Kinder brauchen Werte: Die religiöse Sicht

Die konfessionell gebundenen freien Träger waren im Kita-Cluster und im Cluster Familienbildung vertreten, konzentrierten sich dort jedoch auf das Erlebbarmachen von Werten an sich und weniger auf individuelle Werte und die Ableitung ihrer Geltung durch die Religion. Da Vertreter und Vertreterinnen der Weltreligionen und nicht-religiösen Weltanschauungen aktiv an der Wertedebatte teilnehmen, sollten ihre Ansichten auch in der Frage der wertorientierenden Erziehung Gehör finden. Dies geschah im Jahr 2008 im Rahmen von zwei Veranstaltungen.

Symposium „Umgang mit Differenzen: Wertebildung konkret“, 5. Mai 2008, Berlin
Das Bundesforum Familie regte einen Gedankenaustausch zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik an und stellte im Symposium zwei pädagogische Ansätze des interkulturellen und interreligiösen Lernens vor. Über 80 pädagogische Fachkräfte und Vertreter/innen aus Politik und Verbänden ließen sich für ihre eigene Arbeit inspirieren und diskutierten mit den Referentinnen und Referenten.

Fachtagung „Religiöse Werteerziehung in Kindertagesstätten? Kinderwünsche – Elternerwartungen – Trägerinteressen“, 29. Oktober 2008, Berlin
Zur Konzipierung der zweiten religiös geprägten Veranstaltung wurde eine Planungsgruppe eingerichtet. Sie hatte die Aufgabe, eine Fachtagung zu entwickeln, auf der Einrichtungen mit unterschiedlichem religiösen oder weltanschaulichen Hintergrund ihren Umgang mit Fragen der Religiosität und Transzendenz präsentieren können. Die zunehmende soziale Mischung in den Kitas, die für eine mobile, individualisierte Gesellschaft prägend ist, bedeutet für die Träger, dass es nicht mehr selbstverständlich ist, dass die Mehrheit der Kita-Kinder und ihre Eltern der Religionsgemeinschaft des Trägers angehören oder dessen nicht-religiöse Weltanschauung teilen. Auf der Fachtagung wurde auch in theoretischen Beiträgen die Leitfrage diskutiert: Welche Folgen für die religiöse und weltanschauliche Bildung und Erziehung in der Kita haben solche gesellschaftlichen Entwicklungen für die Träger, die Eltern und Familien und, vor allem, die Kinder?

Mitglieder der Planungsgruppe

•    Vera Caro, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden
•    Dr. Jürgen Frank, Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)
•   
Frank Jansen, Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder – Bundesverband
•   
Dr. Axel Ayyub Köhler, Zentralrat der Muslime in Deutschland
•   
Cornelia Spohn, Verband binationaler Familien und Partnerschaften – iaf
•   
Marie Wätke, Humanistischer Verband Deutschlands