Hintergrund des Projektes „Kinder brauchen Werte“

Das Bündnis für Erziehung

Am 20. April 2006 wurde in Berlin zusammen mit der damaligen Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und den Vertreterinnen und Vertreter der zwei großen christlichen Kirchen ein „Bündnis für Erziehung“ ins Leben gerufen, dessen Ziel es war, einen Fokus auf werteorientierte Erziehung zu legen. Angesprochen werden sollten Eltern und andere an der Erziehung beteiligte Familienangehörige, aber auch Träger von Kindertagesstätten und deren Personal sowie Familienbildungs- und Familienberatungseinrichtungen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bündnisses für Erziehung schlugen sechs Handlungsfelder vor:

  • Stärkung der Erziehungskompetenz in Familien
  • Praktische Unterstützung für Kindertagesstätten
  • Vernetzung von Institutionen und Familien
  • Einbeziehung der Medien in der Wertevermittlung
  • Qualitätssteigerung der Fort- und Ausbildung für die Kindertagesstätte
  • Wissenschaftliche Begleitung des Prozesses

Die erweiterte Erklärung

Neben den zwei großen christlichen Kirchen gibt es jedoch weitere Religionsgemeinschaften in Deutschland sowie eine nicht unbedeutende Zahl von Einrichtung in nicht-kirchlicher Trägerschaft. Vertreterinnen und Vertreter dieser Organisationen trafen sich mit Bundesfamilienministerin von der Leyen am 31. Mai 2006.

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Treffen mit Bundesfamilienministerin von der Leyen am 31. Mai 2006 (l. nach r.): Norbert Hocke (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)), Reiner Brückers (AWO Bundesverband), Ilsa Diller-Murschall (AWO), Dr. Ulrich Schneider (Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband), Barbara Stoltefoht (Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband), Ursula von der Leyen (BMFSFJ), Abraham Lehrer (Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland), Dr. Ayyub Axel Köhler (Zentralrat der Muslime in Deutschland).
Foto: Paritätischer Wohlfahrtsverband

Im Ergebnis wurde einvernehmlich festgestellt, dass eine freiheitliche und plurale Gesellschaft der Anerkennung elementarer Werte bedarf, wie sie insbesondere im Grundgesetz und in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgeschrieben sind und wie sie sich aus der gemeinsamen jüdisch-christlichen Tradition in Deutschland ableiten lassen.

Die beteiligten Organisationen sehen die Anerkennung und Vermittlung von Werten seit jeher als wichtigen Bestandteil ihrer Arbeit an. Gerade in einer von religiöser und weltanschaulicher Pluralität gekennzeichneten Gesellschaft gilt es in einem offenen Dialog zwischen gleichwertigen Partnern eine gemeinsame Wertebasis herauszuarbeiten und ihre Vermittlung gemeinsam zu fördern.

Die Rolle des Bundesforums Familie

Zwischen dem Familienministerium und den Beteiligten bestand Einvernehmen, dass es zu den wesentlichen Prinzipien einer demokratischen Gesellschaft gehöre, unterschiedliche Weltanschauungen und Religionen grundsätzlich als gleich respektabel anzuerkennen.

Die Beteiligten wollten ihrer Verantwortung einzeln und gemeinsam für eine werteorientierte Erziehung gerecht werden. Das Bundesforum Familie, in dem über 100 Verbände und Institutionen vertreten sind, wurde vom BMFSFJ gebeten, sich als pluralistische Plattform für eine gemeinsame Initiative Verantwortung Erziehung bereit zu erklären. Aufgrund seiner Zusammensetzung bot das Bundesforum Familie eine hervorragende Voraussetzung für eine breite Akzeptanz und einen qualifizierten Dialog.