Das Recht auf Wohnen hat die UN in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte im Artikel 25, Abs.1 festgeschrieben: „Jeder hat das Recht auf einen Lebensstandard, der sich und seiner Familie Gesundheit und Wohl gewährleistet, einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen, sowie das Recht auf Sicherheit im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit, Invalidität oder Verwitwung, im Alter sowie bei anderweitigem Verlust seiner Unterhaltsmittel durch unverschuldete Umstände.“
Das „Recht auf Wohnen“ darf allerdings nicht nur unter dem Aspekt der Sicherheit und des Wohnbedarfes für bestimmte Zielgruppen betrachtet werden. Es hat einen stark fiskalischen Aspekt, betrachtet man insbesondere die Verknappung bezahlbaren Wohnraums in Ballungsgebieten und die Höhe der „zweiten Miete“, die Nebenkosten. Unbestreitbar gilt: Alle wollen und sollen wohnen – sozial, menschenwürdig und bezahlbar. Die Realität sieht allerdings anders aus.
Bauträger*innen orientieren sich überwiegend am Profitpotenzial ihrer Projekte. Setzt sich der Trend fort, dass sich Bund, Länder und Kommunen im Zuge der Deregulierung und Privatisierung aus ihrer menschenrechtlichen, politischen und finanziellen Verantwortung und Verpflichtung für die Wohnungspolitik zurückziehen? Welche Aspekte umfasst die staatliche Daseinsvorsorge im Bereich des Wohnens? Nach der Föderalismus-Reform ist die finanzielle Beteiligung des Bundes am sozialen Wohnungsbau nur noch bis zum Jahr 2019 sichergestellt. Können die Länder und Kommunen diese Aufgabe allein bewältigen?
Unser Seminar möchte verschiedenen Fragestellungen nachgehen, die den Fokus auf aktive Stadtplanung, bezahlbaren Wohnraum und Möglichkeiten der Architekten und Fachplaner legen. Wir wollen Beispiele vorstellen, die einen Wohnmehrwert realisiert haben und möchten mit den Referent*Innen und Teilnehmer*Innen diskutieren über die Zukunft des Wohnens.
Veranstaltungsort
Hanns-Lilje-Haus
Knochenhauerstraße 33 | 30159 Hannover
Veranstalter
Deutscher Frauenring
Sigmaringer Straße 1 | 10713 Berlin
Tel 030 / 88 71 84-93 | Fax -94 | mail (at) d-fr.de