Themenauswahl „Familien und Klima“ 2024/2025

Zu welchen Themen soll das Bundesforum Familie 2024/25 arbeiten?

Aus den bisherigen Diskussionen und der Mitgliederbefragung hat die Geschäftsstelle des Bundesforums Familie verschiedene thematische Schwerpunkte zusammengefasst, die im Rahmen von Veranstaltungen bearbeitet werden könnten. Die Vorschläge sind eher als erste Skizzen und nicht als fertige Veranstaltungskonzepte zu verstehen.

Ganz unten können Sie im Formular bis zum 26. März 2024 Ihre Prioritäten angeben. Ebenso freuen wir uns über Hinweise und Anregungen zu unseren Vorschlägen, z.B. wenn Ihnen dazu potentielle Referent*innen, zu vermeidende Fallstricke oder spannende Perspektiven einfallen oder welche Themen gut „als Doppel“ im Rahmen des Netzwerktreffens bearbeitbar wären.

Schwerpunkt-Vorschläge im Koordinatensystem angeordnet.

Schwerpunkt-Vorschläge im Koordinatensystem angeordnet (zum Vergrößern anklicken)

Wir freuen uns auf Ihr Feedback!


1. Die öko-soziale Frage im Familienalltag

Welche Familien tragen die Lasten der Klimakrise?

Perspektivisch sind wir alle vom Klimawandel betroffen. Kurzfristig jedoch treffen Auswirkungen – seien es finanzielle, gesellschaftspolitische oder gesundheitliche – nicht alle gleich. weiterlesen

Über „Familien und Klima“ lässt sich kaum nachdenken, ohne anzuerkennen, dass unterschiedliche Familien mit unterschiedlichen Perspektiven auf den Klimawandel blicken und unterschiedlich viel Last, auch die Last anderer Krisen, zu tragen haben. Dabei tragen einkommensschwächere Familien weit weniger zur Erderwärmung bei, als wohlhabende Haushalte. Wie transformationsbereit, wie besorgt oder wie belastet Familien sind, hat maßgeblich mit sozioökonomischen Verhältnissen und der politischen Grundorientierung zu tun. In welchen Familien wird das Thema auf welche Weise diskutiert? Wie verstärkt der Klimawandel Ungerechtigkeit und soziale Disparitäten? Wie können Krisen nicht in Konkurrenz, sondern im Zusammenhang gedacht werden? Kann Klimaschutzpolitik als Chance gesehen werden, einen ganzheitlichen Blick auf Erwerbs- und Versorgungsökonomie zu kommen und gesellschaftliche Transformationen anzustoßen? Welche Relevanz hat die politische Bearbeitung der Klimafrage als Klimagerechtigkeitsfrage für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Demokratie? In einer Veranstaltung könnten diese Zusammenhänge mit Blick auf die SINUS-Milieustudie analysiert und diskutiert werden.

#Diversität #Armut #Gerechtigkeit #Verantwortung #Bestandsaufnahme


2. „Eco-Gender-Gap“ & „Petromaskulinität“

Familiäre Rollen(vor)bilder und der Zusammenhang von Care/Klimaschutz/Gender

Klimaschutz wird als Variante der Sorgearbeit – Sorge um „die Natur“ oder „die Welt“ – mit Weiblichkeit verknüpft. Auf der anderen Seite steht „Petromaskulinität“, also die Verknüpfung von Männlichkeitsbildern mit einem Festhalten an fossilen Energien, fleischhaltiger Ernährung und der grundsätzlichen Skepsis bis Abwehr von Klimaschutzmaßnahmen. weiterlesen

Mehrere Studien stellen diesen Zusammenhang von klimarelevantem Handeln und Geschlechterrollen dar.* Dazu kommen geschlechterspezifische Unterschiede im CO2-Verbrauch, die sich auf die Organisation des Familien- und Arbeitsalltags zurückführen lassen, z.B. beim Punkt Mobilität (wer pendelt, wer nutzt eher den ÖPNV, wer fährt die Kinder etc.). Die Effekte geben zu denken und werfen die Frage auf: Lässt sich eine nachhaltigere Familienpolitik und eine familienfreundlichere Klimapolitik gestalten, wenn diese Zusammenhänge verstanden werden?

Interessant dazu: Das Bundesforum Männer arbeitet derzeit zum Thema „Nachhaltige Männlichkeit“ (Fachtag am 15. Mai 2024)

*(vgl. Brough et al (2016): „Is Eco-Friendly Unmanly?“; Swim (2019): „Gender Bending and Gender Conformity“)

 #Geschlechtergerechtigkeit #Familienalltag


3. Klimageld & Co

Politische Instrumente für eine ökologisch-soziale Transformation und deren Auswirkungen auf Familien in Deutschland

Wirksame Klimapolitik kann ohne eine dazu passende Sozialpolitik nicht gelingen. So muss sichergestellt werden, dass Klimaschutzmaßnahmen die existierenden sozialen Disparitäten nicht weiter verschärfen: weiterlesen

Klimaschutz darf nicht als Bedrohung für die eigene Lebensgrundlage erlebt werden, sondern im Gegenteil als – auf lange Sicht gesehen – deren Erhalt. Dafür ist jedoch Veränderung notwendig. Konkrete politische Maßnahmen wie das Klimageld sollen helfen, Mehrkosten, die diese Veränderung mit sich bringt und Preissteigerungen auszugleichen und insbesondere Familien mit kleinen und mittleren Einkommen zu entlasten. Welche Maßnahmen stehen an und wie steht es um deren Umsetzung? Welche Rolle spielen nicht-monetäre Lösungen wie Verbote, die für alle gelten? Auf welche Punkte sollte aus familienpolitischer Perspektive besonders geachtet werden? Welche weiteren gesetzlichen Vorgaben könnten größere Auswirkungen für Familien bedeuten? Die Veranstaltung könnte einen Überblick über konkrete Vorhaben bieten und eigene Handlungsempfehlungen für die Politik formulieren.

#Gesetzgebung #Armut #Gerechtigkeit #politischeLösungen


4. „Klima-Angst“ & „Emo-Chaos“

Auswirkung des Klimawandels auf die psychische Gesundheit im Familienalltag

„Climate change is a psychological crisis, whatever else it is.” (Poulsen, 2018) Der Klimawandel ist nicht nur eine politische, technische und wirtschaftliche Herausforderung, sondern greift auch in den emotionalen und psychischen Alltag von Familien ein. weiterlesen

Die Belastung durch Nachrichten von einer sich immer mehr entfaltenden Klimakrise spielen hier ebenso eine Rolle wie deren unterschiedliche Wahrnehmung und Einordnung der Lage durch die Familienmitglieder. Der unterschiedliche Umgang mit dem Klimawandel kann zum Identifikations- oder Streitpunkt werden. Aspekte wie Generationengerechtigkeit, Zukunft, Schuld, Verantwortungsübernahme und kognitiver Dissonanz werden im Familienalltag präsent. Gerade unter Jugendlichen wird die Sorge immer häufiger zu einer permanenten Angst mit gesundheitlichen Folgen (Depression, Angststörungen, psychosomatische Beschwerden). In einer Veranstaltung könnten die Dimensionen der Auswirkungen auf Psyche und emotionalen Haushalt besprochen und Lösungsansätze diskutiert werden. Auch die zusätzliche psychologische Belastung der Fachkräfte könnte thematisiert werden.
[Vgl. „Junge Menschen in der Klimakrise“ (Umweltbundesamt 2022); SINUS-Studie: „Ergebnisse einer Repräsentativ-Umfrage unter Jugendlichen 2022/2023“ (Möller-Slawinski 2022); „Young People’s Voices on Climate Anxiety, Government Betrayal and Moral Injury: A Global Phenomenon“ (Marks et al. 2021)].

#Resilienz #Gesundheit #Familienalltag


5. Familienorganisationen und Klimawandel

Was können Familienorganisationen beitragen?

Die vom Bundesforum Familie jüngst durchgeführte Umfrage an die Mitgliedsorganisationen hat gezeigt, dass es bereits viele Ansätze gibt, sich mit dem Thema Klimawandel in der eigenen Organisation zu beschäftigen. weiterlesen

Die Motivation ist da, aber es gibt bei der Ausgestaltung auch noch „Luft nach oben“. Was können Familienorganisationen konkret tun, um der Problematik des Klimawandels zu begegnen? Denkbar wäre eine Veranstaltung, bei der Vertreter*innen aus den Mitgliedsorganisationen ihre Ansätze vorstellen, in einem Art Werkstatt-Charakter Ansatzpunkte ausgetauscht, diskutiert und entwickelt werden. Möglich wäre hier auch ein Input zum Thema „Materielle Seite der Digitalität – Wieviel Strom verbrauchen eigentlich meine archivierten Mailanhänge von 2015?“

#Austausch #Selbstreflexion #WasTun


6. Ökologische Kinderrechte

Der General Comment 26 und die Überführung der Empfehlungen in nationales Recht

Wie hängen Kinderrechte mit Umweltzerstörung und Klimakrise zusammen? Der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes formuliert im General Comment 26 (2023) diesen Zusammenhang sowie konkrete Handlungsempfehlungen. weiterlesen

Unter Berufung auf die UN-Kinderrechtskonvention, die von 196 Staaten ratifiziert wurde, kann so aus der Perspektive der Kinder und Familien für mehr Klimaschutz argumentiert und auf die Verpflichtung der Staaten verwiesen werden. Im Rahmen eines Impulsworkshops könnte der „General Comment 26“ vor- und zur Diskussion gestellt werden. Wie können die darin empfohlenen Maßnahmen in Deutschland umgesetzt werden?

#Generationengerechtigkeit #Gesetzgebung #international


7. (Keine) Zeit für Zukunft?!

Die Sorge um die nächste Generation im Familienalltag

Der Klimawandel ist auch ein Zeitproblem: Es gilt, schnell zu handeln und dabei langfristig zu denken. Die Zeit drängt, aber eine nachhaltige ökologische-soziale Transformation braucht Zeit, um alle mitzunehmen. weiterlesen

Als drängendste soziale Probleme werden zumeist die tagesaktuellen wahrgenommen und nicht die vielleicht größeren Probleme von morgen, Katastrophenhilfe ist akuter als die langfristige Investition in Klimaschutz. Durch diese Gegenwartspräferenz rücken Zukunftsperspektiven in den Hintergrund – ein Problem, dass auch in der der letzten Themenperiode im Zusammenhang mit präventiven Unterstützungsangeboten sichtbar wurde. Diese etwas abstrakte Problematik zeigt sich ganz konkret im Familienalltag: Wer hat Zeit für Klimaschutz, wer nicht? Wer nimmt sich die Zeit für Klimaschutz, wer nicht? Wie werden Prioritäten (neu) gesetzt?

Generativität, d.h. die menschliche Fähigkeit, für andere Generationen zu sorgen, ist zentraler Bestandteil von Familie. Im Familienalltag wird dies auf individueller Ebene gelebt. „Verzicht“ oder Änderung der Lebensweise zu Gunsten insbesondere der nächsten Generation ist für viele Eltern selbstverständlich. Familie wird so auch zum Lernort, um die intergenerationelle Verantwortungsübernahme auch auf die kollektive, gesamtgesellschaftliche Ebene übertragen zu können. Das kann jedoch auch bedeuten, dass der Klimawandel als Bruch im Generationenverhältnis verstanden wird und im Rahmen der Familie zum persönlichen Streitpunkt wird: Etwa wenn Jugendliche ihren Eltern an den Kopf werfen: „Ihr habt es verbockt“ oder aus dem Gedanken der Verantwortungsübernahme heraus davon absehen, selbst Kinder zu bekommen.

Eine Veranstaltung könnte die Aspekte „Zeitpolitik“ und „Generativität“ aufgreifen und diskutieren, wie der Klimawandel den Generationendialog beeinflusst. Ziel kann sein, durch die Perspektive auf Lebenszeit bzw. Lebenszeiten Argumentationen für langfristige Maßnahmen zu stärken und Ideen für die Thematik im Bereich der Familienbildung zu finden.

#Zeitpolitik #Generationenverhältnis #Generativität


8. Klimawandel aus Sicht unterschiedlicher Familienformen

Austausch verschiedener Perspektiven anhand von Beispielen

Der Klimawandel und seine Folgen greift früher oder später in viele Bereiche des Familienalltags ein. Wie (be)treffen diese Entwicklungen zum Beispiel den Lebensalltag von Familien mit behinderten Familienmitgliedern? weiterlesen

Wie sehen sich insbesondere migrantische Familien mit dem Thema konfrontiert? Welche neuen Problemstellungen, welche Chancen ergeben sich daraus? Welche Aspekte werden bei der Suche nach nachhaltigen Lösungen häufig übersehen? Durch die Darstellung verschiedener Perspektiven kann ein tieferes Verständnis für die Zusammenhänge von Problemlagen erlangt werden.

#Inklusion #Klimagerechtigkeit #Familienalltag


9. „Think globally, act locally“

Klimaschutz auf kommunaler Ebene im sozialen Nahraum und Auswirkungen auf das Familienleben

Für das Erreichen des nationalen Klimaziels der Treibhausgasneutralität bis 2045 braucht es ambitioniertes Handeln auf allen Ebenen. Die Kommunen, Städte und Landkreise spielen hierbei eine große Rolle. weiterlesen

Die Handlungsbereiche sind insbesondere Wohnen und Mobilität, Energie und Ernährung – also Bereiche, die zentral für die Gestaltung des Lebensalltags von Familien sind. Klimaschutz auf kommunaler Ebene findet für und mit Familien statt. Wie sehen Ansätze aus, die Familien explizit mitdenken? Wo sind Handlungsfelder, wo sich Interessen von Familien und klimapolitische Ziele mutmaßliche entgegenstehen und wie wären diese verschiedenen Interessenslagen zu bearbeiten?

#politischeLösungen #Familienalltag


10. Klimafolgenereignisse und Klimaanpassung

Welche Fragestellungen werden uns in Zukunft (noch) mehr beschäftigen?

Immer heißere Sommer und Katastrophen wie das Ahrtal-Hochwasser führen uns vor Augen, welche Herausforderungen uns in Zukunft noch mehr beschäftigen werden. weiterlesen

Die Frage wird sein, wie besonders vulnerable Gruppen wie z.B. Kinder, behinderte oder ältere Familienmitglieder vor Klimafolgenereignissen geschützt werden können. Fehlende Infrastruktur nach Unwetterereignissen wird dann ebenso zum Problem wie fehlende Investitionen beim Ausbau von Infrastruktur, z.B. von Hitzeschutz in Pflegeeinrichtungen. Auch vermehrte Allergien und Infektionskrankheiten sind Folge des Klimawandels und müssen mitgedacht werden. Was kann heute angeschoben werden, um morgen resilient zu sein? Wie kann Politik und Öffentlichkeit für die Problematiken sensibilisiert werden? Welche Maßnahmen-Pläne gibt es und wie sind diese aus familienpolitischer Perspektive zu kommentieren?

#Klimafolgenanpassung #Infrastruktur #Gesundheit


11. Familien- und Klimapolitik auf europäischer Ebene

Der European Green Deal und ein Blick zu den Nachbarn

Europa erwärmt sich doppelt so schnell wie andere Kontinente. 2022 war bereits mit 2,2 Grad über der Durchschnittstemperatur das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. weiterlesen

Besonders Südeuropa ist von Hitze und Trockenheit betroffen. Wie wird auf EU-Ebene auf diese Entwicklungen reagiert und welche Rahmenbedingungen sind für die Umsetzung auf natoinaler Ebene relevant? Wie reagieren andere EU-Länder auf die kommenden klimatischen und gesellschaftlichen Herausforderungen? Ein Blick in verschiedene Nachbarländer und ein Austausch mit deren familienpolitischen Akteuren könnte als Anregung für eigene Handlungsideen dienen.

#Europa #WasTun #Austausch #EuropeanGreenDeal #international


Bitte geben Sie hier Ihre Prioritäten an:

6./8. März 2025, Wuppertal: „Gemeinsam stark: Förderung von Bindung und Autonomie“ Jahrestagung der GAIMH in Kooperation mit PEKiP e.V.

Die 30. Jahrestagung der GERMAN SPEAKING ASSOCIATION FOR INFANT MENTAL HEALTH (GAIMH) findet vom 06. bis 08 März 2025 in Wuppertal statt. Sie wird in Kooperation mit der Universität Wuppertal, der Winzig Stiftung, der Diakonie Wuppertal und dem PEKiP e.V. durchgeführt.

In Vorträgen, Workshops und Diskussionen werden folgende Fragen in den Fokus gestellt: Wie unterstützen wir Bindung und Autonomie in der Frühen Kindheit? Welche gemeinsamen, starken Beiträge helfen dabei, Kindern ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen?

Es werden unterschiedliche Perspektiven beleuchtet: Beiträge der Wissenschaft zur Bindungs- und Autonomieforschung, Beiträge von Fachkräften verschiedener Blickrichtungen u.a. mit dem Schwerpunkt Väter, Mütter und Partnerschaft.

Es referieren Prof. Dr. Fabienne Becker-Stoll (Psychologin, Direktorin, Staatsinstitut für Frühpädagogik, München), Prof. Dr. Guy Bodemann (Universität Zürich), Prof. Jude Cassidy (University of Maryland), Prof. Dr. Enno Hermanns (Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung, Essen), Dr. Michael Schieche (Psychologischer Psychotherapeut, München) und Prof. Dr. Peter Zimmermann (Universität Wuppertal).

Auf dem Podium diskutieren zudem Prof. Dr. Marjan Alemzadeh (Hochschule Rhein-Waal), Fea Finger (Kindheitspädagogin), Inke Hummel (Pädagogin, Autorin, Familienbegleiterin, Erziehungsberaterin), Susanne Mierau (Diplom Pädagogin, Familienbegleiterin, Autorin, Speakerin), Nicola Schmidt (Artgerecht Projekt, Autorin) unter der Moderation von Johannes Büchs.

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf der Website der Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der frühen Kindheit.

18. März 2025, online: Impulsworkshop „Klimaschutz auf kommunaler Ebene für und mit Familien – 1. Finanzierung“

Das Erreichen des nationalen Klimaziels der Treibhausgasneutralität bis 2045 erfordert ambitioniertes Handeln auf allen Ebenen. Die Kommunen, Städte und Landkreise spielen bei der Bewältigung dieser Mammutaufgabe eine große Rolle: „think globally, act locally“. Dafür relevante Handlungsbereiche sind insbesondere Wohnen und Mobilität, Energie und Ernährung – also Bereiche, die zentral für die Gestaltung des Lebensalltags von Familien sind.

Klimaschutz auf kommunaler Ebene findet also sowohl für als auch mit Familien statt. Wie sehen Ansätze aus, die Familien explizit mitdenken? Wo sind Handlungsfelder, wo sich Interessen von Familien und klimapolitische Ziele mutmaßlich entgegenstehen und wie wären diese verschiedenen Interessenslagen zu bearbeiten? Wie lässt sich familien- und klimafreundliche Infrastruktur organisieren?

In zwei Online-Veranstaltungen wird je ein Aspekt des Klimaschutzes auf kommunaler Ebene für und mit Familien hervorgehoben: 1. Finanzierung (18. März 2025) und 2. Beteiligung (30. April 2025).

Teil 1 | 18. März 2025, 10:00-11:30:
Wie kann kommunaler Klimaschutz für und mit Familien finanziert werden?

Die Umsetzung von Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimafolgenanpassung kostet Geld, das in den Kommunen nicht unbedingt vorhanden ist. Der Klimakrise sind knappe Haushaltskassen jedoch egal. Welche finanzpolitischen Instrumente können dafür sorgen, dass eine effektive lokale Klimasteuerung auf kommunaler Ebene überhaupt möglich ist?

Jonas Müller, wird uns Einblicke geben, wie das Projekt Bürgerforum Energiewende Hessen Kommunen bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und Erneuerbaren Energien berät. Welche Rolle können Bürger*innen bei der Finanzierung spielen? Wie können größere kommunale Infrastrukturprojekte ökonomische, ökologische und familienpolitische Belange verknüpfen?

Dr. Henrik Scheller vom difu (Deutsches Institut für Urbanistik) wird uns mit der Machbarkeitsstudie „Gemeinschaftsaufgabe kommunaler Klimaschutz“ eine Finanzierungsalternative vorstellen, die kommunale Haushalte langfristig bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen unterstützt.

Die Veranstaltung ist kostenlos und Vertreter*innen der Mitgliedsorganisationen vorbehalten. Bitte melden Sie sich bis zum 17. März, 10:00 an. Die Einwahldaten bekommen Teilnehmende am Tag vor der Veranstaltung per Mail zugeschickt.

 

Publikation “Unterstützungsstrukturen für Familien” vom Bundesforum Familie an die Vorsitzende des Familienausschusses übergeben

Am 15. Januar übergaben Elena Gußmann, die Projektkoordinatorin des Bundesforums Familie und Sven Iversen, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen die Abschlusspublikation der Ende 2023 abgeschlossenen Themenperiode an die Vorsitzende des Familienausschusses im Bundestag, Ulrike Bahr.

Übergabe der aktuellen BFF-Publikation an Ulrike Bahr

Bild: Dr. Ruth Vornefeld / Büro Ulrike Bahr

In den Jahren 2022/2023 arbeiteten die Mitglieder intensiv zum inhaltlichen Schwerpunkt „Unterstützungsstrukturen für Familien: Wie sind Angebotsstrukturen der Familienunterstützung in Deutschland konzipiert, organisiert und umgesetzt?“. Die nun übergebene Publikation „Unterstützungsstrukturen für Familien – Zielsetzungen, Zugänge, Angebote“ fasst den Prozess, der aus Fachveranstaltungen und Arbeitsgruppentreffen bestand, zusammen.

Bei der Übergabe unterstützen alle Beteiligten die im Bericht betonte Bedeutung des politischen Willens, präventive Maßnahmen umzusetzen. Dies stets zu betonen sei auch deshalb wichtig, weil deren Effekte oft schwer quantifizierbar seien und sich erst Jahre später zeigen. Im Bericht heißt es dazu: „There is no glory in prevention“. Gleichzeitig wird dort der zwingend notwendige gesamtgesellschaftliche, von den (monetären) Interessen von Einzelressorts befreite Blick hervorgehoben.

In einem zweiten Teil des Gesprächs wurde die neue Themenperiode des Bundesforum Familie in den Jahren 2024 und 2025 thematisiert: Familie und Klima. Hier begrüßten die Beteiligten die Themenwahl der Mitglieder des Bundesforums Familie und betonten die hohe Bedeutung für Familien. Insbesondere wird die nächsten Generationen wird dies existenziell beschäftigen, aber auch Älteren macht die klimatische Veränderung zu schaffen. Angesprochenw urde auch, dass zum Beispiel monetär benachteiligte Familien sowohl von den Auswirkungen des Klimawandels, als auch von den politischen Maßnahmen zu deren Abschwächung verhältnismäßig stärker getroffen als wohlhabende Familien, obwohl sie verhältnismäßig wenig zu deren Ursachen beitragen. Betont wurde auch, dass bei der Behandlung des Themas die Klimafolgenanpassung und der Klimaschutz sowohl auf der individuellen als auch auf der gesellschaftlich / politischen Ebene angesprochen werden müssen und auch die Rolle der Organisationen und Akteure selbst thematisiert werden sollten.

Die Ausschussvorsitzende wird im Anschluss an das Gespräch die Publikation des Bundesforums Familie an die einzelnen Mitglieder des Familienausschusses übergeben.

Diese kann hier auch als PDF abgerufen werden. Für Druckexemplare wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle des Bundesforums Familie: info@bundesforum-familie.de.

13. März 2024, online: Auftakt zur Themenperiode 2024/25 „Familien und Klima“

14:00-16:00 | online via Zoom

„Familien und Klima“ wurde beim Netzwerktreffen des Bundesforums am 17. Oktober 2023 zum Schwerpunktthema für 2024/25 gewählt. Der Klimawandel ist kein thematisches Nebengleis, sondern Kerninteresse von Familien und Familienpolitik, denn Familien sind Auslöser, Betroffene und Akteure der Klimakrise. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung sollen die thematischen Schnittstellen von Klima- und Familienpolitik aufgezeigt und ein erster Schritt zur Erschließung familienpolitischer Handlungsfelder getan werden.

Dazu wird im ersten Teil der Veranstaltung Beiratsmitglied Ulrike Bahr, MdB, Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend des Deutschen Bundestags mit einer kurzen thematischen Einordnung aus familienpolitischer Perspektive starten. Daran anschließend wird Mona Treude vom Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie im Forschungsbereich Stadtwandel einen klimapolitischen Blick auf Familien vorstellen.

Der zweite Teil der Veranstaltung widmet sich der Frage, wie die Mitgliedsorganisationen des Bundesforums Familie sich bisher mit der Thematik auseinandersetzen: Mit der Vorstellung von Ergebnissen der seit Januar laufenden Mitglieder-Umfrage und der Präsentation zweier Beispiele durch Vertreter*innen der jeweiligen Mitgliedsorganisationen wird der Raum für Selbstreflexion und Austausch geöffnet. Daran anschließend wird die Frage diskutiert: Welche konkreten Themenaspekte sollen in den kommenden zwei Jahren zusammen bearbeitet werden?

Programm

13:50 Digitales Ankommen
14:00 Begrüßung und Einleitung
Elena Gußmann, Geschäftsstelle Bundesforum Familie
14:10 Einordung: „Familien und Klima“
Ulrike Bahr, MdB, Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend des Deutschen Bundestags
14:15 Input: Warum und wo der Klimawandel Familien besonders betrifft
Mona Treude, Dipl. Ökonomin und Senior Researcherin am Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie im Forschungsbereich Stadtwandel
14:35 Diskussionsrunde
14:50 PAUSE
15:00 Familienpolitische Organisationen und Klima
Vorstellung der Ergebnisse aus der Umfrage unter den BFF-Mitgliedsorganisationen
Beispiel 1: Deutscher Caritasverband, Liane Muth
Beispiel 2: Bundesverband der Mütterzentren, Sarah Schöche
15:40 Aussicht & Abstimmung: Wie geht es 2024/2025 weiter im Bundesforum Familie?
16:00 Ende der Veranstaltung

Bitte melden Sie sich über das folgende Formular bis 11. März 2024 an. Eine Teilnahme ist Mitgliedern des Bundesforums Familie vorbehalten. Die Einwahldaten bekommen Sie kurz vor der Veranstaltung per Mail.

Umfrage „Familien und Klima“

Neue Publikation des Bundesforums Familie: „Unterstützungsstrukturen für Familien – Zielsetzungen, Zugänge, Angebote“

Mit einem Klick öffnet sich im Browser die Publikation als PDF. eine barrierearme Version ist derzeit noch in Arbeit. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an info@bundesforum-familie.deIn den Jahren 2022/2023 arbeiteten die Mitglieder zum inhaltlichen Schwerpunkt „Unterstützungsstrukturen für Familien: Wie sind Angebotsstrukturen der Familienunterstützung in Deutschland konzipiert, organisiert und umgesetzt?“ Die nun vorliegende Publikation fasst den Prozess, der aus Fachveranstaltungen und Arbeitsgruppentreffen bestand, zusammen.

In der Publikation wird unter anderem betont, wie wichtig der politische Wille ist, präventive Maßnahmen umzusetzen, auch wenn deren Effekte schwer quantifizierbar sind und sich erst Jahre später zeigen – „There is no glory in prevention“. Hierfür ist zwingend der gesamtgesellschaftliche, von den (monetären) Interessen von Einzelressorts befreite Blick zentral. Stattdessen müssten sowohl die individuellen Effekte für die Familien als auch die gesamtgesellschaftlichen Effekte in das Zentrum rücken. Dies gelte umso mehr angesichts der zahlreichen Krisen, denen sich die Familien und die Gesellschaft aktuell ausgesetzt sehen. Nur dann könne es  gelingen, die große Stärke der Heterogenität sowohl in der Arbeit mit Familien, als auch in der Arbeit mit familienunterstützenden Strukturen als eine zentrale Stärke zu nutzen. Denn diese Potentiale zu heben, brauche viel Aufmerksamkeit und Zuwendung, die derzeit noch nicht ausreichend möglich sind.

Mit diesen Plädoyers bildeten die Diskussionen einen wichtigen thematischen Kontrapunkt in der familienpolitischen Debattenlandschaft.

In der Publikation werden mehrere Themen vertieft:

  • Rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen für gelingende Familienunterstützung: Monetäre und infrastrukturelle Unterstützung von Familien dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Nur durch die kombinierte Verschränkung von finanziellen und strukturellen Maßnahmen – ergänzt um Investitionen in Infrastruktur – ist eine langfristige Verbesserung der Situation für Familien möglich.
  • Strukturelle Herausforderungen und Chancen im Bereich der Familienbildung: Die (überwiegend weiblich geprägte) Personalstruktur der Familienbildung baut auf Ehrenamt, Honorarverträge und Teilzeitarbeit auf und ist damit zugleich eine Struktur, die zunehmend unter Druck gerät. Hier muss mit gesellschaftlicher und finanzieller Anerkennung, guten Ausbildungsbedingungen und der Sichtbarkeit des Arbeitsfeldes auf dem Bildungsmarkt gegengesteuert werden. Das Umsetzungsdefizit in Bezug auf rechtlich klar geregelte Zuständigkeiten bei der Organisation und Koordination von Angebotsstrukturen muss strategisch angegangen werden.
  • Ansprache und Werthaltungen in der Familienunterstützung: Gelingende Unterstützungssettings verlangen die Reflexion der eigenen Position. Die Rolle der Sprache ist dabei kaum zu überschätzen. Die Publikation benennt strukturelle Rahmenbedingungen, die für respektvolle und hilfreiche Unterstützungsarbeit essentiell sind.

Diese kann als PDF hier abgerufen werden. Für Druckexemplare wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle des Bundesforums Familie: info@bundesforum-familie.de

7. Dezember 2023, online: „Folgen der Doppelbelastung von Care-Arbeit und Erwerbstätigkeit“ Online-Seminar des Deutschen Frauenrings

18.00 – 20.00 Uhr

„Folgen der Doppelbelastung von Care-Arbeit und Erwerbstätigkeit – Wie bleibt Raum für die politische Teilhabe von Frauen*?“

Die Lebensrealität vieler Frauen* beinhaltet eine Doppelbelastung von Care-Arbeit und Erwerbstätigkeit und bringt bisweilen schwere Folgen mit sich. Hier stellt sich die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit für Frauen*, die ihr Leben lang arbeiten (ob zuhause oder im Beruf), kaum Zeit für demokratische Teilhabe finden und schließlich von Altersarmut bedroht sind. Die Referentinnen Heidi Lyck (Mitglied Geschäftsführender Vorstand, Landesfrauenvertreterin, Sozialverband VdK Nord e.V.) und Elke Schilling (Gründerin und 1. Vorsitzende von Silbernetz e.V.) laden dazu ein, gemeinsam über Möglichkeiten und Ansätze zu sprechen, die älter werdenden Frauen* in einer prekären Lage zugutekommen können.

Die Teilnahme ist kostenlos für alle. Mehr Infos zur Anmeldung finden Sie auf der Website des Deutschen Frauenrings.

2. Dezember 2024, Berlin: „Migrantische Familien zwischen Mehrfachbelastung und Neuanfang“ Fachtagung des Bundeselternnetzwerks

Das Bundeselternnetzwerk und das vom BMFSFJ geförderte Projekt FamPower² laden zur Fachtagung „Migrantische Familien zwischen Mehrfachbelastung und Neuanfang“ mit anschließendem Empfang ein.
Die hybride Tagung widmet sich den Herausforderungen, denen neu ins Land gekommene Familien nach ihrer Ankunft in Deutschland gegenüberstehen, aber auch den Möglichkeiten eines Neuanfang.

Veranstaltungdatum: 2. Dezember 2024, 10-17 Uhr
Veranstaltungsort: Refugio, Lenaustraße 4, 12047 Berlin

Nähere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier. 

21. November 2024, online: „Familien gestalten die Welt von morgen. Impulse für ein nachhaltigeres Familienleben“ Fachtag der AWO

Nachhaltigkeit ist ein Thema, das viele Menschen bewegt. Dabei geht es nicht nur um die Frage, ob die Erde auch in der Zukunft ein Ort sein wird, an dem Menschen gut leben können. Sondern es geht auch darum, was wir tun können, damit wir die Welt schon heute ein bisschen besser machen können: für uns, unsere Kinder, für Menschen in aller Welt.

Wie können Familien durch kleine Veränderungen im Alltag dazu beitragen, negative Auswirkungen auf Umwelt, Tiere, Klima und Menschen so gering wie möglich zu halten? Wo gibt es im Familienleben Möglichkeiten, sorgsamer mit Ressourcen wie z.B. Energie und Wasser umzugehen? Wie können wir uns gemeinsam mit den Familien in unseren Einrichtungen diesem Thema nähern?

Nach Impulsen zum Maßnahmenplan der AWO für Klimaschutz durch Steffen Lembke (Abteilungsleitung Nachhaltigkeit/QM im AWO BV) und zu Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung durch die Aktivistin Elena Tzara, lernen die Teilnehmer*innen Beispiele guter Praxis kennen. Workshops am Nachmittag bieten Gelegenheit, unterschiedliche Themenaspekte zu vertiefen, und laden zum Austausch und gemeinsamen Denken ein:

  • „Ernährung… gesund, bezahlbar und klimafreundlich?!“
  • „Konsum und Kleidung – gibt es nachhaltige Alternativen für die ganze Familie?“
  • „Sind (auch) Kinder (schon) auf das Auto angewiesen?“
  • „Müllvermeidung schont Umwelt und Geldbeutel – echt jetzt?“

Die Veranstaltung richtet sich an alle, die als Multiplikator*innen in Kitas, Familienbildungseinrichtungen, Schulen oder anderen Einrichtungen mit Familien in Kontakt sind und sie auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Familienleben begleiten wollen.

Informationen zum Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier: Familien gestalten die Welt von morgen – Impulse für ein nachhaltigeres Familienleben | AWO Veranstaltungsservice

 

 

Netzwerktreffen: Abschluss der Themenperiode „Unterstützungsstrukturen für Familien“ und Wahl des Schwerpunktthemas 2024/25 am 17. Oktober 2023

Rund 40 Teilnehmende aus den Mitgliedsorganisationen des Bundesforums Familie kamen am 17. Oktober 2023 im Centre Monbijou in Berlin Mitte zusammen. Inhalt des Netzwerktreffens war die abschließende Reflexion der Themenperiode 2022/23 sowie die Wahl des neuen Schwerpunktthemas für 2024/25.

Elena Gußmann (Bundesforums Familie) eröffnete die Veranstaltung mit einem Rückblick auf die vergangene Themenperiode. Politisch bewegte und beschleunigte Zeiten würden es vielen „leiseren“, aber nicht weniger wichtigen Themen schwermachen, ausreichend in Politik und Gesellschaft wahrgenommen zu werden. In der Arbeit von Unterstützungsstrukturen für Familien seien es aber gerade diese weniger schnellen und weniger lauten Aspekte wie Partizipation, Verbindlichkeit und Nachhaltigkeit, die den Unterschied machten. Für diese Hartnäckigkeit und Geduld erfordernden Themen brauche es mehr Aufmerksamkeit, aber auch Wissen.

Die inhaltliche Bearbeitung im Rahmen der Themenperiode sei durch die enorme Bandbreite und Heterogenität der Familienunterstützung anspruchsvoll gewesen. Im Laufe der zwei Jahre seien die Mitglieder des Bundesforums Familie mit drei Fachforen und zwei zusätzlichen Workshops zum Thema „Empowerment“ und „Sprachsensibilität“ dennoch zu einem guten fachlichen Austausch gelangt. Ein Anliegen des abschließenden Netzwerktreffens sei es, den zurückliegenden Diskussionsprozess mit zwei netzwerk-externen Sichtweisen zu betrachten, weshalb je ein*e Vertreter*in aus der Volkswirtschaft und der politischen Praxis eingeladen wurde. Die im Laufe der Themenperiode erarbeiteten zentralen Thesen könnten durch diese Blickwinkel nochmals überprüft und gegebenenfalls ergänzt werden, um die formulierte politische Argumentation zu stärken.

Teilnehmende diskutierenDie Geschäftsstelle des Bundesforums bedankte sich bei den beteiligten Vertreter*innen der Ad-Hoc-AGs für die engagierte Vor- und Nachbereitung der Veranstaltungen. Die gesammelten Ergebnisse des gemeinsamen Prozesses werden bis voraussichtlich Anfang des Jahres 2024 in Form einer Publikation veröffentlicht und an alle Mitgliedsorganisationen verschickt.

Impuls: Volkswirtschaftliche Perspektive auf die präventiven Effekte der Familienunterstützung

Die volkswirtschaftliche Perspektive auf die präventiven Effekte der Familienunterstützung stellte Dr. Wido Geis-Thöne vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) dar. Er betonte, dass Beratung, Begleitung und spezifische Hilfen für Familien in Konfliktsituationen darauf zielten, das Wohlergehen, die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit von Eltern zu erhalten und eine gute Entwicklung von Kindern zu ermöglichen. Dieser präventive Ansatz hätte nicht nur für die Familien individuell positive Folgen, sondern führe auch volkswirtschaftlich langfristig zu Einsparungen im Gesundheits-, Bildungs- und Sozial- und Arbeitsmarktsystem führe. Beispielsweise würden Kinder, die psychisch und physisch gesund seien, im Bildungssystem zurechtkommen, ein stabiles soziales Netzwerk aufbauen, sich später besser am Arbeitsmarkt positionieren und Arbeits- und Innovationskraft aufbringen. Gelinge langfristige positive Entwicklung der Kinder, würden auch deren Kinder und Enkelkinder davon profitieren.

Problematisch für die politische Entscheidungsfindung seien jedoch vor allem zwei Faktoren: Zum einen seien diese ökonomischen Effekte nur schwer mit konkreten Zahlen unterlegbar. Ein Grund dafür sei, dass sich familienpolitische Maßnahmen auf Eltern und deren Beziehungen innerhalb und außerhalb der Familie auswirkten. Gerade weil Familien als integrales Element der Gesellschaft so vernetzt seien, habe die Forschung hier Schwierigkeiten. Zudem seien Unterstützungsleistungen oft an Schnittstellen von Familien- und anderen Politiken und könne daher nicht eindeutig zugeordnet werden. Ebenso sei nicht messbar, wie die  Entwicklung eines Kindes / einer Person ohne die Inanspruchnahme einer familiären Unterstützungsleistung erfolgt wäre. Trotz dieser starken Einschränkungen könnten dennoch einzelne fiskalischer Effekte familienpolitischer Leistungen ermittelt werden.

Zur Präsentation von Dr. Wido Geis-Thoene bitte auf das Bild klicken, PDF öffnet sich im Browser

Als zweiten wichtigen Punkt für die zu geringe Bereitschaft für entsprechende Investition in präventive Unterstützungsstrukturen hob Geis-Thöne hervor, dass es in der Tagespolitik eine dominierende Gegenwartspräferenz und die auf die Ausgaben im jeweiligen Haushalt verengte Perspektive gebe: Ausgaben für präventive familienunterstützende Maßnahmen würden zum einen in der Gegenwart anfallen und zum anderen überwiegend von den Kommunen getragen. Von zukünftigen Mehreinnahmen bzw. reduzierten Ausgaben würden jedoch oft die Sozialversicherungen und der Bundeshaushalt profitieren. Die Mittel stünden damit den Kommunen selbst nicht wieder zur Verfügung. Mit dem Wissen um diese Effekte müsse man sich um passende Ausgleichsmechanismen bemühen.

Geis-Thöne betonte zusammenfassend, dass die positiven Effekte von präventiver Familienunterstützung zwar vorhanden, jedoch nicht ausreichend quantifizierbar seien. Insofern seien qualitative Argumentationen und die Beforschung ganz konkreter Maßnahmen umso relevanter.

Impuls: Implementierung präventiver familienunterstützender Maßnahmen aus der Perspektive der politischen Praxis – das Beispiel Berlin

 Marianne Burkert-Eulitz, Sprecherin für Familie und Bildung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, stellte den Prozess zur Entwicklung des Berliner Familienfördergesetzes vor, das zahlreiche präventive Maßnahmen beinhalte. Zu beachten sei jedoch, dass Berlin durch seine Funktion als Stadtstaat Vorteile gegenüber Flächenländern habe. Zudem habe Berlin eine hohe Zuzugsquote, wodurch Berlin von der präventiven Unterstützungsarbeit profitiere, die woanders geleistet wurde.

Burkert-Eulitz beschrieb, dass Anfang der 2000er Jahre weder die Familien noch der familiäre Sozialraum in die Jugendhilfe einbezogen worden seien und die Rechtsansprüche auf Jugendhilfe oft schwer umsetzbar waren. Im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sei damals eine bezirksweite Arbeitsgemeinschaft gegründet als auch Qualitätszirkel zwischen Jugendamt und einzelnen Einrichtungen initiiert worden. Insgesamt seien ca. vier Mio. Euro in den Bereich der Familienunterstützung investiert worden.

Die Herausforderung sei gewesen, diese erfolgreichen Ansätze auf die Landesebene zu übertragen – auch, weil die Bedarfs- und Haushaltslage der Bezirke sehr heterogen sei. Dennoch sei ein Familienfördergesetz partizipativ erarbeitet worden, das unter anderem Anreize für Bezirke vorsieht, die sich selbstständig um die Umsetzung zu bemühen. So würden beispielweise in Kreuzberg Familienservicebüros bei Hort- und Kita-Anträgen unterstützen, in Mitte würde zu Fragen zur Familienkasse beraten. In das Gesetz einbezogen seien auch weitere Bereiche wie Elternbegleitung und Stadtteilmütter. Einige Familienzentren seien an Grundschulen angesiedelt. Um den unterschiedlichen Ausgestaltungen gerecht zu werden, sei 2020 ein „Flexibudget“ eingeführt worden, mit dem bedarfsorientierte Schwerpunktsetzungen auf Bezirksebene finanziert werden können.

Burkert-Eulitz hob hervor, dass das Familienfördergesetz in der öffentlichen Wahrnehmung wenig präsent gewesen sei, so. Dennoch – oder vielleicht gerade deshalb – werde es fraktionsübergreifend mitgetragen. Auch aktuell sei es Ziel, Regelungen, die zugleich verbindlich und flexibel seien, im Gesetz zu verankern. So soll unabhängig von den jeweiligen haushaltspolitischen Bedingungen dauerhaft die Stärkung von Familien finanziert werden.

Diskussion

 In den Diskussionen wurde betont, welche sozialen und finanziellen Argumente hilfreich sein könnten, eine frühzeitige Familienunterstützung zu etablieren. Ein Beispiel seien die hohen Kosten, die bei einer Inobhutnahme bei Kindeswohlgefährdung entstehen würden. Hervorgehoben wurde, dass je jünger die Familien seien und je früher diese kontaktiert würden, desto offener seien sie in der Annahme von unterstützenden Angeboten. Infrage gestellt wurde, ob eine kommunale Aufsichtsbehörde, die eine Umsetzung des gesetzlichen Auftrags sicherstellt, sinnvoll sein könnte. Eingeworfen wurde, dass unklar sei, wer die Rechtsansprüche einklage. Fraglich sei auch, wie mit der Einklagbarkeit umgegangen werden sollte, wenn entsprechende finanzielle Mittel fehlten. Andererseits würden Mittel die beim Bund bereitstünden, durch die Länder und Kommunen häufig nicht abgerufen. Das Beispiel Berlin sei positiv, durch die besonderen Voraussetzungen jedoch nicht einfach 1 zu 1 auf Flächenländer übertragbar. Als zentral wurde gesehen, wie sich die geteilte Verantwortung zwischen Bund, Ländern und Kommunen auch in den Strukturen sinnvoller abbilden ließe. Betont wurde dabei, dass der Bund hier noch mehr als Partner für Länder und Träger auftreten solle.

Wahl des Schwerpunktthemas für 2024/25

Im zweiten Teil des Netzwerktreffens stand die Wahl des neuen thematischen Schwerpunktes im Mittelpunkt. Elena Gußmann stellte den Auswahlprozess vor: Im Vorfeld wurden mehr als 40 Themenvorschläge von den Mitgliedsorganisationen eingereicht. Diese wurden durch den Beirat des Netzwerktreffens gesichtet und geclustert. Dabei wurden Querschnittsfelder identifiziert, die unabhängig von der Wahl bei jeder Thematik berücksichtigt werden sollten: 1) Armut, Ungleichheit und soziale Disparitäten, 2) Gesundheitliche Auswirkungen von Problemlagen, 3) Diversität von Familien und Intersektionalität, 4) Das Einnehmen einer selbstreflexiven Perspektive, 5) Bezug auf die europäische Ebene. Folgende vier Themenvorschläge wurden von Themenpatinnen aus den Mitgliedsorganisationen vorgestellt:

  1. Familien im Klimawandel
  2. Inklusion – Familiale Lebenszusammenhänge und ihre politische und gesellschaftliche Teilhabe
  3. Familien in der digitalen Welt
  4. Vereinbarkeit und Zeitpolitik: Sorgearbeit, Lohnarbeit, Ehrenamt
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Nach einer Kleingruppenphase, in der alle Teilnehmenden jedes Thema kurz andiskutierten, wählten die Vertreter*innen den neuen Schwerpunkt: Familien im Klimawandel. Elena Gußmann verabschiedete sich von der Runde mit dem Ausblick, die zahlreichen Anregungen aus der Diskussion dazu zu nutzen, in Abstimmung mit dem Beirat einen spannenden Fahrplan für die neue Themenperiode zu entwerfen.

Fotos: Holger Agolph |  AGF

16. November 2024, Mainz: „Elternmitwirkung – Kinder und Demokratie stärken durch Partizipation“ Bundeselternkonferenz der BEVKi

Eine Veranstaltung der Bundeselternvertretung der Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege (BEVKi) in Kooperation mit dem Landeselternausschuss der Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz (LEA RLP)

16. November, 09:00 bis 17:00 Uhr in Mainz

Die Veranstaltung schlägt eine Brücke zwischen allen Beteiligten in der frühkindlichen Bildung,Betreuung und Erziehung (FBBE). In diesem Rahmen sollen die zahlreichen aktuellen Herausforderungen sichtbar gemacht, über sie diskutiert und Lösungen erarbeitet werden.

Der Bundeselternkongress richtet sich an alle Engagierten im Bereich der Kindertagesbetreuung: Eltern und Elternvertretungen, Fachkräfte, Trägerorganisationen, Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft, Politikerinnen und Politiker sowie die interessierte Öffentlichkeit.

Der Kongress lädt alle Haupt- und Ehrenamtlichen im Bereich der FBBE zu Austausch, Vernetzung und Mitwirkung ein. Ein vielfältiges Angebot an Fachvorträgen und Workshops bietet adäquate Möglichkeiten, sich zu beteiligen und neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Nähere Informationen zu Programm und Anmeldung erhalten Sie in den kommenden Wochen auf der Webseite der BEVKi.

Neuer Schwerpunkt für Themenperiode 2024/2025 gewählt: „Familien und Klima“

Vertreter*innen aus den Mitgliedsorganisationen wählten im Rahmen des diesjährigen Netzwerktreffens des Bundesforums Familie am 17. Oktober 2023 das Thema  „Familien und Klima“ zum neuen inhaltlichen Schwerpunkt für 2024/2025.

Im Vorfeld des Netzwerktreffens hatten Mitgliedsorganisationen über 40 Themenvorschläge eingereicht.

Ein Veranstaltungsbericht sowie eine Einladung zum Kick-Off-Meeting, das Weichen für die inhaltliche Bearbeitung der Thematik durch das Bundesforum Familie stellen wird, finden Sie in Kürze ebenfalls auf dieser Website.

18. Oktober 2024, Berlin: „Friedens- und Konfliktfähigkeit von Kindern“ Jahrestagung Deutsche Liga für das Kind

Im Jahr 2022 haben weltweit 238.000 Menschen durch Kriege und bewaffnete Konflikte ihr Leben verloren, so viele wie seit 30 Jahren nicht mehr. 2023 starben 8.352 Menschen allein durch Terroranschläge, 22 Prozent mehr als noch im Jahr davor. In Deutschland nimmt die Zahl der rassistischen, antisemitischen und anderen politisch motivierten Straftaten seit Jahren kontinuierlich zu.

Gewalt an Schulen ist an der Tagesordnung: Mehr als die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen erlebt in der Schule Ausgrenzung, Hänseleien oder körperliche Gewalt, etwa ein Viertel fühlt sich in der Schule nicht sicher. Mehr als 1,8 Millionen Schüler:innen sind von Cybermobbing betroffen. Zwei Drittel der Lehrkräfte und Schulleitungen haben in den fünf Jahren zuvor psychische Gewalt durch Schüler:innen erlebt, z. B. in Form von Beleidigungen, Bedrohungen oder Belästigungen. Wohl jede vierte bis fünfte Interaktion von pädagogischen Fach- bzw. Lehrkräften gegenüber Kindern in Kitas und Grundschulen weist verletzenden Charakter auf.

Grenzüberschreitungen kommen in Bildungseinrichtungen also zwischen Kindern vor, gehen von Erwachsenen gegenüber Kindern aus und von Kindern gegenüber Erwachsenen. Was ist angesichts dieser Situation zu tun?

Was verstehen wir überhaupt unter Friedens- und Konfliktfähigkeit von Kindern? Welche Kompetenzen benötigen Kinder und Erwachsene, um friedens- und konfliktfähig zu sein, und welche Rolle spielt Demokratie- und Menschenrechts-Bildung in Kita und Schule? Werden Konflikte, Ausgrenzung und Übergriffe zwischen Kindern pädagogisch überhaupt begleitet und wenn ja, in welcher Art? Wie erleben die Kinder das? Wie können wir mit Kindern über Menschenrechte, Diskriminierung, Gewalt, Flucht und Krieg sprechen, wo wir doch selbst vor diesen Themen oft kapitulieren?

Die interdisziplinäre Jahrestagung richtet sich insbesondere an alle Fachkräfte, die mit Kindern und Familien arbeiten, an Studierende und Auszubildende in diesem Feld, an Verantwortliche in Politik, Justiz und Verwaltung und an alle am Thema Interessierten.

In Kooperation mit dem Wissenschaftszentrum Berlin
Schirmherrin: Katrin Göring-Eckardt

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier

16. Oktober 2024, Berlin: Netzwerktreffen des Bundesforums Familie

16. Oktober 2024 | 10:30 – 16:00 | Centre Monbijou Berlin

Welche Familien tragen die Lasten der Klimakrise und wie können Klimageld und andere politische Instrumente diese Last gerechter verteilen? Inwiefern steckt in der notwendigen Transformation nicht nur eine Mehrbelastung, sondern eine Chance für Familien?

Wir alle sind vom Klimawandel betroffen. Kurzfristig jedoch treffen die Auswirkungen des Klimawandels – seien es finanzielle, gesellschaftspolitische oder gesundheitliche – nicht alle gleich. Über „Familien und Klima“ lässt sich kaum nachdenken, ohne anzuerkennen, dass unterschiedliche Familien mit unterschiedlichen Perspektiven auf den Klimawandel blicken und unterschiedlich viel Last, auch die Last anderer Krisen, zu tragen haben – obwohl gerade einkommensschwächere Familien weit weniger zur Erderwärmung beitragen. Wie transformationsbereit, wie besorgt oder wie belastet Familien sind, hat maßgeblich mit sozioökonomischen Verhältnissen und der politischen Grundorientierung zu tun.

In welchen Familien wird das Thema auf welche Weise diskutiert? Was schafft Akzeptanz, was Abwehr von Klimaschutzmaßnahmen? Wie gelingt es, dass sich existierende soziale Disparitäten nicht weiter verschärfen? Konkrete politische Maßnahmen wie das Klimageld sollen helfen, Mehrkosten und Preissteigerungen auszugleichen und insbesondere Familien mit kleinen und mittleren Einkommen ganz konkret in ihrem Alltag zu entlasten. Welche Maßnahmen stehen an und wie steht es um deren Umsetzung? Wie können sich familienpolitische Akteure im Diskurs sinnvoll positionieren?

Wir freuen uns darauf, diese Fragen gemeinsam mit Ihnen und folgenden Referent*innen zu diskutieren: Prof. Dr. Frank Nullmeier (Universität Bremen, Deutsches Institut für Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung [DIFIS]), Dr. Stefan Bach (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. [DIW]), Gesine Höltmann (Sanktionsfrei e.V.), Jana Holz (Friedrich-Schiller-Universität Jena).

Programm

10:30 Ankommen
11:00 Begrüßung und Einleitung
Elena Gußmann, Geschäftsstelle Bundesforum Familie
11:10 Input: „Wie kann eine Integration von Ökologie- und Sozialpolitik aussehen? – Neue Risiken, Ökosozialversicherung und Politik des Genug“
Prof. Dr. Frank Nullmeier, Universität Bremen, Deutsches Institut für Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung (DIFIS)
Anschließend kurzes Q&A
11:40 Input: „Sozialer Ausgleich im Klimaschutz: Wie gelingt die Einführung eines Klimageldes in Zeiten knapper Haushalte?“
Dr. Stefan Bach, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW), wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung StaatAnschließend kurzes Q&A
12:05 ~ kurze Pause ~
12:10 Impuls: „Klimageld – Wir fangen an!“
Gesine Höltmann, Sanktionsfrei e.V.
12:25 Diskussion
12:45 ~ Mittagessen ~
13:30

 

Input: „Der neue sozial-ökologische Klassenkonflikt?“
Jana Holz, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Soziologie, Nachwuchsgruppe flumen
Anschließend kurzes Q&A
14:00 Antworten auf die öko-soziale Frage?
Diskussion in 2 Workshop-Runden
14:20 Workshop-Runde 1
14:55 ~ Kaffeepause & Gruppenwechsel ~
15:10 Workshop-Runde 1
15:45 Ergebnissicherung und Abschlussrunde
16:00 Ende der Veranstaltung

Informationen zum Tagungsort und zur Anfahrt finden Sie hier.

Das Netzwerktreffen ist Vertreter*innen aus den Mitgliedsorganisationen des Bundesforums Familie vorbehalten. Die Teilnahme ist kostenfrei. Bitte melden Sie sich bis zum 09. Oktober 2024 hier an:

 

 

 

 

14./15. Oktober 2024, Berlin: „Gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder – Umsetzung der IK in Deutschland – Vorbilder in Europa?“, Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge

Auf der Fachtagung werden aktuelle Fragen und Entwicklungen zur Umsetzung der Istanbul Konvention in Deutschland behandelt. Hierzu gehören u.a.: Bundesgesetzliche Regelung für ein Recht auf Schutz und Beratung bei häuslicher und geschlechts-spezifischer Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder (Gewalthilfegesetz), Ergebnisse des Gutachtens zur Kostenanalyse des Hilfesystems für Schutz und Beratung, Umsetzung einer nationalen Gesamtstrategie der Bundesregierung zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, Ergebnisse des periodischen Berichts der unabhängigen Berichterstattungsstelle zu geschlechts-spezifischer Gewalt sowie ihre Reformvorschläge zu Umgangs- und Sorgerecht.

Darüber hinaus soll der Blick nach Europa erfolgen und erörtert werden, inwieweit Deutschland bei der Bekämpfung von Gewalt an Frauen von europäischen Ländern lernen kann. Beispielsweise gilt Spanien im internationalen Vergleich als Vorreiter und weist relativ weniger getötete Frauen als andere europäische Länder auf. Es soll ebenso ein Blick in das Nachbarland Österreich geworfen werden. Weitere Themenschwerpunkte werden die EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen sowie das (länderweite) Projekt STOP- Stadtteile ohne Partnergewalt sein.

Eine Podiumsdiskussion zum Thema „Das neue Gewalthilfegesetz – Reaktionen aus der Praxis“ soll Gelegenheit zur Reflektion, Diskussion und zum Austausch über Fragen im Zusammenhang mit dem neuen Gesetz bieten (oder für den Fall, dass bis dahin kein Gesetzentwurf eines Gewalthilfegesetzes vorliegt, der Frage nachgehen, wie Hürden überwunden, wie erreichte Zwischenziele gesichert und begonnene Diskussionen und Strategien verstetigt werden und in die neue Legislatur hinüber gerettet werden können).

Im Austausch mit Politik, Wissenschaft, Praxis und Akteuren des Hilfesystems werden fachliche Grundlagen für erforderliche Maßnahmen bzw. Regelungen, Ideen der Weiterentwicklung, gute Praxisbeispiele sowie Umsetzungsfragen vertieft mit dem Ziel einer kontinuierlichen Weiterentwicklung des Hilfesystems sowie Verbesserung der Lage gewaltbetroffener Frauen und ihrer Kinder.

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.
Es wird um Anmeldung bis zum 13.08.2024 gebeten.

2. Oktober 2024, Berlin: „Chancen schaffen: Mit früher Leseförderung Familien stärken“, Fachtag der Stiftung Lesen

„Chancen schaffen: Mit früher Leseförderung Familien stärken“

So lautet das Motto des ersten großen Lesestart-Fachtags am 2. Oktober 2024 in der Berliner Stadtmission. Treffen Sie hier Netzwerkpartner*innen aus den Lesestart-Modellregionen, diskutieren Sie mit Mitwirkenden aus Kinderarztpraxen und Bibliotheken, mit Vertreter*innen aus Politik und Gesellschaft und sammeln Sie praktische Erfahrungen in verschiedenen Workshops.

Die Veranstaltung ist für Sie kostenfrei. Ihre Reisekosten für die Teilnahme am Fachtag in Berlin sowie eine Übernachtungspauschale werden von der Stiftung Lesen im Rahmen der Reisekostenrichtlinien übernommen.

Es erwartet Sie ein reichhaltiges Tagungsprogramm, u.a. mit…

  • einer Keynote von Professorin Sabine Andresen, Kindheits- und Familienforscherin an der Goethe-Universität Frankfurt (Main) und Präsidentin des Kinderschutzbundes,
  • einer Plenumsdiskussion zum Thema Chancengleichheit und Erreichbarkeit von bildungsbenachteiligten Eltern,
  • Workshops und Gelegenheit zum Austausch und Vernetzen,
  • einem Markt der Möglichkeiten mit Gute-Praxis-Beispielen.

Mehr Infos zu den Workshops und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf der Website der Stiftung Lesen.

28./29. September 2024, Erfurt: „Pädagogische Interaktion zwischen Materialität und Digitalität“ Fachtagung des Pestalozzi-Fröbel-Verbands

Heute wachsen Kinder in materielle wie digitale Welten hinein, die einander zunehmend durchdringen.Die Fachtagung des Pestalozzi-Fröbel-Verbands beleuchtet dieses Spannungsfeld aus theoretischer wie praktischer Perspektive und fragt nach den Auswirkungen auf die Beziehung zwischen Kind und Fachkraft.

Sollen pädagogische Fachkräfte Kinder bei ihren frühen digitalen Medienerfahrungen unterstützen und ihnen im pädagogischen Alltag einen Raum geben?

Welche Fragestellungen ergeben sich daraus für pädagogische Konzeptionen und für die pädagogische Interaktion im Alltag? Individuelle Medienkompetenz wie auch die Einbindung in das pädagogische Konzept des Teams sind wichtige Voraussetzungen. Die Veranstaltung wirft n in diesem Zusammenhang einen kritischen Blick auf die Vielzahl der digitalen Projekte, Angebote und Einsatzmöglichkeiten.

In Vorträgen, Workshops und persönlichen Gesprächen entsteht Raum für einen kritischen Diskurs.

Besonders hingewiesen sei auf die im Rahmenprogramm ausgewählten Kindergärten in Erfurt, die für Sie ihre Türen öffnen und mit Ihnen den hier beschriebenen Fragen aus Praxisperspektive nachgehen wollen.

Teilnahmegebühr: 90,-€ / für pfv-Mitglieder 60,-€
Veranstaltungsort: FH Erfurt, Altonaer Straße 25, 99085 Erfurt

Mehr Informationen finden Sie auf der Website des Pestalozzi-Fröbel-Verbands.

 

 

11./12. September 2024, Wiesbaden: „Von der Verteidigung der Demokratie: Familien als unverzichtbarer Ort der Demokratiebildung“ Fachtagung der evangelischen arbeitsgemeinschaft familie

Unser Zusammenleben in einer demokratischen Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen. Immer mehr Menschen gehen auf Abstand zur Idee der Demokratie und stellen deren Werte und Institutionen in Frage. Die damit einhergehenden aktuellen gesellschaftspolitischen Diskussionen und die besorgniserregenden Prognosen für die in diesem Jahr stattfindenden Wahlen haben für uns einmal mehr zwei Fragen aufgeworfen: Wie kann die Rolle von Familien bei der Entwicklung von Demokratieverständnis gestärkt werden? Welche Rolle kommt uns als Familienverband dabei zu?

Im öffentlichen wie privaten Raum ist Demokratiebildung von Anfang an ein unverzichtbarer Pfeiler zur Stabilisierung unseres demokratischen Zusammenlebens. Als evangelischer Familienverband wollen wir uns im Rahmen unserer wissenschaftlichen Jahrestagung mit der fundamentalen Rolle von Familien in diesem Feld beschäftigen und dabei verschiedene Lebensphasen und -fragen im Zyklus einer
Familie in den Blick nehmen: Wie, wann und wo findet Demokratiebildung in Familien statt? Was brauchen Familien, um diese wichtige Aufgabe gut erfüllen zu können? Wo und wie erleben Jugendliche heute Demokratie? Und nicht zuletzt: Wie stärken wir Familien und damit unsere Demokratie, um für die Zukunft gewappnet zu sein?

Das ausführliche Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf der Website der evangelische arbeitsgemeinschaft familie.

10. September 2024, Berlin: „Dialogabend – eine Initiative für Qualität in der Kinderbetreuung“, AWO Bundesverband e.V., Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und KTK-Bundesverband

Trotz erneuter Deklaration und einem „Schulterschluss für mehr Qualität in der Kindertagesbetreuung“ mit den Ländern ist es immer noch nicht gelungen, dass sich der Bund durch eine auskömmliche, dauerhafte und damit verlässliche Mitfinanzierung an der Strukturqualität und damit Schaffung guter Rahmenbedingen in der Kindertagesbetreuung einsetzt.
Seit mehr als zehn Jahren steht unser Bündnis für mehr Qualität in der Kindertagesbetreuung mit der Forderung nach bundeseinheitlichen und strukturellen Standards für die frühe Bildung.

Gemeinsam möchten wir die Chance nutzen, für eine Verbesserung der prekären Situation in der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung einzustehen und politische Entscheidungsträger*innen erneut auf ihre Verantwortung hinzuweisen.
An diesem Abend möchten wir deshalb mit Ihnen und euch einen pointierten Blick auf die Lage in der Kindertagesbetreuung werfen.

Es freut uns ganz besonders, dass wir Prof. Dr. h.c. Jutta Allmendinger für einen Kommentar gewinnen konnten und wir an diesem Abend an einem so besonderen Ort zusammenkommen: in einer Berliner Kita.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier
Es wird um Anmeldung bis zum 03.09.2024 gebeten.