Im Jahr 2022 haben weltweit 238.000 Menschen durch Kriege und bewaffnete Konflikte ihr Leben verloren, so viele wie seit 30 Jahren nicht mehr. 2023 starben 8.352 Menschen allein durch Terroranschläge, 22 Prozent mehr als noch im Jahr davor. In Deutschland nimmt die Zahl der rassistischen, antisemitischen und anderen politisch motivierten Straftaten seit Jahren kontinuierlich zu.
Gewalt an Schulen ist an der Tagesordnung: Mehr als die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen erlebt in der Schule Ausgrenzung, Hänseleien oder körperliche Gewalt, etwa ein Viertel fühlt sich in der Schule nicht sicher. Mehr als 1,8 Millionen Schüler:innen sind von Cybermobbing betroffen. Zwei Drittel der Lehrkräfte und Schulleitungen haben in den fünf Jahren zuvor psychische Gewalt durch Schüler:innen erlebt, z. B. in Form von Beleidigungen, Bedrohungen oder Belästigungen. Wohl jede vierte bis fünfte Interaktion von pädagogischen Fach- bzw. Lehrkräften gegenüber Kindern in Kitas und Grundschulen weist verletzenden Charakter auf.
Grenzüberschreitungen kommen in Bildungseinrichtungen also zwischen Kindern vor, gehen von Erwachsenen gegenüber Kindern aus und von Kindern gegenüber Erwachsenen. Was ist angesichts dieser Situation zu tun?
Was verstehen wir überhaupt unter Friedens- und Konfliktfähigkeit von Kindern? Welche Kompetenzen benötigen Kinder und Erwachsene, um friedens- und konfliktfähig zu sein, und welche Rolle spielt Demokratie- und Menschenrechts-Bildung in Kita und Schule? Werden Konflikte, Ausgrenzung und Übergriffe zwischen Kindern pädagogisch überhaupt begleitet und wenn ja, in welcher Art? Wie erleben die Kinder das? Wie können wir mit Kindern über Menschenrechte, Diskriminierung, Gewalt, Flucht und Krieg sprechen, wo wir doch selbst vor diesen Themen oft kapitulieren?
Die interdisziplinäre Jahrestagung richtet sich insbesondere an alle Fachkräfte, die mit Kindern und Familien arbeiten, an Studierende und Auszubildende in diesem Feld, an Verantwortliche in Politik, Justiz und Verwaltung und an alle am Thema Interessierten.
In Kooperation mit dem Wissenschaftszentrum Berlin
Schirmherrin: Katrin Göring-Eckardt
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier