Chancen und Potentiale von Gender und Diversity in Forschung, Lehre und Organisationsentwicklung an Hochschulen mit Studiengängen der Sozialen Arbeit, Gesundheit und Erziehung (SaGE)
Herausforderung für Hochschulen mit Ausbildung im Care-Bereich
Mit der Bologna Reform hat die Akademisierung von Studiengängen erheblich an Schwung dazu gewonnen und die Professionalisierungsdebatte weiter angeregt. Gemeint sind damit nicht nur die so genannten MINT-Fächer, sondern ganz besonders die Studiengänge der Sozialen Arbeit, Gesundheit und Erziehung (SaGE). Den Hochschulen mit SaGE-Studiengängen kommt dabei die besondere Rolle zu, für Berufe akademisch auszubilden, die vor allem von Frauen ausgeübt werden. Diese geraten jedoch in der öffentlichen Debatte deutlich weniger ins Blickfeld. Und noch weniger werden die Chancen und Potentiale von Gender- und Diversity-Aspekten aus der Perspektive der SaGE Studiengänge betrachtet, um die Herausforderung der Zukunft zu meistern: Dabei sind besonders für die Care-Berufe diese gesellschaftspolitischen Tendenzen von zentraler Bedeutung, zeigt sich doch hier, dass die gesellschaftliche Organisation von Arbeit durch die darin eingelagerte Reproduktion der Geschlechterverhältnisse an ihre Grenzen stößt.
Gender- und Diversity-Gesichtspunkte berücksichtigen
Die zunehmende Akademisierung der Ausbildung kann als Möglichkeit angesehen werden auf diese Entwicklungen zu reagieren. Gleichzeitig sind damit gestiegene Anforderungen an die Hochschulen verbunden. Es gilt die Zugangsbarrieren für Studierende abzubauen, die mit ihrer Biografie nicht der ‚Normalbiografie’ oder Mehrheit entsprechen und ihnen Karrierechancen im Wissenschaftsbetrieb zu eröffnen. Angebote und Strukturen müssen unter Gender- und Diversity-Gesichtspunkten überdacht werden, um der Diversität von Lehrenden und Mitarbeiter_innen in der Hochschule gerechter zu werden, Diskriminierungen abzubauen und die Hochschulen als attraktiven Arbeitsort zu gestalten.
Herausforderungen
Die Hochschulen tragen über die Akademisierung zum Professionalisierungsprozess der Berufsfelder der SaGE-Studiengänge bei und können gemeinsam mit Berufsverbänden u. a. auf die Problematik ausgrenzender Arbeitsbedingungen und fehlender Strukturen zur nachhaltigen Implementierung von Gleichberechtigung hinweisen und Antworten entwickeln. Vor diesem Hintergrund verstehen wir die Implementierung und strukturelle Sicherung von Gender- und Diversity-Aspekten in Lehre und Forschung sowie in der Organisations- und Personalentwicklung an SaGEHochschulen als wichtigen Schritt zur Herstellung von Chancengleichheit.
Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung:
1. Wie können die Inhalte von Forschung und Lehre an Hochschulen mit SaGE-Studienschwerpunkten gestaltet sein, um Chancengleichheit und Gender- Diversity-Aspekte nachhaltig zu implementieren und sicherzustellen?
2. Welche strukturellen, personalpolitischen und organisationskulturellen Strategien und Maßnahmen können und müssen in Richtung Gleichstellung und Chancengerechtigkeit ergriffen und weiterentwickelt werden?
3. Welche Herausforderungen, Potentiale und Widerstände sind in dem Prozess der Akademisierung und der Professionalisierung von Care-Berufen feststellbar?
Programm und Veranstaltungsflyer
Anmeldung
Anmeldung mit Anmeldeformular bis 26. April 2015
Teilnahmebeitrag 15,00 €
Die Teilnahme ist für Studierende, ALG-Empfänger_innen, Erwerbslose, Rentner_innen etc. kostenlos.
Kontakt
Stephanie Klopsch, Dr. Gabriele Schambach, Prof. Dr. Anne Wihstutz
E-Mail: fachtagung.genderprofiling@eh-berlin.de
Telefon 030 – 845 82 229 | Fax 030 – 845 82 217
http://fachtagung-genderprofiling.eh-berlin.de