Dokumentation zum Netzwerktreffen am November 2025: „Mit Blick auf die Zukunft: Generationengerechtigkeit in der sozial-ökologischen Transformation“

Rund 40 Teilnehmende aus den Mitgliedsorganisationen des Bundesforums Familie kamen am 4. November 2025 zum Netzwerktreffen in Berlin zusammen. Das Netzwerktreffen stand im Zeichen des Abschlusses der Themenperiode Familien und Klima. Zwei Jahre hatten sich die Mitgliedsorganisationen mit dem Themenkomplex beschäftigt. Zum Abschluss wurden die erarbeiteten Ergebnisse von Prof. Dr. Dr. Jörg Tremmel aus der Perspektive der Generationengerechtigkeit betrachtet und diskutiert.
Im zweiten Teil des Netzwerktreffens der Mitgliedsorganisationen folgte die Wahl der neuen Beiratsmitglieder für die kommenden vier Jahre. Anschließend wurde das Thema für die neue Themenperiode 2026/2027 gewählt. 

Franziska Oelkers, Projektkoordinatorin des Bundesforums Familie, gab einleitend einen kurzen Rückblick auf die Themenperiode Familie und Klima und fasste einige zentrale Ergebnisse zusammen. Die Komplexität des Themas Familie und Klima habe eine Auseinandersetzung mit vielen verschiedenen Aspekten im Laufe der Themenperiode nötig gemacht: von psychischer und physischer Gesundheit über ökologische Kinderrechte, kommunalen Klimaschutz für Familien bis hin zur Frage nach der Verteilung von Care-Aufgaben und Genderrollen. Die Erarbeitung des Themas habe gezeigt, dass die finanziellen Möglichkeiten und die soziale Situation von Familien zentrale Elemente für den individuellen CO2-Fußabdruck und klimafreundliches Handeln seien. Es sei deutlich geworden, dass es strukturelle Maßnahmen und Rahmenbedingungen brauche, damit individuelle Handlungsoptionen und persönliche Verantwortungsübernahme besser in den ohnehin fordernden Familienalltag integriert werden können. Franziska Oelkers hob das Potenzial von Familien als Vorbilder positiv hervor und stellte heraus, wie bedeutend die nachhaltige Verbindung der Generationen in der Familie sei. Der Aspekt der Generationengerechtigkeit sei in vielen Diskussionen implizit präsent gewesen, da die junge Generation zwar am wenigsten zur Klimakrise beitrage, jedoch in der Zukunft am stärksten von deren Auswirkungen betroffen sein werde.
Um das Thema zu vertiefen, kommentierte Jörg Tremmel, Professor für Politikwissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen, einige Ergebnisse der Themenperiode aus Perspektive der Generationengerechtigkeit. 

Impulsvortrag: Der Klimawandel, der Generationenwechsel und die Rolle der Familien

Prof. Dr. Dr. Jörg Tremmel, Professor für Politikwissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen, begann seinen Vortrag mit dem Hinweis, dass der Glaube, es gebe einen generellen gesellschaftlichen Aufwärtstrend, durch den die Lebensbedingungen für die nachfolgenden Generationen sich jeweils verbessern würden, der Vergangenheit angehöre. Durch den Klimawandel sei es hier zu einer Umkehr gekommen, von der Familien als Trägerinnen der zukünftigen Generationen entscheidend betroffen seien. Er betonte zudem, dass der Begriff der Generation in diesem Zusammenhang geklärt werden müsse, da diesem vielfältige Verständnisse zugrunde lägen. So beziehe sich der familiale Generationenbegriff auf den Abstammungsverlauf innerhalb eines Stammbaumes. Dies habe zur Folge, dass auch Familienmitglieder, die im gleichen Jahr geboren werden, zu zwei unterschiedlichen “familialen Generationen” gehören könnten (Beispiel: ältere Geschwister bekommen früh ein Kind, sodass jüngere Geschwister und Nichten eine Altersgruppe bilden).
In Abgrenzung dazu beziehe sich der Begriff chronologische (oder demografische) Generation auf Altersgruppen der heute lebenden Menschen: z. B. die „junge Generation“ (alle Menschen unter 30 Jahren) oder die ältere Generation (alle Menschen über 60 Jahren). Eine weitere Definition des chronologischen Generationenbegriffs bezeichne hingegen mehrere zusammengefasste Kohorten als eine „Generation“ der derzeit lebenden Menschen. Diese würden im Diskurs oft als sich gegenüberstehend dargestellt: die „heutige Generation“ den „zukünftigen Generationen“.

Prof. Dr. Dr. Jörg Tremmel spricht ins Mikrofon
© Holger Adolph, AGF

Es gebe also mindestens zwei Dimensionen der Generationengerechtigkeit. „Jung-Alt-Gerechtigkeit“ könne je nach Politikfeld etwas anderes bedeuten als „Gerechtigkeit zwischen heutigen und zukünftigen Generationen“.
Zum Zweck des Generationenvergleichs hielt Tremmel die Unterscheidung der Begriffe „intragenerationell“ und „intergenerationell“ für sinnvoll:

  • Intragenerationelle Gerechtigkeit: innerhalb einer einzelnen Generation/Kohorte: dies bezieht sich auf Menschen gleichen Alters, die durch Wohlstand, Gesellschaftsschicht, biologisches Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Religion usw. getrennt sein können.
  • Intergenerationelle Gerechtigkeit: zwischen Generationen/Kohorten, die jeweils als Durchschnitt ihrer Generationenmitglieder betrachtet werden. Vergleich zwischen parallel lebenden Altersgruppen, oder zwischen verschiedenen Generationen von Menschen, die alle in einer Zeit gelebt haben.

Generationengerechtigkeit und Klimawandel

Bezogen auf den Klimawandel sei es aussagekräftiger Geburtenjahre zu betrachten. Dies würde zum Beispiel zeigen, dass später Geborene in ihrer Lebenszeit stärker von Hitzeperioden, Meeresspiegelanstieg und Missernten betroffen sein werden. 

Quelle: IPCC Lee, H, Calvin, K., Dasgupta, D., Krinner, G. et al. eds.: Synthesis Report of the IPCC sixth assessment report (AR6). Summary for Policymakers. report.ipcc.ch/ar6syr/pdf/IPCC_AR6_SYR_SPM.pdf

Es böten sich dazu unterschiedliche Arten des Vergleichs: ein indirekter Vergleich zeige, dass die früher Geborenen in ihrem Gesamtlebensverlauf besser gestellt seien als die im Jahr 1980 oder 2000 Geborenen. In einem direkten Vergleich zu einem bestimmten Zeitpunkt sei je nach Ereignis jede Generation gleich betroffen, zum Beispiel bei Starkregenereignissen. Hitze betreffe hingegen Ältere und Kinder ggf. mehr als andere.

Tremmel ging im Weiteren der Frage nach, warum Generationen die auf sie nachfolgenden Generationen schützen. Eine Theorie (nach Passmore 1974) gehe davon aus, dass dem vor allem eine emotionale Komponente zugrunde liege. Jedoch schütze Liebe der Eltern zu ihren Kindern womöglich nicht alle folgenden Generationen umfassend. Demgegenüber sei ein Grundsatz der Native Americans, bei jeder Handlung an die sieben folgenden Generationen zu denken. Diesem liege eher eine Universalität des eigenen Handelns zu Grunde. In seinem eigenen Ansatz geht Jörg Tremmel von einem Treppenmodell aus. Demnach sei jede kommende Generation als gleichwertig anzusehen und müsse berücksichtigt werden. Dabei sei in einem universalistischen Ansatz die gesamte künftige Menschheit gemeint. Die Form der Treppe symbolisiere die Gleichwertigkeit und das Aufeinanderaufbauen der Generationen.  
Vor diesem Hintergrund betonte Jörg Tremmel die Dringlichkeit des Handelns. Durch den starken Temperaturanstieg durch CO2-Emissionen gebe es unumkehrbare Auswirkungen, die auch durch eine Reduktion von CO2-Emissionen nicht aufzuhalten seien. Es würden globale Entwicklungen angestoßen, die nicht mehr zu stoppen seien, sobald die sogenannten „Kipppunkte“ erreicht würden. Einige dieser Kipppunkte würden bereits bei einem dauerhaften Temperaturanstieg von einem Grad erreicht. Jörg Tremmel wies darauf hin, dass die Zunahme der CO2-Konzentration sich aktuell weiterhin erhöhe – trotz Klimapolitik und Vermeidungsstrategien. Er zog daher die Analogie der Menschheit als Schnellboot im Nebel. 

Handlungsspielräume

Politik und Familien könnten Einfluss auf diese Entwicklung nehmen. Dafür brauche es neben einem entsprechenden staatlichen Wirken auch individuelles Handeln. Dies sei nicht zuletzt eine Kernfrage der Ethik nach Kant: „Was soll ich, was sollen wir tun?“ und weniger: „Was sollen die anderen tun?“. Würde in dem Sinne jede*r Einzelne den entsprechenden Beitrag leisten, dann leiste im Ergebnis die komplette Generation ihren notwendigen Beitrag.
So zeige sich in den Bereichen Verkehr und Wohnen, dass die Klimaziele deutlich verfehlt worden seien. Beides seien zentrale Themen für Familien im Alltag. Zur Unterstützung des familiären Klimaschutzes schlug Jörg Tremmel ein „Gesetz zur Ermittlung des persönlichen bzw. familiären CO2-Fußabdrucks“ (ohne Veröffentlichungspflicht) vor, um zur Bewusstmachung der eigenen Emissionen beizutragen. Ziel wäre, in der Familie gemeinsam wirksam zu werden. Vor dem Hintergrund, dass Klimaangst eines der drängendsten Probleme der Jugendlichen sei, motiviere die Reduktion des eigenen CO2-Fußabdruck eigenes Handeln und könnte durch das Erleben von Selbstwirksamkeit dazu führen, Ängste zu nehmen. 
Insgesamt würden die Daten zeigen, dass Ältere und Einkommensstärkere einen höheren CO2Fußabdruck haben als jüngere Menschen mit geringerem Einkommen. Der entscheidende Unterschied liege im Mobilitätsverhalten, wobei Flugreisen hier der stärkste Einflussfaktor seien (siehe Grafik).

Quelle: Bohmann, Sandra / Küçük, Merve (2024): Einkommensstarke Haushalte verursachen mehr Treibhausgasemissionen – vor allem wegen ihres Mobilitätsverhaltens. DIW Wochenbericht 27/2024. https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.906974.de/24-27.pdf

Dort lägen auch die Ansatzpunkte. Tremmel betonte, dass laut Studien des Umweltbundesamtes die Mehrheit der Menschen zwar nachhaltiger reisen möchten, dies jedoch nicht umsetze. So läge zum Beispiel viel Potenzial darin, nachhaltiges Reisen zum einem familienpolitischen Thema zu machen.

Neben dem Handlungsansatz, durch einen entsprechenden Lebensstil Emissionen zu vermeiden, stellte er den Ansatz der Negativ-Emissionen vor. Es gebe mittlerweile sowohl biologische als auch geologische Methoden, die z. B. durch Mineralisierung von CO2 und Speicherung im Boden (DACCS-Methode) oder die Herstellung von Pflanzenkohle der Luft CO2 entzögen. Durch den Erwerb von Zertifikaten könnten Emissionen somit ausgeglichen werden.

Jörg Tremmel hob hervor, dass es aus seiner Sicht einen moralischen Anspruch insbesondere an Hochverdienende gebe, einen Teil ihres Einkommens im Sinne der Klimagerechtigkeit aufzuwenden – sowohl für Re-Emissionen als auch für Anstrengungen, Emissionen zu vermeiden. Sein klimaethischer Imperativ lautete daher: „Richte keinen Schaden an, mache möglichst keinen Dreck (Emissionsvermeidung) und räume deinen Dreck hinter dir auf (Entnahme und Speicherung von CO2)“. Er begrüße, dass sich junge Menschen für Klimaschutz engagierten. Die junge Fridays for Future-Bewegung und Initiativen wie die „Klimakleber“ ließen deren Verzweiflung erkennen. Hier zeige sich ein Aufstand junger Generationen, dem mit Solidarität zwischen den Generationen begegnet werden solle. Entscheidend sei es, die Einstellungs-Handlungs-Lücke der Bevölkerung im Klimaschutz zu verändern. Kooperation statt Konfrontation sei grundlegend dafür, welche Zukunft wir wahr werden lassen.

Diskussion: Moralische Fragen von individueller und öffentlicher Verantwortung

In der anschließenden Diskussion warfen die Teilnehmenden Fragen zum Verhältnis individueller Handlungsmöglichkeiten und struktureller Rahmenbedingungen in der Klimapolitik auf und nahmen dabei insbesondere auch die Themen Mobilität und Wohnen in den Blick. 

Teilnehmende der Veranstaltung spricht ins Mikrofon
© Holger Adolph, AGF

Wohnen

Ein Fokus lag auf der Frage, wie Familien im Bereich Wohnen die eigene Energiebilanz verringern könnten. Wenn zum Beispiel (oft ältere) Menschen allein in (zu) großen Wohnungen oder Häusern lebten, sorge dies für einen hohen CO2-Fußabdruck. Politisches Ziel sei es jedoch, den deutschen CO2-Ausstoß im Bereich Wohnen bis 2045 auf null zu reduzieren. Demgegenüber stehe ein großer Teil der Bevölkerung, für die die Umstellung auf umweltfreundliche Energieträger und mehr Energieeffizienz gar nicht oder nur zu unverhältnismäßig hohen Kosten möglich sei. Würden dann umweltschädliche fossile Energien entsprechend teurer, würden diese Menschen zukünftig durch die hohen Kosten von Öl und Gas in finanzielle Notlagen geraten. Die Einführung eines Klimageldes wäre dazu ein sinnvoller Ausgleich gewesen. Dessen Einführung wurde in der Diskussion als sehr unwahrscheinlich angesehen. Notwendig sei es, energieeffiziente Umstellungen sozial gerecht und gleichzeitig effizient umzusetzen.

Mobilität und Verkehr

In der Diskussion wurde der Frage nachgegangen, wie Familien dazu motiviert werden könnten, im Alltag öffentliche Verkehrsmittel und für Reisen umweltfreundliche Verkehrsmittel statt Flugzeuge zu nutzen. Die Diskutierenden sprachen sich dafür aus, dass es ein deutliches Zeichen für umweltfreundliche Mobilität geben müsse, indem der ÖPNV weiter ausgebaut und günstiger werde als die Nutzung von motorisiertem Individualverkehr. Um den hohen CO2-Ausstoß durch Flugreisen zu reduzieren, nannte Jörg Tremmel auch Flugverbote als sinnvolle Maßnahme. Im europäischen Vergleich sei Frankreich Vorbild, das ein Flugverbot für Kurzstreckenflüge (unter zwei Stunden) eingeführt habe. 
Jörg Tremmel sprach sich zudem dafür aus, nicht nur die gegenwärtigen individuellen Kosten zu betrachten. Es müsse hingegen zu einem generellen Umdenken kommen. Derzeit bestehe im Hinblick auf dieses Umdenken jedoch ein Kampf um die Deutungshoheit der Realität. Interessant sei daher die Frage, wie Dialoge und Diskussionen entwickelt werden könnten. Die krisenhafte Situation derzeit zeige, dass Konfrontation nicht der richtige Weg sei, so Tremmel. Er vertrat die Haltung, dass es letztlich nicht auf unsere Einstellungen, sondern vielmehr auf unsere Handlungen ankomme.

Medienkonsum

Ein hoher CO2-Ausstoß wurde auch im Hinblick auf die Digitalisierung kritisch diskutiert und hinterfragt, ob die junge Generation hier durch die eigene Mediennutzung einen hohen Beitrag leiste. Als Möglichkeiten den individuellen Fußabdruck zu reduzieren wurde hier zu einem reflektierten Medienkonsum geraten. Es sei entscheidend, was genutzt werde: Streaming und Videospiele verbrauchten z. B. wesentlich mehr Energie als Chats.

Moralischer Anspruch und individuelles Handeln

Individuelle Handlungsmöglichkeiten, wurde hervorgehoben, benötigten immer und gerade für Familien entsprechende Rahmenbedingungen, die ein nachhaltiges Handeln unterstützten. Jörg Tremmel sprach sich für beides aus: es brauche ein „Bottum-up“ ebenso wie ein „Top-down“. Politik sollte steuernd eingreifen. Als Beispiel nannte er die Änderungen der Mehrwertsteuer: z. B. würde die Berechnung des vollen Mehrwertsteuersatzes für Fleisch und nur eines halben für Obst und Gemüse den CO2-Ausstoß reduzieren. Weiterhin schlug er vor, dass Einnahmen aus einer neu einzuführenden Kerosinsteuer im ÖPNV reinvestiert werden könnten. 
Jörg Tremmel sprach sich dafür aus, auch ethische Überzeugungen zu hinterfragen und Verzicht als mögliche Variante ethisch zu diskutieren. So sei der individuelle Beitrag von 84 Millionen Einwohner*innen entscheidend, um Klimaziele zu erreichen. Die Gesellschaft bestehe aus Menschen und deren individuellem Alltagshandeln; dieses entscheide darüber, wie neue gesellschaftliche Leitbilder entstehen.
Der Frage nachgehend, wie gesellschaftliche Leitbilder modifiziert werden können, um Verhaltensänderungen zu erreichen, wurde in der Diskussion der Familie eine bedeutende Rolle zugemessen. Jüngere Menschen seien Treiber des gesellschaftlichen Wandels. Dieser könnte in den Familien am Esstisch begonnen werden. Zudem brauche das Thema in den Medien eine große Aufmerksamkeit.
Tremmel plädierte zudem für ein Bekenntnis zu Klimaschutz im parteiübergreifenden Handeln. Klimaschutz dürfe kein Thema mehr im Wahlkampf sein.
Für die Diskutierenden blieb dennoch die Frage offen, wie die Lücke zwischen Einstellungen und Handeln geschlossen werde könne und wie mit moralischer Verpflichtung und Verantwortung umgegangen werden könne. Jörg Tremmel sprach sich dafür aus, Klimaschutz moralisch zu diskutieren und nicht nur in finanzieller Hinsicht. Er kritisierte in dieser Hinsicht die Debatte in Deutschland und unterstrich, dass diese in europäischen Ländern so nicht geführt würde. Strategische Überlegungen in der Klimaethik zeigten, dass es unstrittig sei, Klima als eine moralische Frage zu diskutieren. Es sei ein Fehler, dies auszublenden.

Mitglieder des neu gewählten Beirats, v.l.n.r.: Dr. Dag Schölper, Dr. Susanne Eggert, Brunhild Fischer, Ricarda Scholz
v. l. n. r.: Dr. Dag Schölper, Dr. Susanne Eggert, Brunhild Fischer, Ricarda Scholz
© Holger Adolph, AGF

Beiratswahl

Im weiteren folgte die Beirats- sowie die Themenwahl. Die Beiratswahl erfolgt auf vier Jahre und soll eine Anbindung an die Mitgliedsorganisationen sowie an Politik und Wissenschaft gewährleisten. Der Beirat besteht aus insgesamt zehn Mitgliedern, von denen fünf aus den Mitgliedsorganisationen gewählt werden, und weiteren fünf Mitgliedern, die von der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen berufen werden. Franziska Oelkers bedankte sich zunächst bei den ausscheidenden Beiratsmitgliedern sowie bei allen Kandidat*innen, die sich zur Wahl für den neuen Beirat gestellt hatten. Die Kandidat*innen stellten sich im Anschluss in einer kurzen Vorstellungsrunde vor. In der anschließenden Beiratswahl wurden folgende neue Vertreter*innen der Mitgliedsorganisationen in den Beirat gewählt:

  • Antje Asmus (Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge)
  • Susanne Eggert (JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis)
  • Brunhild Fischer (SHIA Bundesverband)
  • Dag Schölper (Bundesforum Männer)
  • Ricarda Scholz (Deutscher Gewerkschaftsbund)

Themenwahl

Franziska Oelkers stellte anschließend den Auswahlprozess für das neue Schwerpunktthema für die Jahre 2026-2027 vor. Im Vorfeld waren mehr als 30 Themenvorschläge von den Mitgliedsorganisationen eingereicht worden. Der Beirat hatte im Vorfeld zur Netzwerkversammlung aus den Vorschlägen vier Themenbereiche ausgewählt, die nun zur Abstimmung standen. Darüber hinaus wurden Querschnittsthemen identifiziert, die in allen Themenbereichen mit bedacht werden sollten. Dazu zählten: Vielfalt von Familien, Gesundheit und die europäische Perspektive.

In wechselnden Kleingruppen diskutierten die Teilnehmenden anschließend alle vier ausgewählten Themenvorschläge:

  1. Chancengerechtigkeit in der (frühen) Bildung: Familien und Rahmenbedingungen im Fokus
  2. Zeit für Gerechtigkeit – Familien zwischen Erwerbsdruck und Sorgezeit 
  3. Familien im demografischen Wandel
  4. Familie und Demokratie in Zeiten von Polarisierung und Vertrauenskrise

Nach vier Diskussionsrunden, in denen alle Teilnehmenden Gelegenheit hatten, alle Themenvorschläge zu diskutieren, wählten die Teilnehmenden als neues Thema für die künftige Themenperiode: „Chancengerechtigkeit in der (frühen) Bildung: Familien und Rahmenbedingungen im Fokus“.