“Climate” ruft die Sprecherin, “Justice” antworten die Demonstrierenden. Eine typische Szene auf Demonstrationen für eine nachhaltige Klimapolitik. Als eine der größten Herausforderungen der Menschheit, verändern die Folgen der Klimakrise sowie die notwendigen Maßnahmen zu ihrer Abmilderung unsere Gesellschaft tiefgreifend. Dabei zeigt die beschriebene Szene eindrücklich, dass Fragen nach der Verursachung, den Folgen und den politischen Antworten allesamt auch Fragen der Gerechtigkeit sind. Zumeist steht dabei die Gerechtigkeit zwischen den Generationen oder Ländern des globalen Südens und Nordens im Vordergrund. Allerdings wird auch immer deutlicher, dass sowohl die Folgen der Klimakrise als auch die (nicht) getroffenen politischen Maßnahmen Menschen je nach ihrer sozialen Position unterschiedlich hart treffen. Marginalisierung aufgrund des Geschlechts – häufig besonders wirkmächtig im Zusammenspiel mit anderen Diskriminierungslinien – beschränkt dabei immer noch gesellschaftliche Teilhabe und Ressourcenverteilung und hat damit auch unmittelbare Implikationen für das Ziel der Klimagerechtigkeit.
Der Deutsche Frauenring e.V. möchte daher zusammen mit allen Teilnehmenden der Frage nachgehen, wie ein gesellschaftlicher Wandel in eine gendergerechte nachhaltige Zukunft aussehen kann.
Sie sind herzlich eingeladen und können sich bis zum 29. September 2022 anmelden!
Konkret soll danach gefragt werden, wer zurzeit beteiligt ist, wenn Klimapolitiken ausgehandelt werden und wessen Perspektive fehlt, inwieweit die jetzige Klimapolitik tatsächlich die Lebenswirklichkeiten aller Frauen berücksichtigt und inwiefern sie andere Lasten hinsichtlich der Folgen der Klimakrise tragen. Schließlich sollen auch konkrete Auswege und Perspektiven für eine nachhaltige und zugleich (gender)gerechte Zukunft entwickelt werden.
Für einen perspektivenreichen Austausch konnten wir Referentinnen und Initiativen aus der Wissenschaft sowie dem politischen bzw. aktivistischen Bereich gewinnen, aber auch lokale Initiativen, die bereits Projekte für ein nachhaltiges Zusammenleben umsetzen. So wird Meike Spitzner vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie einführend die Themen Klima und Gender in Verbindung setzen und dabei schwerpunkthaft auf Gender Mainstreaming und Gender-Responsivität in der Klimapolitik eingehen. Darya Sotoodeh von Fridays for Future wird den Teilnehmenden konkrete Einblicke in Gendergerechtigkeit in der Klimabewegung geben. Am zweiten Tag wird unsere Frauenringsfrau Prof. Dr. Maja Göpel als Expertin für Nachhaltigkeitspolitik und Transformationsforschung und Mitgründerin von Scientists4Future Möglichkeiten einer gesellschaftlichen Transformation zu einer nachhaltigen und gerechten Ökonomie beleuchten. Gotelind Alber von GenderCC – Women for Climate Justice e.V. diskutiert schließlich eine gendergerechte Klimapolitik im nationalen und internationalen Kontext.
Konkrete Handlungsperspektiven auf der individuellen Ebene, aber auch Hürden auf lokaler Ebene, zeigen schließlich die Beiträge von den Initiativen Solidarische Landwirtschaft Neustadt, dem Bürgerbus Weyher, der Mobilität im ländlichen Raum fernab des Autos schafft, und das Unverpacktladenprojekt GrammGenau e.V. für einen nachhaltigeren Lebensmittelkonsum.
Gelegenheit zu gemeinsamer Diskussion und direkten Fragen an die Referentinnen wird es nach jedem Beitrag und schließlich auch gebündelt in einer gemeinsamen Abschlussdiskussion geben.
Mehr Informationen und Anmeldemöglichkeit auf der Website des Deutschen Frauenrings