17. September 2016, Würzburg: „Auf der Grenze leben. Ethische Fragen im Zusammenhang mit sehr schwerer Behinderung“ Fachtagung des bvkm

Alle Menschen sind in Phasen ihres Lebens auf Unterstützung angewiesen. Für schwerbehinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene gilt dies ein Leben lang. Für alle Tätigkeiten sind sie von einer intensiven Unterstützung abhängig und auch davon, dass ihre Willensäußerungen bzw. ihre indirekten Äußerungen achtsam interpretiert werden. Das verlangt viel von denen, die mit ihnen leben, die Angehörigen, aber auch die Fachkräfte. Sie tragen eine besonders hohe Verantwortung und müssen besonders viel leisten, um zu versuchen, ihre behinderten Angehörigen zu verstehen. Dies ist in Alltagsdingen nicht einfach und umso schwieriger, wenn es um Entscheidungen zu Gesundheitsfragen geht. Hier ist immer wieder im Sinne einer Ethik der Achtsamkeit die Frage zu stellen, ob die Einschätzung der Lebensqualität eher von der Sichtweise des Umfeldes geprägt ist oder ob im Zentrum das Bemühen steht, von dem Menschen mit schweren Behinderungen auszugehen. Leben mit einer schwersten Behinderung stellt für alle Beteiligten eine andauernde Grenzsituation dar, nicht nur, aber auch, weil es oft gefährdet ist und manchmal plötzlich zu Ende gehen kann. Diese Situation ist für viele Eltern belastend, insbesondere wenn sie sich alleingelassen fühlen oder auch alleingelassen sind.

  • Wie können Eltern und Fachkräfte mit ihrer Verantwortung umgehen?
  • Welche Hilfen können es ihnen erleichtern, dieser Verantwortung gerecht zu werden?
  • Was verändert sich, wenn die Familie sich be-wusst darauf einstellt, dass sie nicht allein ist?
  • Inwiefern können und sollen Eltern nicht nur für ihre Angehörigen, sondern auch für sich sorgen?
  • Wie kann Raum und Zeit für Trauer und Bewälti-gung geschaffen werden?
  • Inwieweit ist es möglich, gut mit schwierigen Entscheidungen zu leben?
  • Welche Voraussetzungen für ein menschen-würdiges Leben der Kinder und ihrer Familien können und sollen geschaffen werden?

Mit diesen Fragen wird sich die Fachtagung des bvkm in Würzburg beschäftigen. Fragen am Beginn des Lebens, zur Lebensqualität, zum Umgang mit lebensbedrohlichen Situationen und zum Lebensende sollen einen Bogen über den Lebenszyklus von Menschen mit sehr schweren Behinderungen schlagen. Auf der Veranstaltung kommen die verschiedenen Perspektiven zu Wort: die von Expertinnen und Experten und die von Eltern. Selbstverständlich wird die Perspektive von denen immer mitschwingen, um die es geht: die Menschen mit schwerster Behinderung. In einer Elternorganisation hat die Eltern-Kind-Beziehung im Zusammenhang mit diesen Fragestellungen eine prägende Bedeutung, die bei der Tagung besonders berücksichtigt werden wird. Bei der Vorbereitung der Tagung wurde der bvkm vom Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft unterstützt.

Eingeladen sind Menschen mit Behinderung, Eltern behinderter Kinder, Fachkräfte aus der Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung und ihren Familien sowie alle, die sich für die Thematik solidarisch mit den Betroffenen verbunden fühlen.

Veranstaltungsprogramm zum Download

Anmeldung
Bitte melden Sie sich bis zum 02.09.2016 an.
Fax: 0211 / 64004-20 | Mail: simone.bahr@bvkm.de

Veranstaltungsort
Zentrum für Körperbehinderte
Berner Straße 10 | 97084 Würzburg-Heuchelhof
Tel.: 0931 / 6675-0 oder -1000 | Fax: 0931 / 661355 | verein@zfk-wuerzburg.de

Veranstalter
Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen | bvkm
Brehmstraße 5-7 | 40239 Düsseldorf