„Kinder haben Werte!“ – Dieser Satz fasst das Ergebnis der zweijährigen Arbeit des Projekt „Kinder brauchen Werte – Bündnisinitiative: Verantwortung Erziehung“ am besten zusammen. Am 25. November 2008 zogen alle am Projekt Beteiligten auf der Abschlussveranstaltung ein gemeinsames Fazit der Arbeit. Einhellige Meinung, es hat sich gelohnt! Norbert Hocke, Sprecher des Bundesforums Familie, Dr. Katherine Bird, die Geschäftsführerin und ließen alle Aktivitäten der letzten zwei Jahre noch einmal Revue passieren. Schon am Anfang wurde allen Beteiligten schnell klar, dass es im Projekt nicht um die Durchsetzung der eigenen Vorstellungen vom gelungenen Leben gehen kann, sondern um das Wohl aller Kinder. Das Bundesforum Familie hält dieses reflexive und auch (selbst-)kritische Verhältnis zum Wertethema – das in seiner ganzen Tragweite beleuchtet werden muss – für unabdingbar. Nicht erst die gegenwärtige Wirtschaftskrise, die der breiten Öffentlichkeit Abgründe von Gier und Verantwortungslosigkeit in Kreisen der wirtschaftlichen Elite vorführte, machte deutlich, dass das Thema Werte immer erst einmal zur Selbstreflexion zwingt. Welche Werte haben diejenigen, die Kindern Werte vermitteln wollen?
Die Grundlage der Arbeit des Bundesforums war der Dialog. Dieser Wertedialog über die eigenen Werte und die Werte der Anderen wurde in zahlreichen Veranstaltungen, Seminaren und Arbeitsgruppen, mit Fachleuten, Mitarbeiter/innen aus der pädagogischen Praxis, Politiker/innen und Bürger/innen geführt, in Form von Publikationen ausgearbeitet, dokumentiert und für die praktische Arbeit nutzbar gemacht.
Neben den zahlreichen Publikationen wurden auf der Abschlussveranstaltung auch die Ergebnisse der Studie KinderSTIMMEN ElternSTIMMEN. Vorbilder und Werte in der Erziehung des Bundesforums Familie und des Kindersenders NICK vorgestellt, die neue Einblicke in das Werteempfinden von Kindern und Eltern erlauben.
Wesentliche Ergebnisse der Fachdebatten im Bundesforum Familie wurden in Form der Berliner Erklärung zur werteorientierten Erziehung auf der Veranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie soll eine weiterführende Diskussion in Verbänden, Politik und Öffentlichkeit anregen und Anstöße für praktische Initiativen in Einrichtungen der Elementarpädagogik sowie der Familienbildung und -beratung geben. Viele Mitgliedsorganisationen nutzten die Gelegenheit, um vor Ort zur Berliner Erklärung Stellung zu nehmen.
Ein besonderer Höhepunkt war die erstmalige Verleihung des Medienpreises 2008 des Bundesforums Familie für journalistischen Nachwuchs. Die zwei mit 1500 Euro dotierten Förderpreise gingen an Jan Piegsa (32) für den Beitrag „Jugendhilfe am Limit“, der von den Folgen der Einsparungen bei Berliner Jugendämtern berichtet und an Christoph Grabitz (25) und Simon Schneller (28) für ihre Reportage „Oh, schöner Schmerz“, eine Geschichte über Borderline-Kranke und ihr Leben im Internet. Der mit 5.000 Euro dotierte erste Preis ging an Karin Prummer (25) und Dominik Stawski (24) für ihre Reportage „Mädchen sind willkommen (Jungs nicht)“, in der sie die Geschichte der zehnjährigen Nina erzählen, die ihr ganzes Leben dafür kämpft, ein Mädchen sein zu dürfen. Als Teil der Preisverleihung las der Schauspieler Patrick Bach aus den Reportagen vor.
Die MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle und die Steuerungsgruppe des Bundesforums Familie möchten sich hier noch einmal ganz herzlich für die engagierte Mitarbeit aller Beteiligter bedanken.