch die Kita-Träger und Eltern. In der prozesshaften Zusammenarbeit kamen bestimmte Werte zum Vorschein, wie z.B. Wertschätzung, Akzeptanz, Beachtung und Verständigung.
Im Orientierungsplan selbst befasste sich ein Abschnitt mit ethischen und religiösen Fragen. Der Fokus liegt auf grundlegenden Erfahrungen der menschlichen Existenz, wie z.B. Geburt oder Tod, und nicht auf einer spezifischen religiösen Interpretation. In der Kita sollen Kinder positive Grunderfahrungen machen: Geborgenheit, Vertrauen und Angenommensein. Sie sollen zu ihrem eigenen Standpunkt verholfen werden in dem sie lernen, dass es gut ist, solidarisch zu sein und anderen zu helfen. Sie lernen Toleranz, die Achtung der Umwelt und der Mitmenschen vor allem durch das Vorbild der Erwachsenen und durch gelebte Demokratie in der Kindertagesst
ätha_zuschauerlachend.gifte.

Es ist Aufgabe der Erzieherinnen, den Raum für solche Themen zu schaffen und ihn entsprechend zu gestalten. Obwohl Erzählungen und Feste natürlich geeignete Anlässe für Diskussionen über ethische und religiöse Fragen sind, werden die positiven Grunderfahrungen im Kita-Alltag gemacht, ohne darüber nachzudenken. Zur Unterstützung der Erzieherinnen kann es hilfreich sein, über diese Fragen zu reflektieren: Welche Sicht auf das Kind habe ich? Bin ich Vorbild? Vermittele ich die Werte des Trägers? Sind die Eltern ein Partner? Die Konsultationskitas nehmen sich einen Schwerpunkt aus dem Orientierungsplan und entwickeln Umsetzungsvorschläge für sich und andere Kitas. Auf dieser Weise lernt die Praxis von der Praxis. Die vollständige Liste der Konsultationskitas finden Sie hier: www.kita-bildet.de
Die Kita „Villa Kunterbunt“ in Peine (Raum Braunschweig) hat den Schwerpunkt Wertebildung mit konkreten Aktivitäten zur Bildung von fünf Werten: Solidarität, Weltbürger, Gerechtigkeit, Frieden und Naturschutz.
Der Orientierungsplan wurde ursprünglich für 3- bis 6-Jährigen konzipiert. Zurzeit ist das Kultusministerium wieder im Gespräch mit den Trägern, um den Plan für 0- bis 3-Jährigen zu erweitern, im Zuge des Ausbaus der Betreuung der unter 3-Jährigen.
Hier können Sie den Niedersächsischen Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich herunterladen: www.mk.niedersachsen.de

„Kinderwelten“ – Ein Projekt zur vorurteilsbewusster Bildung und Erziehung

ha_birgit.gif Abgerundet wurde der Vormittag mit der Vorstellung des Projektes „Kinderwelten“ von Birgit Merkel von der AWO Region Hannover. Seit ihrer Gründung im Jahre 1919 gehören Werte wie Toleranz, Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit, Solidarität zum Leitbild der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Deswegen wird in AWO-Kitas einen besonderen Schwerpunkt auf das Erlernen von demokratischen Verhaltensweisen gelegt. Kinder erwerben und praktizieren demokratische Verhaltensweisen in gemeinsamen Aktionen:
– im gemeinsamen Spiel
– in der gemeinsamen Planung
– in der gemeinsamen Gestaltung des Zusammenlebens.

Von dieser Ausgangslage war die Beteiligung am Projekt „Kinderwelten“ nur ein kurzer Schritt. Über drei Jahre arbeiteten die AWO Region Hannover zusammen mit Institut für den Situationsansatz, internationale Akademie gGmbh an der FU Berlin im Rahmen des Projektes. Basis für das Projekt „Kinderwelten“ ist der Anti-Bias-Ansatz. Für die Kinder bedeutet dies:

•    Kinder brauchen pädagogische Fachkräfte, die sich ihres eigenen kulturellen Hintergrunds und seiner Auswirkungen auf ihre Tätigkeit bewusst sind.
•    Dazu gehört, dass sie ihre Machtposition im Erziehungsgeschehen reflektieren, Einseitigkeiten erkennen und bei Vorurteilen und Diskriminierung kompetent eingreifen.

Für die pädagogischen Fachkräfte sind vier Ziele von zentraler Bedeutung:

•    Erkennen Sie ihren eigenen kulturellen Hintergrund und seinen Einfluss auf Ihr berufliches Handeln.
•   
Lernen Sie die unterschiedlichen Familienkulturen und Vorstellungen über Erziehung und Lernen kennen.
•    Werden Sie kritisch gegenüber Diskriminierungen und Vorurteilen in Ihrer Einrichtung und allgemein im Bildungsbereich.
•    Initiieren Sie Dialoge über Diskriminierungen und Vorurteile und tragen Sie Konflikte aus.
Wie diese abstrakten Prinzipien in vielfältigen praktischen Aktivitäten umgesetzt werden können, zeigte Frau Merkel inha_birgitmagda.gif einer Ton-Dia Show. Da der Ansatz kontextbezogen ist („Situationsansatz“), gibt es keine allgemeingültigen Konzepte, sondern der Anti-Bias-Ansatz ist auf den jeweiligen Kontext zu beziehen. Er umfasst Vorurteile jeglicher Art aber thematisiert Unterschiede auf der Grundlage von Gemeinsamkeiten. Wichtig ist die breite Verankerung in der Kita: es geht alle Kinder an, bezieht die Familien(-kulturen) ein und ist integriert in Alltagsleben der KiTa (nicht touristisch). Die Einblicke in die Praxis lieferten wichtige Inspirationen für die Workshops am Nachmittag.

Die Dokumentation kann bei der AWO Bezirksverband Hannover e.V., Körtingsdorfer Weg 8, 30455 Hannover gegen ein Entgelt erworben werden.
Weitere Informationen über „Kinderwelten“ finden Sie unter www.kinderwelten.net

Workshops – Reflektion über die eigenen Werte

Am Nachmittag fanden drei parallele Workshops statt. Schwerpunkt war die Reflektion über die eigenen Werte und wie diese mit denen der Kinder, ihrer Eltern, der weiteren Teammitglieder, des Leitbildes des Trägers und der Gesellschaft insgesamt zusammenpassen. Eine wichtige Botschaft des Tages war Differenz als Chance zu sehen und zu begreifen und „Wertedifferenzen nicht nur wahrnehmen, sondern etwas daraus machen.“
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Protokolle der Workshops
•    Workshop 1
•    Workshop 2
•   
Workshop 3

Auftaktveranstaltung des Kita-Clusters

„Werte reflektieren und erlebbar machen! Wertevermittlung in frühen Jahren“ im November 2007 in Hannover

preissing.jpg„Werte können nicht vermittelt werden, sondern müssen von jedem Kind durch eigene Aktivität gebildet werden“, betonte Dr. Christa Preissing auf der Auftaktveranstaltung „Werte reflektieren und erlebbar machen! Wertevermittlung in jungen Jahren“ am 22. November 2007 in Hannover.

Die beiden einführenden Referate von Dr. Christa Preissing von der Internationalen Akademie, Institut für den Situationsansatz (ISTA) der Freien Universität Berlin und Dr. Rainer Strätz vom Sozialpädagogischen Institut Nordrhein-Westfalen dienten als Grundlage, um in den anschließenden berufsspezifischen Workshops (Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflege und Elternvertretung) über das eigene pädagogische Handeln zu reflektieren. Während Dr. Christa Preissing in das Thema einführte, ihr Verständnis von Bildung darlegte und hieraus die Wertebildung ableitete und ausführte, veranschaulichte Dr. Rainer Strätz anhand von Beispielen, welche Möglichkeiten Fachkräfte und Eltern zur Wertebildung in konkreten Situationen zur Verfügung stehen und wie sich unterschiedliches Verhalten bei Kindern auswirkt.

Werte müssen durch eigene Aktivität gebildet werden

straetz.jpgFür Preissing und Strätz ist Bildung ein aktiver Prozess, denn ein Kind entdecke, erforsche und gestalte seine Welt durch eigenwillige Tätigkeit mit allen Sinnen vom ersten Atemzug an. Für sie sei Bildung nicht von Wertebildung zu trennen. Werte könnten nicht vermittelt werden, betonte Preissing, sondern müssten von jedem Kind durch eigene Aktivität gebildet werden. In dieser Aktivität wollten Kinder wertgeschätzt werden und diese Wertschätzung sei die wichtigste Quelle, aus der die Kinder neue Energie für ihren weiteren Bildungsprozess zögen. Wertebildung sei ohne diese Wertschätzung nicht denkbar.
„Kinder lernen nur das, was sie wollen, nicht das was sie sollen“, zitierte Preissing den Neurophysiologen Wolf Singer, denn Kinder wollten aus sich heraus etwas wollen, können und erfahren. Der Wunsch, sich anzustrengen und etwas zu leisten, Widerstände und Schwierigkeiten zu überwinden, werde von der Erwartung auf ein Glücksempfinden gespeist. Doch Wertebildung werde in der pädagogischen Praxis oft als Erziehung zum Verzicht, zur Begrenzung verstanden, die das Glücksempfinden ausschließe. Preissing betonte, dass das eigene Wollen und der Stolz auf die eigene Leistung vom Kind her gesehen Voraussetzung und nicht Barriere für Gemeinschaftsfähigkeit seien. Wertebildung sei dann Gewinn, wenn Gemeinschaftsfähigkeit nicht Unterordnung bedeute, sondern durch eigene Leistung zu einer Entwicklung in der Gemeinschaft beitrage. Grundbedingung sei hier allerdings, dass die eigenen Voraussetzungen und Möglichkeiten eines jeden Kindes in der Gemeinschaft einer Kita Platz hätten.
Für Strätz sind Werte auch wahre Unruhestifter, denn der Wunsch nach Frieden erfülle sich nicht, wenn man immer die Wahrheit sagt. Oder es stelle sich auch die Frage, ob man in einer ungerechten Welt Pazifist sein kann. Wenn man mit Kindern über Werte spreche, die hinter Handlungen stünden, würden sie für Kinder dann besonders erlebbar, wenn es „auf der Kippe“ steht, in Situationen, in den es ihnen vielleicht schwerfällt, sich wertgemäß zu verhalten. Dann hätten Kinder ein Recht auf einen kurzen Blick, der sagte, dass wir es bemerkt haben und uns darüber freuen – ohne lange darüber zu sprechen. Preissing ergänzte, dass für die Wertebildung die Konflikthandlung in der Kindergruppe wichtig sei. Denn hier werde ausgehandelt, was zählt, was in der Gemeinschaft Wert hat. Würden diese Aushandlungsprozesse durch den mächtigen Erwachsenen gestoppt, unterbrochen oder blockiert, indem die Konfliktregelung den Kindern aus der Hand genommen und vom Erwachsenen übernommen werden, werde auch die Wertebildung blockiert.

Mit den Kindern in den Dialog treten – Werte reflektieren

podium1.jpgDas Beobachten und Dokumentieren – eine jüngst noch mal sehr in die Bildungsdiskussion in den Tageseinrichtungen für Kinder eingebrachte Frage – stellen für Preissing und Strätz vielfältige Chancen dar, denn hier biete sich die Gelegenheit, in einen intensiven Dialog mit den Kindern zu treten. Hier werde deutlich, welchen Wert die betreffenden Aktivitäten für das jeweilige Kind und welchen Wert die Erzieherin ihr beigemessen hätten. Doch hiermit seien auch Risiken verbunden, denn vielerorts herrsche die Annahme, die eigenen Bewertungen seien außen vor zu lassen. Das Gegenteil sei der Fall. Kinder hätten ein Recht auf die Bewertungen der Erwachsenen und ein Recht, sich damit auseinanderzusetzen – nicht als Vorschrift, sondern als Feedback.
Beide Referierende betonten die Wichtigkeit, authentisches Vorbild zu sein. Wertebildung zeige sich für Kinder aus unterschiedlichen Kulturen daran, wessen Sprache gehört und verstanden wird, wessen Erfahrung zählen, wessen Erleben in das Leben der Kita einbezogen werden, was ignoriert oder abgewertet wird und wer etwas wert ist. „Werte kann man nicht nicht vorleben“, so Strätz. Dies erfordere eine ständige Selbstreflektion sowie eine Reflektion im Team, mit Eltern und anderen Experten. Die Richtlinien für diese Selbstreflexion könnten folgende Prinzipien sein:
•    Unantastbarkeit/Unverfügbarkeit des menschlichen Lebens
•    Recht auf Zugehörigkeit
•    Individuelle Freiheit und Integrität
•    Gleichwürdigkeit/Gleichheit aller Menschen
•    Gleichberechtigung
•    Solidarität mit Menschen in unterprivilegierten Situationen
•    Verantwortlicher Umgang mit Tieren und Pflanzen und mit natürlichen Ressourcen
Auf diese Weise könne den Kindern allmählich und ohne pädagogischen Zeigefinger bewusst werden, dass und welche Wirkungen ihre Handlungen für sie selbst und ihre Gemeinschaft haben. Dies sei nicht nur eine wesentliche lernmethodische Kompetenz, sondern fördere vor allem das Lernen in Sinn- und Bedeutungszusammenhängen und damit die Bildung von Werten in einem doppelten Sinn.

Ein Bericht über die Tagung erschien in “Kinderzeit – Zeitschrift für Pädagogik und Bildung. Das didacta Fachmagazin“, 1/2008, Seite 7 unter dem Titel „Werte bilden“.


17. November 2014, Berlin: „Monitoring in der frühkindlichen Bildung: Was sagen (inter)nationale Längsschnittstudien über die Wirkung früher Bildung auf die kindliche Entwicklung aus?“ Internationale Fachtagung des ICEC am DJI

Die Qualität frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung zu erhöhen ist ein wichtiges Anliegen vieler Staaten. Dabei gibt es eine Tendenz, die Qualität von Angeboten daran zu messen, welche Wirkung sie auf kindliche Entwicklungs- und Lernprozesse haben. In den letzten Jahren wurden in verschiedenen Ländern Europas Längsschnittstudien auf den Weg gebracht, auch um die Frage nach der Wirkung frühkindlicher Bildung anzugehen.

Das Internationale Zentrum Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (ICEC) am DJI und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) laden Sie herzlich dazu ein, diese Entwicklung gemeinsam in den Blick zu nehmen. Dabei sollen u.a. folgende Fragen diskutiert werden:

  • Wie lassen sich „child outcomes“ messen und welche Herausforderungen gibt es dabei?
  • Auf welche Fähigkeiten kommt es langfristig für Bildungserfolg und eine gelingende Lebensführung an?
  • Wie können die Ergebnisse von Längsschnittstudien im Sinne einer evidenzbasierten Politik für Qualitätsverbesserungen herangezogen werden?
  • Welchen zusätzlichen Erkenntnisgewinn und welche Herausforderungen bringt eine international vergleichende Erhebung kindlicher Fähigkeiten mit sich?

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem OECD-Netzwerk zur Frühkindlichen Bildung und Betreuung statt. Arbeitssprachen sind Deutsch und Englisch. Deutsche und englischsprachige Beiträge werden simultan übersetzt.

Programm

08:00 Uhr Anmeldung
09.00 Uhr Begrüßung
Staatssekretärin Caren Marks, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin und Prof. Dr. Bernhard Kalicki, Deutsches Jugendinstitut, München
09:45 Uhr Längsschnittstudien als Teil des Monitorings frühkindlicher Bildung und Betreuung in Deutschland: Prof. Dr. Yvonne Anders, Freie Universität Berlin, Berlin
10:30 Uhr Kaffeepause
11:00 Uhr Messung von kindlichen Fähigkeiten in unterschiedlichen Ländern:
Ausgewählte nationale Längsschnittstudien
Nationales Bildungspanel (NEPS): Prof. Dr. Sabine Weinert, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Bamberg
Studie zur frühkindlichen Bildung und Entwicklung (SEED): Prof. Dr. Edward Melhuish, University of Oxford, Oxford
12:30 Uhr Mittagssnack
13:30 Uhr Nationale Kohortenstudie zu frühkindlicher Bildung und Betreuung (Pre-COOL): Prof. Dr. Paul Lesemann, Universiteit Utrecht, Utrecht
14:15 Uhr Messung der Auswirkungen von FBBE auf kindliche Fähigkeiten durch Längsschnitterhebungen: Grenzen und Möglichkeiten: Prof. Dr. Steven Barnett, Rutgers University, New Brunswick (USA)
15:00 Uhr Kaffeepause
15:30 Uhr Internationale Vergleichsstudie der OECD frühkindlichen Entwicklung: Ziele und Stand der Planungen: OECD ECEC secretariat/bureau
16:00 Uhr Podiumsdiskussion: Kindliche Entwicklungsstudien – was ist der Mehrwert für die Kita-Qualität?
17:15 Uhr Abschluss
17:30 Uhr Tagungsende

Tagungsprogramm als PDF

Website der Konferenz

Anmeldung

Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenfrei. Zum Anmeldeformular
Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt. Der Eingang Ihrer Anmeldung wird per E-Mail automatisch bestätigt. Zusätzlich erhalten Sie eine verbindliche Zusage für Ihre Anmeldung. Sollte die Tagung ausgebucht sein, werden Sie entsprechend benachrichtigt und automatisch auf eine Warteliste gesetzt. Bitte teilen Sie einen Rücktritt von der Anmeldung mit (ganzevoort@dji.de), damit die frei gewordenen Plätze anderweitig vergeben werden können. Mit Ihrer Anmeldung erklären Sie sich zugleich damit einverstanden, dass Ihre Daten vom Deutschen Jugendinstitut e.V. ausschließlich zum Zweck der Durchführung der Fachtagung gespeichert und verwendet werden und, dass Ihr Name und Ihre Dienststelle in eine Teilnehmerliste aufgenommen und allen Teilnehmenden ausgehändigt werden.

Tagungsort

Hotel Aquino
Tagungszentrum Katholische Akademie
Hannoversche Straße 5b
10115 Berlin
Anfahrtsskizze

Organisation

Deutsches Jugendinstitut (DJI)
Sylvie Ganzevoort
Nockherstraße 2
81541 München
Email: ganzevoort@dji.de
Tel.: 089/62306-319
Fax: 089/62306-407

17. November 2014, Erfurt: „Was Eltern brauchen!“ Fachtag Elternschaft und Behinderung/chronische Erkrankung des bbe e.V.

Welche Bedarfe haben Eltern mit unterschiedlichen Behinderungen und chronischen Erkrankungen, damit der Alltag mit Kind gelingt? Wie müssen Hilfen für behinderte/chronisch kranke Eltern ausgerichtet sein, damit sie Elternschaft selbstbestimmt leben und für das Wohl ihrer Kinder sorgen können?

Welche Forderungen ergeben sich an Sozialverwaltung und Politik, damit Eltern mit Behinderung/chronischer Erkrankung die benötigten Hilfen zeitnah und bedarfsorientiert bekommen? Welche Chancen bietet ein zukünftiges Bundesteilhabegesetz?

Diese und weitere Fragen sollen aus der Sicht von Eltern mit Sinnes-, Körperbehinderungen und chronischen Erkrankungen, von Eltern mit Lernschwierigkeiten und psychisch erkrankten Eltern in Vorträgen und in Arbeitsgruppen diskutiert werden.

Eingeladen sind Eltern mit Behinderung/chronischer Erkrankung sowie Mitarbeiter/innen aus Diensten, Beratungsstellen, Verwaltungen, Politik und Selbsthilfe.

Fachtag Elternschaft und Behinderung/chronische Erkrankung des bbe e.V.
17. November 2014, Stadtwerke Erfurt

Programm

10:00 Uhr Ankommen und Anmelden
10:30 Uhr Begrüßung durch den bbe e.V., Grußwort Dr. Paul Brockhausen, Landesbehindertenbeauftragter
10:50 Uhr Eltern mit Körper-, Sinnesbehinderung sowie chronischen Erkrankungen: Beratungsstelle Elternassistenz Erfurt stellt sich vor, Peggy Steinecke, bbe e. V.
11:10 Uhr Eltern mit Lernschwierigkeiten: Elternhaus Jena – Angebot der Begleiteten Elternschaft, Michaela Hoffmann, Saale Betreuungswerk der Lebenshilfe Jena
11:30 Uhr Unterstützung und Hilfe für Kinder und Eltern mit seelischen Krisen, Andrea Olle, KIPS – Solingen
Pause
12:00 Uhr Was macht gute Hilfe für uns aus? Talk-Runde von Eltern mit Behinderung/chronischer Erkrankung
12:30 Uhr Eltern mit Behinderung/chronischer Erkrankung – Stand der Forschung, Dr. phil. Marion Michel, Uni Leipzig, Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health
13:00 Uhr Mittagspause – Infostände
14:00 Uhr Arbeitsgruppen
In den Arbeitsgruppen werden Erfahrungen zu Unterstützungsbedarfen ausgetauscht. Gemeinsam werden konkrete Erwartungen formuliert, die sich aus den Bedarfen für ein Bundesteilhabegesetz ergeben.
•    AG 1: Begleitete Elternschaft: Stefanie Bargfrede, Lebenshilfe Bremen, Unterstützte Elternschaft und Sprecherin der BAG Begleitete Elternschaft
•    AG 2: Unterstützung für Eltern mit seelischen Krisen: AG Leitung angefragt
•    AG 3: Elternassistenz: Hilfen im Alltag für körper-, sinnesbehinderte/chronisch kranke Eltern, Elisabeth Fink, Caritas Regensburg und Susanne Schnabel, bbe e. V.
15:45 Uhr Kaffeepause
16:00 Uhr Podiumsdiskussion mit Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen sowie Eltern, Vertretern aus Politik und Verwaltung
17:00 Uhr Tagungsende

Organisatorisches

Teilnahmegebühr: 30 Euro
für Eltern mit Behinderung/chronischer Erkrankung: 10 Euro
Anmeldeschluss: 20. Oktober 2014

Veranstaltungsort:
Stadtwerke Erfurt
Magdeburger Allee 34
99086 Erfurt

Der Tagungsort ist berollbar, weitere Bedingungen zur Barrierefreiheit bitte in der Anmeldung angeben.
Eine genaue Anfahrtsskizze zum Veranstaltungsort finden Sie hier.

Veranstalter:
bbe e.V.
Beratungsstelle Elternassistenz
Johannesstraße 141, 99084 Erfurt
Tel.: 0361-7525228
E-Mail: elternassistenz-erfurt@behinderte-eltern.de
http://www.behinderte-eltern.de

Programmflyer
Anmeldebogen als PDF, Word, OpenText

Stellungnahmen zur Berliner Erklärung

Am 25. November 2008 stellte die Steuerungsgruppe des Bundesforums Familie ihre Berliner Erklärung zur werteorientierten Erziehung der Öffentlichkeit vor. Mit der Berliner Erklärung drücken die Erstunterzeichnenden ihre Vorstellungen von einer wertorientierenden Erziehung und den nötigen Rahmenbedingungen dafür aus. Die Berliner Erklärung ist der erste Beitrag einer weiterführenden Diskussion in Verbänden, Politik und Öffentlichkeit, die wir auf diesen Seiten dokumentieren werden.

Die ersten Stellungnahmen wurden am 25. November vorgetragen:

•    Stellungnahme von Dr. Josef Faltermeier, Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge
•    Stellungnahme von Judith Huber, Humanistischer Verband Deutschlands, Bundesverband
•    Stellungnahme von Dr. Ayyub A. Köhler, Zentralrat der Muslime in Deutschland
•    Stellungnahme von Prof. Dr. Dieter Spanhel, Universität Erlangen-Nürnberg
•    Stellungnahme von Anette Stein, Bertelsmann Stiftung
•    Stellungnahme von Cord Wellhausen, Der Paritätischer Gesamtverband

foto henning moser

Erstunterzeichnende und Stellungnehmende auf der Abschlussveranstaltung am 25. November 2008, von l. nach r.: Wolfgang Hötzel; Dr. Erika Neubauer; Sarah Singer; Magda Göller; Dr. Insa Schöningh; Dr. Ayyub Axel Köhler; Cornelia Spohn; Dr. Jürgen Frank; Cord Wellhausen; Dr. Katherine Bird; Norbert Hocke; Dr. Barbara Thiessen; Dr. Josef Faltermeier; Prof. Dr. Dieter Spanhel; Judith Huber; Hannes Lachenmair.

Unterzeichnende

Nach der Vorstellung der Berliner Erklärung teilten uns weitere Mitgliedsorganisationen ihre Unterstützung mit. Die Erstunterzeichnenden sind:
•    Norbert Hocke, Sprecher des Bundesforums Familie, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
•   
Cornelia Spohn, Stellvertretende Sprecherin des Bundesforums Familie, Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e. V.
•   
Magda Göller, Arbeiterwohlfahrt (AWO) Bundesverband
•   
Wolfgang Hötzel, Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen Rheinland-Pfalz
•   
Ute König, Bundesarbeitsgemeinschaft Ev. Familien-Bildungsstätten und Familien-Bildungswerke (BAG)
•   
Hannes Lachenmair, Bundesarbeitsgemeinschaft Elterninitiativen (BAGE)
•   
Peggi Liebisch, Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV)
•    Dr. Erika Neubauer, Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO)
•   
Dr. Insa Schöningh, Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen (eaf)
•   
Wilfried Steinert, Bundeselternrat (BER)

unterzeichnen

Unterzeichnende auf dem Parlamentarischen Nachmittag am 20. April 2009, von l. nach r. Wilfried Steinert, Bundeselternrat (BER); Dr. Eberhard Jüttner, Der Paritätische Gesamtverband; Angelika Grözinger, Deutscher Hausfrauen-Bund, Berufsverband der Haushaltführenden (DHB); Helga Conzen, Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft für Einrichtungen der Familienbildung; Magda Göller, Verein zur Förderung der Beziehungskompetenz; Gisela Notz, pro familia; Hannes Lachenmair, Bundesarbeitsgemeinschaft Elterninitiativen (BAGE); Norbert Hocke, Sprecher des Bundesforums Familie, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW); Dr. Insa Schöningh, Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen (eaf); Dr. Verena Wittke, AWO Bundesverband; Birgit Merkel, Zukunftsforum Familie; Dr. Volker Mueller, Dachverband Freier Weltanschauungsgemeinschaften; Regine Bigga, Haushalt in Bildung und Forschung (HaBiFo); Dr. Jürgen Blumenberg, Verein zur Förderung der Beziehungskompetenz; Dieter Dornbusch, Bundeselternrat (BER); Norbert Hubweber, Bundesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendeinrichtungen (BAG OKJE);Ines Albrecht-Engel, Gesellschaft für Geburtsvorbereitung – Familienbildung und Frauengesundheit – Bundesverband (GfG);Michael Kortländer, LegaKids; Ute Brückner, ECE – Early Childhood Education European Institute; Ruth Althoff-Epting, Evangelische Konferenz für Familien und Lebensberatung (EKFuL); Wolfgang Hötzel, Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen (eaf)

Folgende Unterzeichnende sind seit der Vorstellung der Berliner Erklärung am 25.11.2008 dazu gekommen:
•   
Bundesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendeinrichtungen e.V. (BAG OKJE)
•   
Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke)
•   
Dachverband Freier Weltanschauungsgemeinschaften
•   
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung (DAJEB)
•   
Deutsche Gesellschaft für systemische Therapie und Familientherapie (DGSF)
•   
Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ)
•   
Deutscher Hausfrauen-Bund, Berufsverband der Haushaltführenden (DHB)
•   
ECE – Early Childhood Education European Institute
•   
Evangelische Konferenz für Familien und Lebensberatung (EKFuL)
•   
Gesellschaft für Geburtsvorbereitung – Familienbildung und Frauengesundheit – Bundesverband
•   
Haushalt in Bildung und Forschung (HaBiFo)
•   
Humanistischer Verband Deutschlands, Bundesverband
•   
IG Metall
•   
Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft für Einrichtungen der Familienbildun
•   
LegaKids
•   
Der Paritätische Gesamtverband
•   
Paritätisches Bildungswerk Bundesverband
•   
Verband Bildung und Erziehung (VBE)
•   
Verein zur Förderung der Beziehungskompetenz
•   
Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD)
•   
Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST)
•   
Zukunftsforum Familie

Abschlussveranstaltung: „Kinder haben Werte!“

gruppe_02„Kinder haben Werte!“ – Dieser Satz fasst das Ergebnis der zweijährigen Arbeit des Projekt „Kinder brauchen Werte – Bündnisinitiative: Verantwortung Erziehung“  am besten zusammen. Am 25. November 2008 zogen alle am Projekt Beteiligten auf der Abschlussveranstaltung ein gemeinsames Fazit der Arbeit. Einhellige Meinung, es hat sich gelohnt! Norbert Hocke, Sprecher des Bundesforums Familie, Dr. Katherine Bird, die Geschäftsführerin und  ließen alle Aktivitäten der letzten zwei Jahre noch einmal Revue passieren. Schon am Anfang wurde allen Beteiligten schnell klar, dass es im Projekt nicht um die Durchsetzung der eigenen Vorstellungen vom gelungenen Leben gehen kann, sondern um das Wohl aller Kinder. Das Bundesforum Familie hält dieses reflexive und auch (selbst-)kritische Verhältnis zum Wertethema – das in seiner ganzen Tragweite beleuchtet werden muss – für unabdingbar. Nicht erst die gegenwärtige Wirtschaftskrise, die der breiten Öffentlichkeit Abgründe von Gier und Verantwortungslosigkeit in Kreisen der wirtschaftlichen Elite vorführte, machte deutlich, dass das Thema Werte immer erst einmal zur Selbstreflexion zwingt. Welche Werte haben diejenigen, die Kindern Werte vermitteln wollen?

Die Grundlage der Arbeit des Bundesforums war der Dialog. Dieser Wertedialog über die eigenen Werte und die Werte der Anderen wurde in zahlreichen Veranstaltungen, Seminaren und Arbeitsgruppen, mit Fachleuten, Mitarbeiter/innen aus der pädagogischen Praxis, Politiker/innen und Bürger/innen geführt, in Form von Publikationen ausgearbeitet, dokumentiert und für die praktische Arbeit nutzbar gemacht.

Neben den zahlreichen Publikationen wurden auf der Abschlussveranstaltung auch die Ergebnisse der Studie KinderSTIMMEN ElternSTIMMEN. Vorbilder und Werte in der Erziehung des Bundesforums Familie und des Kindersenders NICK vorgestellt, die neue Einblicke in das Werteempfinden von Kindern und Eltern erlauben.

Wesentliche Ergebnisse der Fachdebatten im Bundesforum Familie wurden in Form der Berliner Erklärung zur werteorientierten Erziehung auf der Veranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt.  Sie soll eine weiterführende Diskussion in Verbänden, Politik und Öffentlichkeit anregen und Anstöße für praktische Initiativen in Einrichtungen der Elementarpädagogik sowie der Familienbildung und -beratung geben. Viele Mitgliedsorganisationen nutzten die Gelegenheit, um vor Ort zur Berliner Erklärung Stellung zu nehmen.

gewinnerEin besonderer Höhepunkt war die erstmalige Verleihung des Medienpreises 2008 des Bundesforums Familie für journalistischen Nachwuchs. Die zwei mit 1500 Euro dotierten Förderpreise gingen an Jan Piegsa (32) für den Beitrag „Jugendhilfe am Limit“, der von den Folgen der Einsparungen bei Berliner Jugendämtern berichtet und an Christoph Grabitz (25) und Simon Schneller (28) für ihre Reportage „Oh, schöner Schmerz“, eine Geschichte über Borderline-Kranke und ihr Leben im Internet.  Der mit 5.000 Euro dotierte erste Preis ging an Karin Prummer (25) und Dominik Stawski (24) für ihre Reportage „Mädchen sind willkommen (Jungs nicht)“, in der sie die Geschichte der zehnjährigen Nina erzählen, die ihr ganzes Leben dafür kämpft, ein Mädchen sein zu dürfen. Als Teil der Preisverleihung las der Schauspieler Patrick Bach aus den Reportagen vor.

Die MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle und die Steuerungsgruppe des Bundesforums Familie möchten sich hier noch einmal ganz herzlich für die engagierte Mitarbeit aller Beteiligter bedanken.

Fachforum beim Kinder- und Jugendhilfetag 2008

„Zwischen Zeitgeist und Hilflosigkeit: Wertorientierte Erziehung in der Kinder- und Jugendhilfe“ in Kooperation mit der AGJ

Auf dem 13.  Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag in Essen luden das Bundesforum Familie und die logo djht.gifArbeitsgemeinschaft für Kinder und Jugendhilfe (AGJ) am 20. Juni 2008 gemeinsam zum Fachforum „Zwischen Zeitgeist und Hilflosigkeit: Wertorientierte Erziehung in der Kinder- und Jugendhilfe“ ein. Impulse für die Diskussion gaben Prof. Dr. Sabine Andresen, Erziehungswissenschaftlerin an der Universität Bielefeld und Ulrike Thiel, Leiterin des Kinder- und Jugendhilfeverbundes Berlin-Süd der EJF Lazarus gAG.

Norbert Hocke, Sprecher des Bundesforums Familie, führte hocke_essen.jpgin das Thema ein. Im Spiegel der öffentlich-medialen Wahrnehmung seien die Lebenslagen Kindheit und Jugend in steigendem Maße mit negativen Attributen verknüpft: übermäßiger Medienkonsum, mangelhaftes Gesundheitsbewusstsein, fehlendes Bildungsinteresse, Verantwortungslosigkeit, fehlender Gemeinsinn, von Gewaltanwendung geprägte Interaktionsmuster, defizitäre Regelaffinität u. v. m. Geradezu reflexartig ertöne hier der Ruf an die Erziehungs- und Bildungsinstanzen, die Vermittlung traditioneller Werte und Tugenden verstärkt in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen zu stellen.

Die nachwachsende Generation sieht sich mit deutlich komplexer werdenden Lebens-, Lern- und Arbeitsweltbedingungen konfrontiert. Starthilfe in ein selbstbestimmtes Leben zählt zu den grundlegenden gesellschaftlichen Pflichten. Erschöpft sich eine Neuformulierung dieser Bringschuld aber in einem schlichten „Lob der Disziplin“? Immunisiert möglichst früh einsetzende Wertevermittlung gegen die vielfältigen Verlockungen einer sich stetig pluralisierenden Wertelandschaft? Wo liegen die Ursachen für die aktuell geführte Debatte über wertorientierte Erziehung? Welche Konsequenzen hat das für die Praxis?

Ulrike Thiel sprach sich gegen einfache und schnelle Lösungen aus. Sie wies darauf hin, dass Werte durch Menschen vermittelt würden. Beziehungen bildeten die Grundlage, auf der Werte und Haltungen weitergegeben würden. Eine erfolgreiche Vorbildfunktion sei von wertschätzender Haltung geprägt. Frau Thiel unterstrich die Bedeutung der Reziprozität in der Erziehung: „Wenn wir wollen, dass die uns anvertrauten Menschen andere Menschen respektieren und achten, müssen wir ihnen ebenfalls mit Respekt und Achtung begegnen.“
andresen essen.jpg Auch Prof. Dr. Sabine Andresen wies den verkürzten Rückgriff auf ein nie da gewesenes „Goldenes Zeitalter“ zurück und erinnerte daran, dass der Wertediskurs auch ein Machtdiskurs sei. Es gehe um ein nicht einzulösendes, aber dennoch ersehntes „Versprechen nach Eindeutigkeit.“ Ferner nahm sie direkt zu Berhard Buebs Buch „Lob der Disziplin“ Stellung: „Bernhard Bueb sagt auch: Es müsse um die unhinterfragte Anerkennung von Autorität gehen, und damit habe ich ein Problem. Weil die unhinterfragte Anerkennung von Autorität kein einziges Erziehungsproblem tatsächlich löst. Er gibt keine Antwort auf konkrete Erziehungsfragen.“ Diese Position fand viel Zuspruch unter den zahlreichen Zuhörenden.

Auf dem Weltkindertagsfest 2007: Helden gesucht!

maedchen_und_mutter.jpg

Kinder lernen an Vorbildern –  von dem, was ihnen vorgelebt wird und dem, was ihnen widerfährt. Deshalb ging das Bundesforum Familie anlässlich des Weltkindertagsfest am 16. September 2007 auf die Strasse, um mit Kindern und Eltern über Vorbilder zu reden. Über 200 Kinder malten am bunt dekorierten Stand des Bundesforums Familie auf leeren Postkarten ihre Heldinnen und Helden.

malendes_maedchen.jpgSo einzigartig die Kinder selber sind, so bunt und vielseitig waren ihre Zeichnungen: Neben Mama, Papa, Großeltern und Geschwistern malten sie auch Personen des öffentlichen Lebens wie z.B. Martin Luther King, Polizistin, Lehrer, Engel oder Angela Merkel. Damit zeigt sich, wie genau Kinder ihre immer größer werdende Umwelt beobachten und sich an dem Vorgelebten orientieren.

malen_neu.jpgWährend die Kleinen zeichneten, wurden die Erwachsenen gebeten zu überlegen, was ihre Kinder von ihnen lernen. Nach der ersten Sprachlosigkeit, die meist mit solch einer Frage einhergeht, fingen die Eltern und Großeltern an, sich Gedanken über ihr Erziehungsverhalten zu machen. Das Zögern verwundert nicht, denn im Alltagsleben mit Kindern herrschen Routine und Gewohnheit. Das schafft natürlich die für Kinder nötige Stabilität, lässt aber wenig Platz für eine bewusste Reflexion des eigenen Handelns.portrait_junge.jpg

Für die Eltern stand Liebe als wichtigste Erziehungsgrundlage an erster Stelle. Danach kamen die klassischen Werte wie Respekt, Toleranz und Gerechtigkeit sowie Freundschaft, Aufrichtigkeit und Mut.
poster_neu.jpg

Die Aktion zeigte, wie mit relativ wenig Aufwand sowohl das Nachdenken über die eigenen Erziehungsziele sowie ernsthafte Gespräche zwischen Kindern und Erwachsenen über das, was den Kindern wichtig ist, angestoßen werden können.

7./8. November 2014, Berlin: „Zum Glück“ Fachtagung der BAGE und des DaKS

Zum Glück finden – zum Glück sind wir hier – zum (über) das Glück reden

Dem Glück kann mich sich auf unterschiedlichen Wegen nähern. Wir wollen uns mit Euch an das Glück heranpirschen, ehe es wieder verflogen ist:

Am 7. und 8. November 2014 veranstalten der DaKS und die BAGE eine Fachtagung in der Werkstatt der Kulturen in Berlin für PädagogInnen, Eltern und Vorstände aus Elterninitiativen, Kinder- und Schülerläden und freien Alternativschulen.

An diesem Glücks- äh.. Fachtag wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, wie alle Beteiligten gemeinsam den Alltag so gestalten können, dass alle einigermaßen glücklich sind. Klingt nach einer einfachen Frage, ist aber in der Praxis meistens irgendwie ganz schön kompliziert, wie Ihr wahrscheinlich sehr genau wisst.

Euch erwarten zwei abwechslungsreiche Tage mit Vorträgen, Workshops und einem „beglückenden“ Rahmenprogramm.

Alle weiteren Informationen zum Programm, den Workshops und Organisatorischem finden sich auf der Website der Fachtagung

Anmeldung und Kosten

Zur Anmeldung gibt es das Online-Anmeldeformular

50 € (normaler Preis)
35 € (ermäßigter Preis für SchülerInnen, FSJlerInnen, BuFDis, Studierende etc.)

Der Tagungspreis beinhaltet das (vegetarische) Mittagessen an beiden Tagen sowie die Nachmittagszwischendurchverpflegung und natürlich die Tagung an und für sich. Wir bitten um Überweisung bis zum 20. Oktober.

Tagungsort

Werkstatt der Kulturen
Wissmannstraße 32
12049 Berlin

Kontakt

Das Vorbereitungsteam für die Fachtagung besteht aus:
Solvejg Kulick und Melanie Peper, EKT-Beratung des DaKS, Tel. 030 / 7009425-10
Norbert Bender, BAGE, Tel. 030 / 7009425-60
Gemeinsam sitzen wir in der Crellestraße 19/20, 10827 Berlin, Fax: 030 / 7009425-19.

10.-11. Oktober 2014, Mainz: „Zwischen Bilderbuch und Touchscreen. Kinder und Medien“ Jahrestagung der Deutschen Liga für das Kind

Kinder wachsen von Beginn an in eine stark durch Medien beeinflusste Umwelt hinein. Auch Eltern und Fachkräfte sind intensive Mediennutzer. Zugleich sind viele verunsichert, gerade in den ersten Lebensjahren der Kinder. Welche Medien sind angemessen und wie viel „Medienzeit“ ist sinnvoll? Wie kann ich selbst ein gutes Vorbild sein? Wie viel Begleitung und wie viel Selbstständigkeit sind notwendig? Sollen PC und Tablet Eingang in Kita und Schule finden? Wie können Kinder vor schädlichen Einflüssen geschützt werden?

Unter dem Titel „Zwischen Bilderbuch und Touchscreen. Kinder und Medien“ veranstaltet die Deutsche Liga für das Kind unter der Schirmherrschaft von Malu Dreyer, Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, vom 10. bis 11. Oktober 2014 im Konferenzgebäude des ZDF in Mainz ihre öffentliche Jahrestagung.

Angesichts rasanter Entwicklungen und einer erheblichen Unsicherheit wird dargestellt, wie Kinder in den ersten etwa zehn Lebensjahren in den Umgang mit Medien eingeführt und eine kreative, möglichst interaktive und selbst-bestimmte Nutzung gefördert werden können. Außerdem wird diskutiert, was Pädagoginnen und Pädagogen tun sollten und wo die Politik gefordert ist.

Ergänzend zur Tagung besteht am 10. Oktober 2014 abends Gelegenheit zu einer Führung (mit Buffet) durch das Gutenberg-Museum Mainz unter dem Motto „Die erste Medienrevolution…“.

Sie sind herzlich zur Teilnahme eingeladen!

Hier finden Sie das Programm der Jahrestagung „Zwischen Bilderbuch und Touchscreen. Kinder und Medien“.

Anmeldung und Teilnahmegebühr

Jahrestagung (inkl. Tagungsgetränke und Tagungsunterlagen) 80,– € (bei Buchung nach dem 10. September 100,– € )

Mitglieder der Deutschen Liga für das Kind (Unter Angabe der Mitgliedsnummer), Studierende und Auszubildende (Nach Einsendung eines Nachweises) 60,- € (bei Buchung nach dem 10. September 80,– € )

Abendveranstaltung (inkl. Bus-Shuttle, Führung und Buffet) pro Person(en) à 40,– €

Tagungsort

Konferenzgebäude des ZDF
ZDF-Straße 1
55127 Mainz
Lerchenberg

Weitere Informationen und die Anmeldung finden Sie unter www.zwischen-bilderbuch-und-touchscreen.de

19. September 2014: Fachtag des Bundesforums Familie

Am 19. September findet in Berlin ein Fachtag zum aktuellen Thema Familie und Inklusion des Bundesforums Familie statt. Am Vormittag werden Mitglieder der beiden Arbeitsgruppen zu einer gemeinsamen Sitzung zusammenkommen, um ihre bisherigen Ergebnisse und das gemeinsame weitere Vorgehen zu besprechen. Von 13.00 bis 17.00 Uhr sind dann Vertreter/innen aller Mitgliedsverbände des Bundesforums zur diesjährigen Netzwerkversammlung eingeladen.

Nach einem gemeinsamen Mittagsimbiss wird es Berichte aus den Arbeitsgruppen sowie
Inputs und eine gemeinsame Diskussion mit Dr. Sigrid Arnade (Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V.), Prof. Dr. Andreas Eckert (Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik, Zürich) und Dr. Michael Wrase (Wissenschaftszentrum Berlin) zum Thema „Lebenslagen von Familien im Lichte der UN-Behindertenrechtskonvention“ geben.

3. November 2014, Berlin: „Die seelische Entwicklung unserer Kinder und das audiovisuelle Angebot” Diskussionsveranstaltung des Sichtwechsel e.V. für gewaltfreie Medien

Im Newsletter der Deutschen Liga für das Kind vom 28. Juli 2014 ist zu lesen: „Im Jahr 2013 haben die Jugendämter in Deutschland 42.100 Kinder und Jugendliche in Obhut genommen. Das waren gut 1.900 Minderjährige (+5%) mehr als 2012. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hat die Zahl der Inobhutnahmen in den letzten Jahren stetig zugenommen, gegenüber 2008 (32.300) stieg sie um 31 Prozent. Der häufigste Anlass für die Inobhutnahme eines/einer Minderjährigen war mit einem Anteil von 40% (16.900 Kinder und Jugendliche) die Überforderung der Eltern bezw. eines Elternteils.“

Kann dieser fatale Trend auch etwas mit dem brutalen audiovisuellen Medienangebot zu tun haben?

Über das Buch „SOS Kinderseele. Was die emotionale und soziale Entwicklung unserer Kinder gefährdet – und was wir dagegen tun können” wird geschrieben: „Bestsellerautor Michael Winterhoff diagnostiziert den Verlust emotionaler und sozialer Intelligenz bei einem großen Teil unserer Heranwachsenden und warnt vor absehbahren dramatischen Folgen: Familienstrukturen werden auseinanderbrechen, die sozialen Sicherungssysteme ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen können, Gewaltdelikte zunehmen.”

Kann diese besorgniserregende Diagnose in Zusammenhang mit dem Gewalt- und Pornographie-Angebot in den audiovisuellen Medien gebracht werden?

„Die Familie erfährt in der westlichen Welt einen dramatischen Wertewandel (…) So wird Ehe und Familie der einzigartigen gesellschaftlichen Bedeutung beraubt. Die einzige Form partnerschaftlichen Zusammenlebens, aus der sich die Gesellschaft reproduzieren kann, wird mit anderen partnerschaftlichen Lebensformen gleichgestellt,” so Volkmar Günther, Leiter des Krelinger Freizeits-und Tagungszentrums im Vorwort zu der Tagung “Familie quo vadis?”

Kann dieser Wertewandel etwas mit dem Menschenbild zu tun haben, das aus dem audiovisuellen Medienangebot der letzten 20 Jahre hervorgeht?

Über diese und ähnliche Fragen werden wir mit dem Referenten Herrn Dr. Rudolf H. Weiß, Dipl. Psych., BdP, Medien- und Intelligenzforschung, Auenwald-Stuttgart, und dem Co-Moderator Herrn Dipl. Psych. Thomas Haudel, Berlin (Erziehungsberatung) diskutieren und nach Lösungswegen für die Probleme suchen.

3. November 2014, 18.30-20.30 Uhr
Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Tiergartenstraße 35, 10785 Berlin

Leitung des Abends: Frau Leonija Wuss-Mundeciema, Dipl. Philol., Dipl. Regisseurin, Berlin, Sichtwechsel e.V. für gewaltfreie Medien.

Die Gedanken zum Programm und die Einladung

Mehr Informationen finden Sie auch auf der Website der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Anmeldung

27. September 2014: Fortbildung für PEKiP-Gruppenleiter/innen im Rahmen der Mitgliederversammlung des PEKiP e.V.

Im Rahmen seiner Mitgliederversammlung lädt der PEKiP e.V. zu einer Fortbildung für PEKiP-Gruppenleiter/innen ein:

Samstag, 27.09.2014 von 9.00 bis 17.00 Uhr, bei ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin, Nähe Ostbahnhof.

  • 9.30 – 10.00 Uhr | Empfang im ver.di mit Kaffee
  • 10.00 Uhr           | Begrüßung durch Birgit Stegen-Sischka, Vorsitzende PEKiP e.V.

10.15 Uhr -12.30 Uhr | „Auswirkungen früher Bindungserfahrungen über den Lebenslauf“, Dr. psych. Julia Berkic

In dem interaktiv gestalteten Vortrag werden die Grundlagen zur Bindungsentwicklung im ersten Lebensjahr wiederholt und darauf aufbauend Auswirkungen über den Lebenslauf dargestellt: Eine sichere Bindung – und damit auch die Fähigkeit, Gefühle angemessen zu regulieren – hat einen Einfluss darauf, wie Freundschaftsbeziehungen in der Kindheit und im Jugendalter gestaltet werden, wie man sich in Liebesbeziehungen verhält und natürlich darauf, wie feinfühlig man mit eigenen Kindern umgehen kann. Diese Zusammenhänge über einzelne Entwicklungsstufen und Generationen hinweg werden erarbeitet, wobei insbesondere Veränderungs- und Fördermöglichkeiten dargestellt werden sollen. Video-Beispiele sollen helfen, das präsentierte Wissen zu vertiefen.

Dr. Julia Berkic, Diplom-Psychologin, Wissenschaftliche Referentin am IFP, Persönlichkeitspsychologie, Psychologische Diagnostik und Familienpsychologie; Prof. Schneewind, LMU München, Forschung und Lehre in den Bereichen Persönlichkeitspsychologie, Entwicklungspsychologie (Schwerpunkt Bindungsentwicklung und -diagnostik über den Lebenslauf), Psychologische Diagnostik und Familienpsychologie (Schwerpunkt Prävention)

  • 12.30 Uhr – 13.30 Uhr Vegetarischer Mittagsimbiss in der Kantine des ver.di

13.30 Uhr – 15.30 Uhr | „Bindung, Spiel und Peergruppe ‚Sozial von Anfang an – was Kinder von Kindern lernen können’“, Dr. rer. nat. Joachim Bensel

Bereits Säuglinge zeigen eine besonders wache Aufmerksamkeit und erste Kontaktversuche, wenn sie ihresgleichen wahrnehmen. Soziales Interesse, Kontaktinitiativen, paralleles Spiel und Interaktionen werden bis zum dritten Geburtstag intensiver und komplexer. Gleichaltrige, aber auch jüngere bzw. ältere Kinder bieten Erfahrungsmöglichkeiten, die Erwachsene nicht bieten können. Dazu zählen frühe Aushandlungsprozesse, Lernen in Konfliktsituationen, genauso wie Perspektivenübernahme und Einfühlungsvermögen sowie bewusste Nachahmung und Aufeinanderbezogenheit. Die soziale Kleingruppe bietet von Anfang an Lernerfahrungen von Gemeinschaft, Solidarität und dem Wahrnehmen von Unterschieden (Diversität), wenn die Rahmenbedingungen stimmen und die Bezugspersonen wach, aufmerksam und achtsam in der Entwicklungsbegleitung sind.

Literaturhinweise:

  • Hammes-Di Bernardo, E.; Speck-Hamdan, A. (2010). (Hrsg.): Kinder brauchen Kinder. Gleichaltrige – Gruppe – Gemeinschaft. Weimar: verlag das netz.
  • Haug-Schnabel, G.; Bensel, J. (2014, 10. überarbeitete Aufl.) Kinder unter 3 – Bildung, Erziehung und Betreuung von Kleinstkindern. Kindergarten heute – wissen kompakt/spezial. Herder, Freiburg.
  • Haug-Schnabel, G.; Bensel, J. (2013, 3. Aufl.) Kinder unter drei – ihre Entwicklung verstehen und begleiten. Kindergarten heute kompakt. Herder, Freiburg.

Dr. rer. nat. Joachim Bensel, Diplombiologe, Mitinhaber der Forschungsgruppe Verhaltensbiologie des Menschen (FVM). Laufende Forschung zur außerfamiliären Betreuung von Kleinstkindern (Regionale Forschungsleitung zusammen mit Gabriele Haug-Schnabel der „Nationalen Untersuchung zur Bildung, Betreuung und Erziehung in der frühen Kindheit“ NUBBEK für Baden-Württemberg), zur Verhaltensentwicklung und chronischen Unruhe im Säuglingsalter („Freiburger Säuglingsstudie“) und zu Handlungskonzepten für Kindertageseinrichtungen zur Erkennung von Kindeswohlgefährdung. www.verhaltensbiologie.com

  • 15.30 Uhr – 17.00 Uhr | Kaffeepause mit Kuchen und Ausklang der Vorträge im Plenum mit dem Vorstand des PEKiP e.V.

Weitere Auskünfte und Anmeldeunterlagen erhalten Sie bei Angelika Nieder, Pädagogische Mitarbeiterin via E-Mail: nieder@pekip.de oder unter http://www.pekip.de/verein/63.html

31. Oktober-2. November 2014, Berlin: „Kommunal aktiv – Frauen in die Politik: Die Arenen der Politikgestaltung“ Workshop des Deutschen Frauenrings

Mehr Frauen in die Kommunalpolitik

Nach wie vor sind Frauen in politischen Führungspositionen unterrepräsentiert. Im Bundestag liegt der Frauenanteil zwar bei 36,5 Prozent, aber auf kommunaler Ebene liegt diese Quote durchschnittlich nur bei 25%. In kleineren Kommunen und in den kommunalen Führungspositionen sind Frauen auch heute noch selten vertreten.

In der Kommune erhält Politik Bedeutung für das tägliche Leben, wir gestalten unsere Kommune mit, in dem wir unsere Ideen einbringen – Missstände beheben helfen – Ziele mit anderen erarbeiten……… Unsere Demokratie lebt vom politischen Engagement der Bürgerinnen und Bürger und dies kann mit Politik in der eigenen Umgebung anfangen.

Mit unserem Projekt Kommunal aktiv – Frauen in die Politik möchten wir Frauen ansprechen, die sich für Engagement in ihrer Kommune interessieren, aber bislang nicht politisch aktiv waren. Vielleicht waren Sie bereits im Verein oder einer Bürgerinitiative aktiv. Vielleicht sind Sie bereits über die neuen Medien politisch engagiert. Vielleicht fühlen Sie sich von Ihren KommunalpolitikerInnen nicht gut vertreten. Dann ergreifen Sie jetzt die Initiative!

Mit unserer Workshop-Reihe wollen wir Wissen über politische Strukturen und Gestaltungsmöglichkeiten vermitteln und notwendige Kompetenzen erarbeiten und trainieren. Den teilnehmenden Frauen bietet sich die Möglichkeit des gegenseitigen Austausches und der Vernetzung untereinander.

Mehr Informationen finden Sie auf der Website des Projektes.

31.10. – 2.11.2014 Workshop 1: Die Arenen der Politikgestaltung

Wie funktioniert das politische System in der Bundesrepublik Deutschland? Wie können die über 80 Millionen Menschen, auf die die Macht verteilt ist, ihre politische Teilhabe ausüben? Welche Rolle spielen Parteien, Föderalismus, die Europäische Union, die Zivilgesellschaft? Dieser Workshop gibt einen Überblick über die politischen Institutionen und ihre Funktionsweisen. Die Teilnehmerinnen lernen unterschiedliche Aspekte der Governance kennen sowie Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung. In einem Kompetenzmodul werden die Kommunikationsfähigkeiten gestärkt.

Ort:  Europäische Akademie Berlin, Bismarckallee 46-48, 14193 Berlin
Kosten: 120 € incl. Unterbringung im Einzelzimmer und Verpflegung
Kinderbetreuung kann bei Bedarf angeboten werden.
Anmeldungen erbitten wir bis zum 27. Oktober 2014: Anmeldeformular

Veranstalter

Deutscher Frauenring e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Brandenburgische Straße 22
10707 Berlin
Tel 030 – 88 71 84 93
Fax 030 – 88 71 84 94
mail (at) d-fr.de

24. Oktober 2014, Nürnberg: „Familie und Recht“ – Fachtag des Bayerischen StMAS und des ifb Bamberg

Die Vorschriften des Familienrechts und des Verfahrensrechts in Familiensachen bilden wesentliche gesellschaftliche Rahmenbedingungen, unter denen Familien Entscheidungen treffen. Allerdings kann nicht davon ausgegangen werden, dass sich die Mehrheit vor einer familienbezogenen Entscheidung – wie z. B. zu einer Eheschließung – detailliert über die Konsequenzen dieses Schrittes informiert, d. h. welche Rechte und Pflichten damit konkret verbunden sind. Vielmehr basieren partnerschaftliche und familiäre Entscheidungen im Wesentlichen auf Vertrauen. Doch sind die rechtlichen Implikationen familialer Entscheidungen von hoher Bedeutung – so z. B. bei einer Ehescheidung.

Fachtag „Familie und Recht: Werden die Regelungen des Familienrechts und des Verfahrensrechts in Familiensachen heutigen Familien und Kindern gerecht?“
Freitag, 24. Oktober 2014 in Nürnberg

Vor diesem Hintergrund soll im Rahmen dieser gemeinsamen Fachtagung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration und des Staatsinstituts für Familienforschung an der Universität Bamberg der Frage nachgegangen werden, welche Konsequenzen bestimmte Regelungen des Familien- und Verfahrensrechts auf die Familienmitglieder und die Ausgestaltung des Familienlebens haben.  Renommierte Rechtswissenschaftler/innen referieren zu den Themen „die Beziehung zwischen Familienrecht und Humanwissenschaften“, „Auswirkungen von Recht auf die Familiengestaltung“ sowie „Spezifische Familiensituationen und ihre rechtliche Behandlung“.

Wir hoffen sehr, dass die ausgewählten Beiträge auf Ihr Interesse treffen und freuen uns auf eine anregende Tagung.

Das ausführliche Programm der Fachtagung finden Sie hier.

Veranstaltungsort

eckstein – Das Haus der evang.-luth. Kirche Nürnberg
Burgstraße 1-3
90403 Nürnberg
http://www.eckstein-evangelisch.de

27. September 2014: Tag der Offenen Tür für Berliner Grundschuleltern beim Arbeitskreis Neue Erziehung

Der Arbeitskreis Neue Erziehung (ANE), vielen Eltern bekannt durch die „Elternbriefe“, bietet am Tag der Offenen Tür

  • Aktivitäten für Eltern und Kinder,
  • individuelle Beratung zu Schulthemen in verschiedenen Sprachen,
  • Monika Lüke, Integrationsbeauftragte des Berliner Senats gibt den Start für das neue Internetportal „Schule Berlin“, das Berliner Eltern Information und Rat rund um Themen der Grundschule bieten wird.

Wann: Samstag, 27. September 2014, 15.00 bis 18.00 Uhr
Wo: Arbeitskreis Neue Erziehung, Hasenheide 54, 10967 Berlin [U Südstern]

Die Veranstaltung ist kostenlos.

Die Einladung (PDF) auf Deutsch, Türkisch, Arabisch, Englisch, Italienisch, Französisch und Spanisch finden Sie hier

Die Anmeldung erfolgt auf der Website des ANE.